Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1645 IX 13
1645 IX 13
Mittwoch
Mittwochs, den 13. Septembris, als wir von denn
Churmaintzischen zuvor avisirt gewesen, das die Churbayerischen gesandten
inen beraits daß zu München mit herrn reichsvicecantzlern verglichne
concept communicirt und dabei angesuecht betten, daß sie selbiges auch
approbirn und nit uff daßjenig gehen wolten, wölches wir anderwerts von
Ihr Kayserlicher Maiestät immediate empfangen und denn ständen ze com-
municiren vorhabens sein sollen, haben wir vor ein nothurfft befunden, aller
dreyen churfürsten Maintz, Cöln und Bayern gesandten zusamenzefordern,
und seyend hoc die hora nona antemeridiana im Jesuitencollegio in der
bibliothec zusamenkommen
Vgl. APW [ III A 1,1 S. 263ff. ]
, umb die missgedankhen bei denn Churbran-
denburgischen , wölche zwar disen tag nit in Münster gewesen, desto leichter
zu vermeiden.
Unser proposition ist vordrist dahien gangen, daß wir inen summariter ver-
trawlich entdeckht, waß Ihr Kayserliche Maiestät unß wegen communica-
tion mit sambtlichen churfürsten und anderer ständen super responsionibus
ad propositiones aduersariorum allergnädigst anbevohlen, hingegen aber in
eodem negocio von dero reichsvicecantzler auß München zugeschriben, dar-
über wir zwar Ihr Maiestät weitere resolution erwartten müeßten, selbige
aber noch mit außgang diser wochen zu erhalten verhoften und solchenfahls
mit unsern collegis zu Oßnabrukh entschlossen weren, biß nechstkommen-
den zinstag oder mittwoch, den 19. oder 20. diß, mit der anbevohlnen com-
munication fürzegehen. Inmittelst aber stüenden wir an zweyen sachen
etwas an. Erstlich weil auß deß reichsvicecantzlers schreiben zu vermerkhen,
das Ihr Churfürstliche Durchlaucht in Bayern vermeinen, man solt das Len-
gerichische conclusum circa modum consultandi mantenirn oder in mangel
dessen daß churfürstliche und der stätt collegia zu Münster, daß fürsten-
collegium aber zu Oßnabrukh lassen, auch solchergestalt die communica-
tiones ablegen. Da aber auß Ihr Kayserlicher Maiestät unß eingeschikhten
instructionibus und resolutionibus so vil abzenemmen, daß sie dißortts
gleichsamb indifferent und es dahiengestellt sein liessend, wie sich die
stände miteinander vergleichen wurden, zu wolchem ende sie unß auch
dreyerlei credentiales zugeschikht hetten, so were die frag, ob man deren zu
München gefaßter meinung nachgehen solte, sonderlich weil nunmehr ein
anderer modus verglichen und es allein uff dem beruhe, das die zu Oßna-
brukh sich darüber endtlich erclären thuend. Zum andern hetten wir in denn
beygesetzten correcturis vermerkht, daß dieselben den sachen nit ungemäß
und vermuettlich Ihr Kayserliche Maiestät darwider kein sonder bedenkhen
haben möchten. Allein wüßten wir nit, ob derselben lieb sein werde, daß
gleich in responsione ad primum articulum deß armistitii meldung gethan
werden solle, sonderlich weil man sich zu erinnern, daß es von denn gegen-
theilen schon zum drittenmahl were abgeschlagen worden. Daher es Ihr
Kayserlicher Maiestät und deroselben assistirenden chur-, fürsten und sten-
den sehr verkleinerlich fallen werde, wann man dessen anietzt widerumb in
disen responsionibus anregung thuen und gleichsamb selbiges vom gegen-
theil mit gebognen kniehen erbettlen soll, da doch von demselben in seinen
propositionibus daß geringste hiervon nit angeregt worden. Damit und aber
solche intention nit gar auß der acht gelassen werde, so geben wir ze beden-
khen , ob es nit mehr reputirlich und minder verkleinerlich sein wurde, wann
man dise addition in denn responsionibus gentzlich außlassen und wir allein
bei denn mediatoribus in überliferung der responsionum erinnerung theten:
Sie hetten sich zu berichten, daß sie unß bei einraichung der Französischen
proposition ex proprio zelo ermahnung gethan, wir wolten unsers ortts nun-
mehr uff abhandlung eines anstandts der waaffen bedacht sein, wie sie dann
