Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1645 VII 19

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1645 VII 19
Mittwoch

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10 Mittwochs] am Rande: Cum mediatoribus de responso ad propositionem Gallicam
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dando.
Mittwochs, den 19. huius, vormittag umb 10. uhr
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seind beede herren mediatores zu unß kommen und haben unß vorgehalten,
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daß der hertzog von Longauilla bei deren inen erstatteter revisita unter
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anderem sich vermerkhen lassen, daß er gern sehen wolte, die Kayserlichen
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theten sich dermaln einer anttwortt über die Französische proposition erclä-
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ren . Worüber sie ime entgegen gehalten, ob sie zwar noch [von] unß nichts
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vernommen, so müeßten sie es iedoch an ihrem ortt darfürhalten, daß solche
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proposition nit geringes nachgedenkhten causirn werde, indeme zu dem ein-
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gang ein clausula addendi etc. beygesetzt, da man anstehen werde, wohin
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solches angesehen. Sodann wer auch der articul wegen pretendirter satisfac-
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tion also unlautter und generaliter gesetzt, daß sie nit sehen, waß die Kay-
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serlichen darüber werden anttwortten könden.

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21 Hierauff] am Rande: Nota: clausula propositionis Gallicae non insidiosa.
Hierauff hette der hertzog
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gesagt, waß die bedeütte clausulam antreffen thet, soll man versichert sein,
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daß man Französischentheils nit gedenkhe, hierdurch einige newe substan-
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tialpostulata auff die baan ze bringen, sondern sich allein vorbehalte, daß
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so gesetzt nach vernemmender einred der Kayserlichen mehrers zu erläuttern.
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Die kron Frankreich seye sehr begihrig, einen friden ze machen und daß
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27 werkh] am Rande: Mediatores.
werkh uffs allerehist ze fürdern, ungehindert deren allerortten erscheinender
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newer progressen, als daß sie in Catalonien ein so ansehenliche victori er-
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halten ,

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Am 22. Juni 1645 hatte Harcourt bei Llorens einen Sieg über die Spanier errungen.
in denn Niderlanden die oberhandt hetten, la Motta

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La Mothe-en-Argonne, kleine befestigte Stadt in Lothringen an der Grenze zur Champagne, fiel
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am 7. Juli 1645 in französische Hände. Vgl. F. W. Barthold II S. 513.
nunmehr auch
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erobert wer.

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30 Und] am Rande: Satisfactio.
Und sobald sie der Kayserlichen anttwortt auff die proposition
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sehen, wolten sie zugleich sich in puncto satisfactionis semel pro semper er-
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clären und selbige also setzen, daß man verspüren solt, sie begehrten nichts
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unbillichs.

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33 Deßgleichen] am Rande: Assecuratio.
Deßgleichen wolten sie sich auch in puncto assecurationis eines
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endtlichen vernemmen lassen.

[p. 399] [scan. 447]


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Waß dann die guardie deß duca di Longavilla anlangte, hetten sie deßentwegen
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bei denn andern beeden Französischen plenipotentiariis anregung gethan. Die
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hetten aber vermeldet, es werde ihres erachtens nit vonnöthen sein, hierunder
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den hertzog selbst anzesprechen, dann er sich beraits gegen inen vernemmen
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lassen, daß er kein lust habe, solche manier ze continuirn, sonderlich weil er
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vermerkhte, daß von andern nit geschehen, und were also selbst bedacht, di-
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ses auffwartten einzestellen. Jedoch hetten sie, Franzosen, hierunder auch dise
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wortt lauffen lassen, daß sie wunderte, warumb von unß Kayserlichen allhier
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sobaldt gegen inen andung gethan werde, da doch der Schwedische pleni-
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potentiarius Oxenstiern zu Oßnabrukh sich dergleichen auffwarttens auch
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gebrauchte, one daß gegen ime von denn Kayserischen alldort daß geringste
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were geandet worden.

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Vermeinten demnach sie, mediatores, es wurde fürohien von dem hertzogen
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underlassen werden. Wie sie dann hierunder auch mit dem herrn conte Pine-
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randa gehandlet und die anttwortt erhalten, wann es die Franzosen unter-
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lassen theten, so solts von ime auch vermitten bleiben, wa nit, so werde er
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seines königs reputation zugleich in acht nemmen müessen. Drittens hatt der
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Venetianische ambassador widerumb erinnerung gethan wegen deß Ragoczi
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gsandten und ihrer verglaittung, sagend, daß der duca di Longavilla selbst
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darumb sollicitirt mit vermelden, es hette er, Ragoczi, darumb bei inen aber-
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maln gar starkh sollicitirn und nachfolgen lassen.

