Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1645 IX 22
1645 IX 22
Freitag Freytags, den 22. huius, schreiben die von Oßnabrukh,
das sie hoffnung, die protestirende möchten den punctum non admittendo-
rum fallen lassen, wann sie versichert, daß man die grauamina religionis vor-
nemmen und die catholischen uff ihrer resolution fest verharren werden. Item,
daß der Churmaintzische gesandt vermeine, man solt die proposition extra
actum solennem allein ime ad dictandum zustellen. In relatione ad Caesarem
würdt erzehlt, waßgestalt die protestirende inen ein copei ihrer erclärung an
die zu Münster zugestellt und waß sich dabei verloffen, repetirn, das noth-
wendig das Österreichische directorium zu Oßnabrukh sein solt [ 821 ].
Eodem referirn wir ad Caesarem uff dero letstere resolution super respon-
sionibus , waßgestalten wir damit fürzegehen vorhabens, waß unß auch vom
Venetianischen ambassador wie dann zugleich vom Churbayerischen gsand-
ten , ut supra, angezeigt worden [ 822 ].
Eodem an die zu Oßnabrukh uff ihr vom 19. und 22. huius unß einge-
brachte schreiben mit beanttworttung, waß unser meinung sei [ 823 ].
Eodem an duca Sauelli generalia in beanttworttung seiner 2 schreiben [ 824a ].
Eodem von Oßnabrukh, waßgestalten in puncto non admittendorum die
protestantes ihre erclärung communicirt, de 21. huius [ 824b ].
Freytags nachmittag ist uff erfordern herr graf Cratz, Churmaintzischer
gsandter, zu unß kommen, deme wir vorgehalten, daß wir vernommen,
waßgestalten die sambtliche deputati von den dreyen catholischen chur-
fürsten willens weren, heüttigen nachmittags die beede herren mediatores
zu besuechen, vermuettlich sie wegen der streittigkheit super admissione
deputatorum Magdeburgorum et Hasso Cassellanorum ze informirn. Nun
liessen wir es zwar an sein ortt gestellt sein und begehrten unserstheils den
herrn churfürstlichen gesandten keinesweegs zu verwehren, nach gelegenheit
und befindender nothuerfft bei ein oder anderm der mediatorn sich einzefin-
den und mit inen ze negocirn. Nachdem unß aber gleichwol noch dato einige
relation, waß in tali materia in beeden chur- und fürstlichen räthen geschlos-
sen , wie sichs gebürte, nit wer angebracht worden, so käme unß etwas
frembd vor, daß sie dise ansprach mit denn mediatorn one einige mit unß
gepflogne communication angestellt, dann da wir dessen vordrist weren
berichtet gewesen, so hetten wir nit underlassen, denn herren churfürst-
lichen dagegen ze communiciren, waß deß Venetianischen ambassador an-
bringen bei unß gewesen. Wie wir dan ime, grafen Cratzen, solches hie-
nebens umbständtlich erzehlt und angehenkht, daß wir allein der vorbe-
meldten relation erwarttet und alsdann selbst willens gewesen, beeden herrn
mediatorn fernere information zu überbringen.
Er, graf Cratz, hatt sich darauff höchlich entschuldigt und umb verzeihung
gebetten, man wolts ime nit übel außlegen. Er hette nit vermeint, das es waß
bedenkhens haben solt. Der herr bischoff von Oßnabrukh hette am vorgehen-
den tag erinnert, das guett sein wuerde, wann sie hierunder auch die mediato-
res ansprechen theten. Darauff hab man sich gleich unbedachter dingen zu ja
resolvirt. Solte hinfüro nit mehr geschehen, sondern vordrist allzeit mit unß
communicirt werden. Wir haben darauff replicirt, es hette nunmehr wenig
ze bedeütten, allein weren wir hierdurch praeoccupirt, daß wir mit reputation
die erbottne weitere information bei denn mediatorn nit wol werden ablegen
könden. Allein möchte der sachen fast uff dise formb etwaß ze helffen sein,
daß namblich sie, churfürstliche, den mediatorn anfüegen theten, sie hetten
von unß vernommen, waß in hoc puncto der Venetianische ambassador im
namen der Franzosen bei unß angebracht, und dieweil dann chur- und fürst-
liche deputati eben deßwegen auch in consultatione begriffen gewesen und
sich eines bestendigen schluss verglichen, so hetten sie gleich selbst umb der
sachen nothurfft willen inen, herrn mediatorn, alle beschaffenheit vorhalten
und ersuechen wollen, bei denn Franzosen sich so weit ze interponiren, auff
daß solch beginnen weiters nit getriben werde. Inmaassen die Kayserlichen
gsandten zugleich der sachen ferner nachzesetzen nit underlassen und
dessentwegen von gesambten catholischen ständen ersuecht werden sollen.
