Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
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12–24] ursprünglich hinter S. 535,24.
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Dienstag Dinstags, den 30. Januarii, empfangen wir von Oßna-
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brukh communication eingelangter Kayserlicher instruction in puncto gra-
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vaminum [ 1015c ].

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Ab iisdem ein Kayserliches schreiben wegen marggrafens von Brandenburg

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Markgf. Christian Wilhelm von Brandenburg (1587–1665), seit 1598 Administrator von Magde-
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burg , hatte als Entschädigung für seine Ansprüche auf dieses Stift im Prager Frieden eine jährliche
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Unterhaltszahlung von 12 000 Reichstalern zugesichert erhalten.

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unterhalt auß dem ertzstifft Magdenburg sambt dessen beanttworttung [ 1016 ].
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Ab iisdem relatio ad Caesarem über einen vom herrn Crane mit dem Salvio
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gehaltnen discurs circa punctum satisfactionis [ 1017 ].

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Eodem schreiben wir ad Caesarem, das die ständt in Münster eine deputation
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ad Gallos geschlossen umb erleütterung ettlicher puncten ihrer replic, item
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ein andere deputation ad nos, umb den punctum satisfactionis interea per
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nos absonderlich ze tractirn [ 1018 ].

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Eodem nach Oßnabrukh communicatio nostrae relationis ad Caesarem und
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umb guettachten, waß darauff ze thuen [ 1019 ].

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25 Dinstags] am Rande: Mediatores bringen der Franzosen abschlägige antwortt wegen
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deß passbriefs für Lothringen.
Dinstags, 30. huius, haben unß die herrn mediatores referirt, wie daß sie
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daßjenig, so wir wegen begehrter passbrieff vor den hertzogen von Lo-
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thringen an sie gelangt, vor 5 tagen denn Französischen plenipotentiariis
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vorgehalten. Die hetten es damaln zu bedenkhen genommen, gestern
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abendts aber die anttwortt angebracht, daß sie solche passbrieff einmal
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nit verwilligen köndten noch wolten. Dabei sie auch alle unß einge-
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füertte argumenta nach lengs widerlegt, die summa aber bestüende noch-
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maln auff deme, das sie sagten, es were solches bei abhandlung der prelimi-
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narcovuention
preliminarconvention
durch den von Lützau ebenmässig gesuecht, ime aber rundt
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abgeschlagen worden, Ihr Kayserliche Maiestät hetten es dabei gelassen, die
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convention drüber ratificirt. Weil er, hertzog, dann damaln außgeschlossen,
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so blaib er billich noch ferner außgeschlossen, und hab man Kayserlicher-

[p. 532] [scan. 580]


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seitts kein offne handt mehr, dergleichen passport oder glaidtbrieff vor ine
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zu erfordern. Sodann hette gedachter hertzog ultro und vor sich selbst sein
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accommodament zu Pariß gesuecht, daßselb auch erhalten und der pündtnus
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mit dem hauß Österreich renuncirt. Wölches dann in seiner macht gestan-
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den , cum liber fuerit princeps. Daß wir aber sagten, daß reich hette sich
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seiner wegen deß vertrags de anno 1542, item wegen des Prager fridens,
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auch darüber letzt zu Regenspurg gehaltnen reichstags anzenemmen, daß
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were schlechter importantz. Dann sie wüßten gar wol, daß die ständt deß
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reichs sich seiner sach nit vil anzenemmen begehrt, und getrawten one
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sondere difficultet, bei den reichsräthen die approbation ihrer negativae zu
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erhalten. Inen wer auch nit unbekandt, daß herr graf von Trautmansdorff
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selbst keinen ernst über solch begehren zu erzeigen gemeint, sondern er dise
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praeliminarquaestion nur dicis caussa und damit nit gar nichts mit inen
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gehandlet wurde, anbringen liess. Wir haben ein und anders und sonderlich
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disen letzten pass widersprochen und den mediatorn zu erkennen [geben],
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daß diß nur vanissimae suspiciones weren. Waß aber die handlung deß hert-
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zogen zu Pariß anlangte, da hetten wir kein grundtliche nachricht, werde
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nothwendig sein, Sein Fürstliche Durchlaucht diser einreden zu berichten
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und ferner information einzelangen.

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Post haec seind die mediatores ad alios discursus kommen, sonderlich das die
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Franzosen sehr ubel zefriden, daß man nichts mit inen handle und doch, wie
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sie sich einbilden, zu Oßnabrukh mit denn Schweden stetigs continuire.
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Respondimus, wir wüßten nit, daß mit denn Schweden waß sonders ge-
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handlet wurde, alles stüende darauff, daß man der ständen guettachten uber
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die replicas aduersariorum ze haben verlangte. Ettlich der ständen weren wol
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der meinung, daß man in puncto satisfactionis mit den Franzosen ze handlen
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unterfangen solte. Wir wüßten aber nit, waß vor ein apertur zu erfinden,
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dann sie hetten eine solche übermässige forderung gethan, daß derselben
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ze deferirn kein müglicheit wer, daß sie aber vermeinten, man solte inen über
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die anvor beschehene offerta ein mehrers anerbietten, dessen hetten wir
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keinen bevelch. Die apertur müeßte von inen herkommen und ein mehrer
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naigung zu annemmung billicher conditionum von inen verspürt werden,
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ehe dann mit inen in fernere handlung eingetretten werden köndte. Herr
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Venetianischer pottschaffter meldet hiebei, wanns unß nit entgegen, wolt er
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gleichsamb von sich selbsten etwan mit denn Frantzosen in dergleichen dis-
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curs eintretten. Wir sagten, es wer noch nit nöthig, wir weren onedaß in
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nachgedenkhen begriffen und erwartteten von Ihr Excellentz, herrn grafen
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von Trautmansdorff, mehrer bevelch, waß in der sachen ze thuen. Wir sehen
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wol, daß alle gedankhen der Franzosen nur dahien gestellt, wie sie die stände
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deß reichs in dissension erhalten und daß gantze reich dismembrirn möch-
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ten , daher die handlungen mit inen desto schwerer fallen. Inter caetera dice-
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bat herr nuncius, se la casa d’Austria fosse eretica, chiaro è che gli Francesi
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n’assisterebbero a gli cattolici, ma essendo ella cattolica fanno il contrario
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e assistono gli eretici.

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