dergleichen auch gegen denn Franzosen und Spanischen gethan; und ob sie
zwar folgendts unß angezeigt, das die Franzosen hierzu nit verstehen wol-
ten , so hetten wir iedoch solchen puncten anietzt widerumb erholen und
inen anheimbgeben wollen, ob sie gleichsamb von sich selbst und one unser
meldung bei denn Franzosen widerumb einen anwurff thuen wolten, dann
wir unseres theils darzu gnugsamb instruirt weren. Diser anwurff wurde zum
wenigsten den Franzosen kein pretext geben mögen, von denn tractatibus
pacis abzespringen und sich mit dem armistitii tractatu auffzehalten, wölches
sonst gar leicht causirt werden derffte, wann man es in ipsis responsionibus
so directe suechen und begehren solte. Über dise zween puncten haben wir
auch inen 3. angehenkht, daß wir wegen der Württembergischen clöster-
sachen gantz innstendig weren angelangt worden, derentwegen auch einen
besondern vorbehalt in die Kayserlichen responsiones einzurukhen. Dieweil
wir aber dessen von Ihr Kayserlicher Maiestät keinen bevelch, auch die für-
sorg ze tragen, daß ein solche einrukhung dem hauptwerkh mehr schädlich
dann nutzlich sein möchte, so haben wir nit unterlassen wollen, denn herrn
churfürstlichen abgesandten auch dises zu bedenkhen ze geben, damit
man inskünfftig allerseits ungleicher beschuldigung entübrigt verbleiben
möge.
Auff disen unsern vortrag haben die churfurstlichen gesandten sich der antt-
wortt zu bedenkhen benommen und folgendts dergestalt erclärt: Ad primum
hielten sie per maiora dafür, weil es nunmehr von unß angeregtermaassen
mit dem modo consultandi dahien kommen, daß die reichscollegia in sich
abgetheilt und an beeden ortten gehalten werden müeßte, ja die nothurfft
erfordern werde, daß die communication zu Münster und Oßnabrukh
durch die ein und andern ortts anwesende Kayserlichen plenipotentiarios
mit gewohnlicher solemnitet und einliferung der Kayserlichen credentialien
erstattet, und zwar womüglich uff die von unß angezogne zeit, den 19. oder
20. diß, volnzogen werden solte. Ad secundum hielten sie ebenmässig per
maiora darfür, weil man in puncto armistitii von denn gegentheilen so offt
abgewisen worden, es werde gar nit thuenlich sein, dessentwegen in respon-
sionibus einige anregung ze thuen. Doch werde zu erwartten sein, waß Ihr
Kayserliche Maiestät sich darüber resolviren wurden. Wo aber selbige nichts
resolvirten, so möchte darvon denn mediatoribus die erinnerung beschehen,
inmaassen proponirt worden. Ad tertium bekenndten Maintz und Cöln, das
sie von ihren gnädigsten herrn bevelch empfangen, uff alle mittl und weg
bedacht sein, daß dise clöster in ihrem restaurirten statu möchten erhalten
werden. Derentwegen einstheils darfür gehalten werde, weil in den Kay-
serlichen responsionibus die restitutio der geist- und weltlichen güetter auff
das jahr 1630 bezogen werde und damaln dise Württembergischen praelati in
possessione gewesen, es werde damit sein richtigkheit haben und hoc ipso
folgen, daß man sie in disem ihren standt lassen solle. Wann mans aber in
specie einschliessen wolte, so wurde darauß per regulam ’unius inclusio est
alterius exclusio‘ gleichsamb folgen, als solten andere gaistliche güetter,
deren restitution vermög deß religionfridens auch pretendirt würdet, gleich-
samb stillschwaigend vor außgeschlossen nachgeben werden. Anderntheils
erinnerte man sich, daß diß restitutionwesen auff die zu Regenspurg ge-
schlossne amnistiam fundirt, in wölcher diser clostersachen gantz kein mel-
dung gethan werde, daher unnöthig sein möchte, deren anietzt zu geden-
khen , Dann so es geschehe, so wuerde man selbige per expressum dareinzu-
ziehen uff der gegenseitten unterstehen, und also der sachen nit zu helffen
sein. Man sei aber erbiettig, sobaldt inen die responsiones communicirt, nach-
gedenkhens ze haben, ob und wo diser sach am füeglichsten möchte gedacht
werden.