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Respondimus ad primum, wir hetten nichts liebers erwünscht, als daß wir
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lengst mit denen allhier und zu Oßnabrukh anwesenden churfürstlichen, auch
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fürstlichen und anderer ständen gesandten über die materiam der gegen-
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theilen propositionum zu einiger consultation hetten gelangen mögen. Es
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weren aber noch bißher allerhandt verhindernuß von denn ständen selbst in
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weeg gelegt worden. Zudeme stüenden wir stundlich in erwarttung Ihr
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Kayserlicher Maiestät resolution, darauff wir alsdann der sachen einen an-
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fang ze machen nit underlassen würden. Ad secundum were zuzesehen, wie
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sich der hertzog in solchem pass hinfüro erzeigen werde. Ad tertium stüende
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zugleich noch uff Kayserlicher Maiestät resolution. Wir sehen aber kein ver-
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nünfftige ursach, warumb die Franzosen solches ze pretendiren haben kön-
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den oder sollen, dann ia die Ragoczische und Hungerische hendel mit dem
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reich nichts ze thuen.

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Es seyend folgendts beede mediatores in discursu zu red worden, daß die
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Churbayerischen gsandten seither, als unß der Franzosen abschlägige antt-
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wortt in puncto armistitii angebracht worden, abermaln bei denn Franzosen
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geweßt. Sie, mediatores, köndten solch particularnachlauffen einmal nit
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guett finden. Were besser, man gienge den rechten weeg und liess die sachen
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durch unß, Kayserliche, mit inen, mediatorn, und durch sie hernach mit denn
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gegentheilen negocirn. Es könde und werde solchergestalt Ihr Kayserlicher
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Maiestät nit zu guetten kommen und wuerde, wans nit anderst werden solle,
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sagt der Venetus, besser sein, daß Ihr Maiestät uff mittel bedacht wer, disen
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congress gantz zu zertrennen. Wir habens dahiengestellt sein lassen, mit

[p. 400] [scan. 448]


1
bedeütten, wann die stände sich uff ein gwissen modum, allermaassen im
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vorschlag wer, zusamenthuen wurden, so werden solche particularnego-
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ciationes von selbst sich abschneiden.

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4 Eodem] am Rande: Churfürstlich Cölnischer secretarius: 1. wegen Lengerischen con-
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clusi , 2. an ad deputatos ordinarios? 3. an Magdeburg, Cassel et Straßburg excludendi?
Eodem mittwochs, als die mediatores von unß hinweg, meldet sich der
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Churcölnische secretarius

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Matthias Linz.
an auß bevelch selber gesandtschafft , waißt ein
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schreiben von denn Churmaintzischen zu Oßnabrukh an Ihr Fürstliche
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Gnaden, den herrn bischoffen daselbst, abgangen, darin sie ze wissen begeh-
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ren : 1. wer daß Lengerisch conclusum an die fürsten und stände ze bringen,
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2. obs an selbe sambtlich oder allein an die deputatos ordinarios, 3. ob
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Magdenburg, Hessen Cassel, Straßburg außzeschliessen, 4. weil es mit dem
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predicat excellentz noch nit richtig, wie man sich in eventum, sie Churmaint-
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zische die relation auszerichten hetten, gegen denen fürstlichen verhalten
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solle. Zaigt gedachter secretarius an, es were geschlossen worden ze antt-
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wortten : Ad primum, die Maintz- und Brandenburgischen solten es thuen, ad
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secundum, an die deputatos ordinarios allein, denen gleichwol freyzestellen,
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es hernach den übrigen ständen ze intimirn, ad tertium, were noch derzeit nit
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nöthig, hierauff sich ze resolvirn, wiewol, waß Straßburg anlangte, wurde man
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selbe a sessione nit außschliessen könden. Ad quartum, man sol sich dißortts
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der adiunctorum gebrauchen. Addit, die Brandenburgischen hetten haben
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wollen, daß man wegen admission der Hessen Casselischen ein schluss fassen
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solt, were aber zur anttwortt geben worden, die nothurfft erforderte es noch nit.
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Nos praemissa gratiarum actione respondimus, dise sachen alle weren beraits
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zu Lengerich resolvirt gewesen, und verwunderte unß, das die Churmaintzi-
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schen erst drüber scrupulirten. Man solt inen schreiben, sie soltens befür-
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dern und sich allher verfüegen, damit dermaln denn consultationibus ein an-
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fang köndte gemacht werden. Man hett hievor sich stetigs wider die Fran-
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zosen und Schweden beschwehrt, das man sie zu keiner proposition bringen
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köndte, ietzt könde man mit denn ständen zu keiner consultation kommen,
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und woll man doch nit zugeben, daß wir, Kayserliche, es allein negocirn. Die
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schuldt dises verzugs stehe numehr einzig und allein auff denn ständen. Mit
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diser occasion haben wir ime, secretarien, zugleich auch angedeüttet, waß
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die mediatores an unß gebracht hetten, daher man sovil mehr ursach, die
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zusammentrettung der ständen zu befürdern. Waß aber in § ’Es seyend fol-
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gendts ‘ etc. angehenkht, daß haben wir ze melden unnöthig erachtet, im
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übrigen den secretarien erinnert, solches alles seinem herrn widerumb zu-
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rukhzebringen .

