Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1645 VIII 7
1645 VIII 7
Montag
Montags, 7. huius, vormittag haben wir die churfürst-
lichen gsandten zu unß beschaiden
Vgl. APW [ III A 1,1 S. 222ff. ]
und inen solches anbringen communicirt,
dabei aber außfüerlich remonstrirt, daß uff solche weiß der sachen nit geholf-
fen noch auch Ihr Kayserliche Maiestät in beobachtung der schweren
pflichten und aiden, mit denen sie dem heyligen Römischen reich verbunden
weren, in dergleichen zertrennte consultationes wurden einwilligen könden,
sondern ehender benöthigt sein, einen offnen reichstag außzeschreiben. Die-
weil aber solches auch grosse verlengerung verursachen wurde und fast
so vil zu verspüren sein woll, daß solche von denn zu Oßnabrukh anwesen-
den ständen gefaßte widerige meinungen auß einem mißtrawen, als wolten
die herrn churfürstlichen gesandten gleichsamb imperative mit inen proce-
dirn , leges vorschreiben und dasjenig, so von inen geschlossen, alsogleich in
execution richten, herflüessen thete, als wolten wir zu bedenkhen geben
haben, ob nit rathsamb und thuenlich sein möcht, wann man diejenige
ständt, so zu Oßnabrukh, behandlen liess, daß sie sich uff ettlich wenig tag
hieher bemüehen wolten, umb dise quaestion de modo consultandi durch ein
gemeine und sambtliche conferentz nochmaln an handt ze nemmen, recht
gegeneinander die intentiones, commoda et incommoda zu erleüttern und
sich wo müglich eines gemeinen schluss zu vergleichen.
Die herrn churfürstlichen haben uff gehabten bedacht sich dahien entschlos-
sen , daß sie mit unß solchen vorschlag gantz thuenlich und nothwendig hiel-
ten und daß darbei sonderlich ze considerirn wer, das es der tractation halber
schon sein gewisse maaß hette, daß namblich dise zusamenkunfft der stän-
den nit umb der tractation, sondern umb der consultation willen angesehen,
daßjenig, was zu handlen, mit denn ständen dem herkommen gemäß berat-
schlagt und hernach durch die Kayserlichen gesandten exequirt und mit denn
gegentheilen gehandlet werden soll. Also hetten sich weder die Schweden
noch die Franzosen zu beschweren, ob wolten die tractatus anderst als ver-
glichen gefüert werden, dann der modus tractandi cum exteris und der mo-
dus consultandi cum ordinibus weren duo a se inuicem distincti actus. Wie
aber dises an die stande zu gelangen, da hielten sie, churfürstliche, darfür, daß
es durch die churfürstlichen deputatos zu Oßnabrukh geschehen, auch die her-
ren Kayserlichen gesandten ebenmässig solches auch an ihrem ortt ze thun
ersuecht werden möchten. Nos haben es dabei bewenden lassen, unß auch
erbotten, unsern collegis deßwegen gleich folgenden tags in meliori forma
ze schreiben. Sodann würde auch tertius modus sein, daß durch das Öster-
reichische directorium mit anlaß deß von den ständen zu Oßnabrukh emp-
fangnen creditifschreibens und durch den Culmbachischen gesandten denn
hiesigen fürsten und ständen beschehner communication, waß sie über daß
Lengerichisch conclusum geschlossen, gleicher vortrag gethan, auch zu
solchem ende der bemeldt Culmbachische deputatus wider nach Oßnabrukh
zu verraisen ersuecht würde. Wie dann solches herrn grafen von Wolken-
stein durch mich angezeigt und dergestalt auch zu werkh gerichtet, zwar das
conclusum allein per maiora dem churfürstlichen gleichstimmend gemacht
worden.
lichen gsandten zu unß beschaiden
Vgl. APW [ III A 1,1 S. 222ff. ]
dabei aber außfüerlich remonstrirt, daß uff solche weiß der sachen nit geholf-
fen noch auch Ihr Kayserliche Maiestät in beobachtung der schweren
pflichten und aiden, mit denen sie dem heyligen Römischen reich verbunden
weren, in dergleichen zertrennte consultationes wurden einwilligen könden,
sondern ehender benöthigt sein, einen offnen reichstag außzeschreiben. Die-
weil aber solches auch grosse verlengerung verursachen wurde und fast
so vil zu verspüren sein woll, daß solche von denn zu Oßnabrukh anwesen-
den ständen gefaßte widerige meinungen auß einem mißtrawen, als wolten
die herrn churfürstlichen gesandten gleichsamb imperative mit inen proce-
dirn , leges vorschreiben und dasjenig, so von inen geschlossen, alsogleich in
execution richten, herflüessen thete, als wolten wir zu bedenkhen geben
haben, ob nit rathsamb und thuenlich sein möcht, wann man diejenige
ständt, so zu Oßnabrukh, behandlen liess, daß sie sich uff ettlich wenig tag
hieher bemüehen wolten, umb dise quaestion de modo consultandi durch ein
gemeine und sambtliche conferentz nochmaln an handt ze nemmen, recht
gegeneinander die intentiones, commoda et incommoda zu erleüttern und
sich wo müglich eines gemeinen schluss zu vergleichen.
Die herrn churfürstlichen haben uff gehabten bedacht sich dahien entschlos-
sen , daß sie mit unß solchen vorschlag gantz thuenlich und nothwendig hiel-
ten und daß darbei sonderlich ze considerirn wer, das es der tractation halber
schon sein gewisse maaß hette, daß namblich dise zusamenkunfft der stän-
den nit umb der tractation, sondern umb der consultation willen angesehen,
daßjenig, was zu handlen, mit denn ständen dem herkommen gemäß berat-
schlagt und hernach durch die Kayserlichen gesandten exequirt und mit denn
gegentheilen gehandlet werden soll. Also hetten sich weder die Schweden
noch die Franzosen zu beschweren, ob wolten die tractatus anderst als ver-
glichen gefüert werden, dann der modus tractandi cum exteris und der mo-
dus consultandi cum ordinibus weren duo a se inuicem distincti actus. Wie
aber dises an die stande zu gelangen, da hielten sie, churfürstliche, darfür, daß
es durch die churfürstlichen deputatos zu Oßnabrukh geschehen, auch die her-
ren Kayserlichen gesandten ebenmässig solches auch an ihrem ortt ze thun
ersuecht werden möchten. Nos haben es dabei bewenden lassen, unß auch
erbotten, unsern collegis deßwegen gleich folgenden tags in meliori forma
ze schreiben. Sodann würde auch tertius modus sein, daß durch das Öster-
reichische directorium mit anlaß deß von den ständen zu Oßnabrukh emp-
fangnen creditifschreibens und durch den Culmbachischen gesandten denn
hiesigen fürsten und ständen beschehner communication, waß sie über daß
Lengerichisch conclusum geschlossen, gleicher vortrag gethan, auch zu
solchem ende der bemeldt Culmbachische deputatus wider nach Oßnabrukh
zu verraisen ersuecht würde. Wie dann solches herrn grafen von Wolken-
stein durch mich angezeigt und dergestalt auch zu werkh gerichtet, zwar das
conclusum allein per maiora dem churfürstlichen gleichstimmend gemacht
worden.