Nechstvorgangnen mittwoch, den 13. huius, empfangen wir a Caesare 6
underschiedliche schreiben. Daß erste und andere vom dato St. Pölten, 28.
und 30. Augusti, innhalts, daß es Ihr Maiestät super modo consultandi et
forma responsionum ad propositiones Gallo-Suecicas nochmaln bei ihren
vorigen vom 19. und 23. eiusdem abgangnen resolutionibus bewenden
liessend und die communicationes an die gesambte ständt in uno vel altero
vel etiam 3. loco durch uns und unsere collegas sambtlich uno actu verrichtet
werden solten; mit beylagen eines außschreibens an alle reichsstände, sich in
locis tractatuum einzestellen, cuius copia denn allhie und zu Oßnabrukh an-
wesenden ze communicirn, item von Churbayern an Maintz und dessen hin-
wider an Bayern, sodann Ihr Maiestät an Maintz in puncto satisfactionis
Gallis offerendae vel non offerendae abgangner schreiben, mit beuelch, unß
darnach ze richten [ 801a. 801 b ]. Daß 3. sub dato St. Pöltden, 23. Augusti, der
statt Augspurg streittigkheiten in puncto religionis mit denn Lutherischen
burgern und waß deßwegen von Ihr Fürstlichen Durchlaucht zu Insprukh
intercedendo an Kayserliche Maiestät verschriben worden, mit bevelch, unß
dessen ungehinderdt auff den Prager friden ze halten, also daß dise sach bei
dem daselbst absonderlich außgesetzten verglich gelassen werde [ 802 ]. Daß
4. sub eodem dato, wegen der graffschafft Oostfrießlandt angesuechter con-
firmation ihrer mit denn Hessischen gemachter contributionstractaten und
darauff ertheilender befreyung weitere information einzulangen [ 803 ]. Daß
5. sub dato St. Pölten, 30. Augusti, dem duca di Longavilla daß predicat
altessa weder abzeschlagen noch zuzegeben, sondern eo modo, wie vom herrn
nuncio beschehe, die conferentzen mit ime zu verrichten, wan diser aber ime
das predicat altessa geben thet, solches vordrist ze referirn [ 804 ]. Daß 6. sub
dato St. Pölten vom 23. Augusti, recommendation und bevelch, der gesamb-
ten fürsten zu Anhalt gesandten
Dr. Martin Milagius (1598–1657). Vgl. ADB 21 S. 726f.
in seinem anbringen anzehören und ime allen
guetten willen zu erweisen [ 805 ].
Churmaintzischen zuvor avisirt gewesen, das die Churbayerischen gesandten
inen beraits daß zu München mit herrn reichsvicecantzlern verglichne
concept communicirt und dabei angesuecht betten, daß sie selbiges auch
approbirn und nit uff daßjenig gehen wolten, wölches wir anderwerts von
Ihr Kayserlicher Maiestät immediate empfangen und denn ständen ze com-
municiren vorhabens sein sollen, haben wir vor ein nothurfft befunden, aller
dreyen churfürsten Maintz, Cöln und Bayern gesandten zusamenzefordern,
und seyend hoc die hora nona antemeridiana im Jesuitencollegio in der
bibliothec zusamenkommen
Vgl. APW [ III A 1,1 S. 263ff. ]
denburgischen , wölche zwar disen tag nit in Münster gewesen, desto leichter
zu vermeiden.