das sie hoffnung, die protestirende möchten den punctum non admittendo-
rum fallen lassen, wann sie versichert, daß man die grauamina religionis vor-
nemmen und die catholischen uff ihrer resolution fest verharren werden. Item,
daß der Churmaintzische gesandt vermeine, man solt die proposition extra
actum solennem allein ime ad dictandum zustellen. In relatione ad Caesarem
würdt erzehlt, waßgestalt die protestirende inen ein copei ihrer erclärung an
die zu Münster zugestellt und waß sich dabei verloffen, repetirn, das noth-
wendig das Österreichische directorium zu Oßnabrukh sein solt [ 821 ].
Eodem referirn wir ad Caesarem uff dero letstere resolution super respon-
sionibus , waßgestalten wir damit fürzegehen vorhabens, waß unß auch vom
Venetianischen ambassador wie dann zugleich vom Churbayerischen gsand-
ten , ut supra, angezeigt worden [ 822 ].
Eodem an die zu Oßnabrukh uff ihr vom 19. und 22. huius unß einge-
brachte schreiben mit beanttworttung, waß unser meinung sei [ 823 ].
Eodem an duca Sauelli generalia in beanttworttung seiner 2 schreiben [ 824a ].
Eodem von Oßnabrukh, waßgestalten in puncto non admittendorum die
protestantes ihre erclärung communicirt, de 21. huius [ 824b ].
gsandter, zu unß kommen, deme wir vorgehalten, daß wir vernommen,
waßgestalten die sambtliche deputati von den dreyen catholischen chur-
fürsten willens weren, heüttigen nachmittags die beede herren mediatores
zu besuechen, vermuettlich sie wegen der streittigkheit super admissione
deputatorum Magdeburgorum et Hasso Cassellanorum ze informirn. Nun
liessen wir es zwar an sein ortt gestellt sein und begehrten unserstheils den
herrn churfürstlichen gesandten keinesweegs zu verwehren, nach gelegenheit
und befindender nothuerfft bei ein oder anderm der mediatorn sich einzefin-
den und mit inen ze negocirn. Nachdem unß aber gleichwol noch dato einige
relation, waß in tali materia in beeden chur- und fürstlichen räthen geschlos-
sen , wie sichs gebürte, nit wer angebracht worden, so käme unß etwas
frembd vor, daß sie dise ansprach mit denn mediatorn one einige mit unß
gepflogne communication angestellt, dann da wir dessen vordrist weren
berichtet gewesen, so hetten wir nit underlassen, denn herren churfürst-
lichen dagegen ze communiciren, waß deß Venetianischen ambassador an-
bringen bei unß gewesen. Wie wir dan ime, grafen Cratzen, solches hie-
nebens umbständtlich erzehlt und angehenkht, daß wir allein der vorbe-
meldten relation erwarttet und alsdann selbst willens gewesen, beeden herrn
mediatorn fernere information zu überbringen.
Er, graf Cratz, hatt sich darauff höchlich entschuldigt und umb verzeihung
gebetten, man wolts ime nit übel außlegen. Er hette nit vermeint, das es waß
bedenkhens haben solt. Der herr bischoff von Oßnabrukh hette am vorgehen-
den tag erinnert, das guett sein wuerde, wann sie hierunder auch die mediato-
res ansprechen theten. Darauff hab man sich gleich unbedachter dingen zu ja
resolvirt. Solte hinfüro nit mehr geschehen, sondern vordrist allzeit mit unß
communicirt werden. Wir haben darauff replicirt, es hette nunmehr wenig
ze bedeütten, allein weren wir hierdurch praeoccupirt, daß wir mit reputation
die erbottne weitere information bei denn mediatorn nit wol werden ablegen
könden. Allein möchte der sachen fast uff dise formb etwaß ze helffen sein,
daß namblich sie, churfürstliche, den mediatorn anfüegen theten, sie hetten
von unß vernommen, waß in hoc puncto der Venetianische ambassador im
namen der Franzosen bei unß angebracht, und dieweil dann chur- und fürst-
liche deputati eben deßwegen auch in consultatione begriffen gewesen und
sich eines bestendigen schluss verglichen, so hetten sie gleich selbst umb der
sachen nothurfft willen inen, herrn mediatorn, alle beschaffenheit vorhalten
und ersuechen wollen, bei denn Franzosen sich so weit ze interponiren, auff
daß solch beginnen weiters nit getriben werde. Inmaassen die Kayserlichen
gsandten zugleich der sachen ferner nachzesetzen nit underlassen und
dessentwegen von gesambten catholischen ständen ersuecht werden sollen.