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37 Eodem] am Rande: A Caesare wegen Parisischen negociati.
Eodem mittwoch, den 19. huius, empfangen wir a Caesare zwei schreiben.
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Daß erste vom 4. Julii, innhalts, waß der herr churfürst in Bayern von seines

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4. de praedicato excellentiae.

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beichtvatters

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P. Johann Vervaux.
zu Pariß vorgangner handlung an Ihr Maiestät communicirt
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und darinnen begehrt, das Ihr Maiestät iemandt zu ime ad consultandum de
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variis und sonderlich de admittendo octauo electoratu abordnen solt. Ihr
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Maiestät bevehlen, diß alles allein zu unserer nachricht in secreto ze halten,
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biß sie unß nach vorgangner conferentz ein mehrers bevehlen werden. Da
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wir aber vermerkhen solten, daß die Churbayerischen gsandten nochmaln
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abseittige handlungen mit denn Franzosen füertten, solten wir fleissig auff-
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sicht drauff halten, sonsten aber unß gegen inen, auch andern churfürstlichen
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gsandten, mit andung nichts vermerkhen lassen, es were dann summum peri-
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culum in mora [ 737 ].

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10 Daß] am Rande: Caesar de modo consultandi cum statibus.
Daß ander vom 5. huius ist ein resolution uff unser re-
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lation vom 23. Junii innhalts: 1. Wegen des modi consultandi bleibs bei Ihr
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Maiestät vorigen bevelchen, das man sich bearbeitte, mit denn ordinari depu-
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tatis ze consultirn, mit denn non deputatis aber guette, vertrauliche correspon-
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dentz et communicationes, doch nit collegialiter ze halten. Wann auch die
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churfürstlichen einen andern modum vorschlagen, soll mans per modum voti
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an Ihr Maiestät uff ratification gelangen lassen. Wann man aber uff einen reichs-
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tag sich lenden solt, sollen wirs secundiren. Dabei würdt communicirt, waß
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deßwegen ad Maintz, Bayern, Saxen geschriben, so in geheimbdt ze halten.
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2. Die Hessen Casselischen sollen zu keiner session admittirt werden, die
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landtgräfin hab sich dann vordrist accommodirt. Ausserhalb dessen lass man
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geschehen, daß sie bei denn frembden cronen stehen mögen. 3. Sei recht
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beschehen, daß wir dem duca von Longavilla das predicat altesse nit ge-
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geben noch unß dißortts zu einiger newerung verstehen solten. 4. Wegen
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deß predicats excellentz zwischen denn churfürstlichen und fürstlichen sol-
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len wir unß nec pro nec contra einmischen. 5. Wegen der passbrief vor den
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Ragoczi ze sehen, wie diser punct in consultatione umbgangen werden
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köndte [ 738 ].

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28 Vom] am Rande: NB: Ist erst am sambstag, 22. huius, einkommen.
Vom duca Savelli eodem sub dato Rom, 1. Junii, pontificem adhuc in sententia
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perseuerare Caesarem iuuandi, sollicitum esse de mediis. Leslaeum iam in Ger-
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maniam rediisse, quid Florentiae impetrauerit, proximum se scripturum [ 739 ].

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