Unser proposition ist vordrist dahien gangen, daß wir inen summariter ver-
trawlich entdeckht, waß Ihr Kayserliche Maiestät unß wegen communica-
tion mit sambtlichen churfürsten und anderer ständen super responsionibus
ad propositiones aduersariorum allergnädigst anbevohlen, hingegen aber in
eodem negocio von dero reichsvicecantzler auß München zugeschriben, dar-
über wir zwar Ihr Maiestät weitere resolution erwartten müeßten, selbige
aber noch mit außgang diser wochen zu erhalten verhoften und solchenfahls
mit unsern collegis zu Oßnabrukh entschlossen weren, biß nechstkommen-
den zinstag oder mittwoch, den 19. oder 20. diß, mit der anbevohlnen com-
munication fürzegehen. Inmittelst aber stüenden wir an zweyen sachen
etwas an. Erstlich weil auß deß reichsvicecantzlers schreiben zu vermerkhen,
das Ihr Churfürstliche Durchlaucht in Bayern vermeinen, man solt das Len-
gerichische conclusum circa modum consultandi mantenirn oder in mangel
dessen daß churfürstliche und der stätt collegia zu Münster, daß fürsten-
collegium aber zu Oßnabrukh lassen, auch solchergestalt die communica-
tiones ablegen. Da aber auß Ihr Kayserlicher Maiestät unß eingeschikhten
instructionibus und resolutionibus so vil abzenemmen, daß sie dißortts
gleichsamb indifferent und es dahiengestellt sein liessend, wie sich die
stände miteinander vergleichen wurden, zu wolchem ende sie unß auch
dreyerlei credentiales zugeschikht hetten, so were die frag, ob man deren zu
München gefaßter meinung nachgehen solte, sonderlich weil nunmehr ein
anderer modus verglichen und es allein uff dem beruhe, das die zu Oßna-
brukh sich darüber endtlich erclären thuend. Zum andern hetten wir in denn
beygesetzten correcturis vermerkht, daß dieselben den sachen nit ungemäß
und vermuettlich Ihr Kayserliche Maiestät darwider kein sonder bedenkhen
haben möchten. Allein wüßten wir nit, ob derselben lieb sein werde, daß
gleich in responsione ad primum articulum deß armistitii meldung gethan
werden solle, sonderlich weil man sich zu erinnern, daß es von denn gegen-
theilen schon zum drittenmahl were abgeschlagen worden. Daher es Ihr
Kayserlicher Maiestät und deroselben assistirenden chur-, fürsten und sten-
den sehr verkleinerlich fallen werde, wann man dessen anietzt widerumb in
disen responsionibus anregung thuen und gleichsamb selbiges vom gegen-
theil mit gebognen kniehen erbettlen soll, da doch von demselben in seinen
propositionibus daß geringste hiervon nit angeregt worden. Damit und aber
solche intention nit gar auß der acht gelassen werde, so geben wir ze beden-
khen , ob es nit mehr reputirlich und minder verkleinerlich sein wurde, wann
man dise addition in denn responsionibus gentzlich außlassen und wir allein
bei denn mediatoribus in überliferung der responsionum erinnerung theten:
Sie hetten sich zu berichten, daß sie unß bei einraichung der Französischen
proposition ex proprio zelo ermahnung gethan, wir wolten unsers ortts nun-
mehr uff abhandlung eines anstandts der waaffen bedacht sein, wie sie dann
dergleichen auch gegen denn Franzosen und Spanischen gethan; und ob sie
zwar folgendts unß angezeigt, das die Franzosen hierzu nit verstehen wol-
ten , so hetten wir iedoch solchen puncten anietzt widerumb erholen und
inen anheimbgeben wollen, ob sie gleichsamb von sich selbst und one unser
meldung bei denn Franzosen widerumb einen anwurff thuen wolten, dann
wir unseres theils darzu gnugsamb instruirt weren. Diser anwurff wurde zum
wenigsten den Franzosen kein pretext geben mögen, von denn tractatibus
pacis abzespringen und sich mit dem armistitii tractatu auffzehalten, wölches
sonst gar leicht causirt werden derffte, wann man es in ipsis responsionibus
so directe suechen und begehren solte. Über dise zween puncten haben wir
auch inen 3. angehenkht, daß wir wegen der Württembergischen clöster-
sachen gantz innstendig weren angelangt worden, derentwegen auch einen
besondern vorbehalt in die Kayserlichen responsiones einzurukhen. Dieweil
wir aber dessen von Ihr Kayserlicher Maiestät keinen bevelch, auch die für-
sorg ze tragen, daß ein solche einrukhung dem hauptwerkh mehr schädlich
dann nutzlich sein möchte, so haben wir nit unterlassen wollen, denn herrn
churfürstlichen abgesandten auch dises zu bedenkhen ze geben, damit
man inskünfftig allerseits ungleicher beschuldigung entübrigt verbleiben
möge.
Auff disen unsern vortrag haben die churfurstlichen gesandten sich der antt-
wortt zu bedenkhen benommen und folgendts dergestalt erclärt: Ad primum
hielten sie per maiora dafür, weil es nunmehr von unß angeregtermaassen
mit dem modo consultandi dahien kommen, daß die reichscollegia in sich
abgetheilt und an beeden ortten gehalten werden müeßte, ja die nothurfft
erfordern werde, daß die communication zu Münster und Oßnabrukh
durch die ein und andern ortts anwesende Kayserlichen plenipotentiarios
mit gewohnlicher solemnitet und einliferung der Kayserlichen credentialien
erstattet, und zwar womüglich uff die von unß angezogne zeit, den 19. oder
20. diß, volnzogen werden solte. Ad secundum hielten sie ebenmässig per
maiora darfür, weil man in puncto armistitii von denn gegentheilen so offt
abgewisen worden, es werde gar nit thuenlich sein, dessentwegen in respon-
sionibus einige anregung ze thuen. Doch werde zu erwartten sein, waß Ihr
Kayserliche Maiestät sich darüber resolviren wurden. Wo aber selbige nichts
resolvirten, so möchte darvon denn mediatoribus die erinnerung beschehen,
inmaassen proponirt worden. Ad tertium bekenndten Maintz und Cöln, das
sie von ihren gnädigsten herrn bevelch empfangen, uff alle mittl und weg
bedacht sein, daß dise clöster in ihrem restaurirten statu möchten erhalten
werden. Derentwegen einstheils darfür gehalten werde, weil in den Kay-
serlichen responsionibus die restitutio der geist- und weltlichen güetter auff
das jahr 1630 bezogen werde und damaln dise Württembergischen praelati in
possessione gewesen, es werde damit sein richtigkheit haben und hoc ipso
folgen, daß man sie in disem ihren standt lassen solle. Wann mans aber in
specie einschliessen wolte, so wurde darauß per regulam ’unius inclusio est
alterius exclusio‘ gleichsamb folgen, als solten andere gaistliche güetter,
deren restitution vermög deß religionfridens auch pretendirt würdet, gleich-
samb stillschwaigend vor außgeschlossen nachgeben werden. Anderntheils
erinnerte man sich, daß diß restitutionwesen auff die zu Regenspurg ge-
schlossne amnistiam fundirt, in wölcher diser clostersachen gantz kein mel-
dung gethan werde, daher unnöthig sein möchte, deren anietzt zu geden-
khen , Dann so es geschehe, so wuerde man selbige per expressum dareinzu-
ziehen uff der gegenseitten unterstehen, und also der sachen nit zu helffen
sein. Man sei aber erbiettig, sobaldt inen die responsiones communicirt, nach-
gedenkhens ze haben, ob und wo diser sach am füeglichsten möchte gedacht
werden.
underschiedliche schreiben. Daß erste und andere vom dato St. Pölten, 28.
und 30. Augusti, innhalts, daß es Ihr Maiestät super modo consultandi et
forma responsionum ad propositiones Gallo-Suecicas nochmaln bei ihren
vorigen vom 19. und 23. eiusdem abgangnen resolutionibus bewenden
liessend und die communicationes an die gesambte ständt in uno vel altero
vel etiam 3. loco durch uns und unsere collegas sambtlich uno actu verrichtet
werden solten; mit beylagen eines außschreibens an alle reichsstände, sich in
locis tractatuum einzestellen, cuius copia denn allhie und zu Oßnabrukh an-
wesenden ze communicirn, item von Churbayern an Maintz und dessen hin-
wider an Bayern, sodann Ihr Maiestät an Maintz in puncto satisfactionis
Gallis offerendae vel non offerendae abgangner schreiben, mit beuelch, unß
darnach ze richten [ 801a. 801 b ]. Daß 3. sub dato St. Pöltden, 23. Augusti, der
statt Augspurg streittigkheiten in puncto religionis mit denn Lutherischen
burgern und waß deßwegen von Ihr Fürstlichen Durchlaucht zu Insprukh
intercedendo an Kayserliche Maiestät verschriben worden, mit bevelch, unß
dessen ungehinderdt auff den Prager friden ze halten, also daß dise sach bei
dem daselbst absonderlich außgesetzten verglich gelassen werde [ 802 ]. Daß
4. sub eodem dato, wegen der graffschafft Oostfrießlandt angesuechter con-
firmation ihrer mit denn Hessischen gemachter contributionstractaten und
darauff ertheilender befreyung weitere information einzulangen [ 803 ]. Daß
5. sub dato St. Pölten, 30. Augusti, dem duca di Longavilla daß predicat
altessa weder abzeschlagen noch zuzegeben, sondern eo modo, wie vom herrn
nuncio beschehe, die conferentzen mit ime zu verrichten, wan diser aber ime
das predicat altessa geben thet, solches vordrist ze referirn [ 804 ]. Daß 6. sub
dato St. Pölten vom 23. Augusti, recommendation und bevelch, der gesamb-
ten fürsten zu Anhalt gesandten
Dr. Martin Milagius (1598–1657). Vgl. ADB 21 S. 726f.
guetten willen zu erweisen [ 805 ].