Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 V 7
1646 V 7
Montag W bei Nassau. Mitteilung eines ihm Session und
Votum für Schaumburg zusprechenden ksl. Befehls
. Nassau: Trautt-
mansdorff kommt in diesen Tagen zurück. Die Franzosen haben den Media-
toren erklärt, auff Breysach und Newburg neben dem Elsaß den frieden zu
schließen. Salvius hat bei Trauttmansdorff die Alternation bei der Kur und
völlige Restitution der Pfälzer Lande als angeblich französische Forderung
erwähnt, ist aber auf die achte Kur und die Unterpfalz verwiesen worden.
Forderungen nach der Amnestie 1618, Wiederherstellung der religion und
maiestetbrieffe in den erblanden und perpetuitet hat Trauttmansdorff, alß
wovon nicht zu rehden were, rund abgeschlagen. Ferner der Salvius, daß
Churbrandenburg gegen Pomeren eine andere satisfaction mitt den herzog-
und fürstenthumben Jagerendorf, Sagan und Großgloggaw
nebenst ein par
bißthumb geschehen muste. Keine Neigung zur Abtretung Breisachs in den
letzten ksl. Schreiben; unbekannt, ob Trauttmansdorff inzwischen andere
Weisungen hat. Die uncatholische gar übell zuefrieden, daß man solchen
plaz den Franzosen soltte undergeben wollen, und möchte es daßhalber
woll uneinigkeit zwischen den stenden gebehren. Churbayern habe zwarn
Ihrer Majestät einen aignen currier deßhalber zugeschickt, wohin aber die
resolution gefallen, muste man erwartten. I. H. G. beandtwortteten das
leztere, ob man dan wegen dießes einzigen plazes, da ganze bißthumber
und landen hingegeben, den krieg mitt gefahr, daß das ganze hauß Öster-
reich darüber mehr leiden und noch woll provincien verloren gehen kun-
den , werd in der christenheit continuiren wollen. Darüber er die
achselen gezogen. Beginn der spanisch-staatischen Verhandlungen nach Be-
richtigung der Vollmachten. Zum Waffenstillstand wollen die Schweden
sich ganz nicht verstehen, [...] wiewohl die Französische so guete ver-
tröstung darzue geben hetten. – [...]
Oldenburger Bevollmächtigter bei W. Oldenburger Zollsache. Antwort Ws
per generalia.
Mitteilung an Bayern und Mainzer: Kurkölnische Weisung wegen des Zere-
moniells für Mantua. Er hat darauf nach dem Vorbild des Nuntius und der
Franzosen zur Ankunft gratulieren lassen, zumal man Savoyen, dem
Mantua in Rom gleichgestellt wird, Visite und Exzellenztitel gegeben hat.
Ratione sessionis hette man sich catholischentheilß in die admission nicht
zu sperren, wan allein exempla vorhanden, daß Mantua oder Montferrato
solche iemaln gehabt. Mainzer: Die Ankunft ihnen noch nicht notifi-
ziert , werden sich im Zeremoniell den übrigen Kurfürstlichen anschlie-
ßen . Bayern: Haben gestern zur Begrüßung geschickt. Ohne besonde-
ren Befehl können sie weder Exzellenztitel noch Visite geben. In der
Sessionsfrage beide wie Köln.
Deputation der katholischen Stände an die Ksl. in der hessischen Frage.
Votum für Schaumburg zusprechenden ksl. Befehls
mansdorff kommt in diesen Tagen zurück. Die Franzosen haben den Media-
toren erklärt, auff Breysach und Newburg neben dem Elsaß den frieden zu
schließen. Salvius hat bei Trauttmansdorff die Alternation bei der Kur und
völlige Restitution der Pfälzer Lande als angeblich französische Forderung
erwähnt, ist aber auf die achte Kur und die Unterpfalz verwiesen worden.
Forderungen nach der Amnestie 1618, Wiederherstellung der religion und
maiestetbrieffe in den erblanden und perpetuitet hat Trauttmansdorff, alß
wovon nicht zu rehden were, rund abgeschlagen. Ferner der Salvius, daß
Churbrandenburg gegen Pomeren eine andere satisfaction mitt den herzog-
und fürstenthumben Jagerendorf, Sagan und Großgloggaw
bißthumb geschehen muste. Keine Neigung zur Abtretung Breisachs in den
letzten ksl. Schreiben; unbekannt, ob Trauttmansdorff inzwischen andere
Weisungen hat. Die uncatholische gar übell zuefrieden, daß man solchen
plaz den Franzosen soltte undergeben wollen, und möchte es daßhalber
woll uneinigkeit zwischen den stenden gebehren. Churbayern habe zwarn
Ihrer Majestät einen aignen currier deßhalber zugeschickt, wohin aber die
resolution gefallen, muste man erwartten. I. H. G. beandtwortteten das
leztere, ob man dan wegen dießes einzigen plazes, da ganze bißthumber
und landen hingegeben, den krieg mitt gefahr, daß das ganze hauß Öster-
reich darüber mehr leiden und noch woll provincien verloren gehen kun-
den , werd in der christenheit continuiren wollen. Darüber er die
achselen gezogen. Beginn der spanisch-staatischen Verhandlungen nach Be-
richtigung der Vollmachten. Zum Waffenstillstand wollen die Schweden
sich ganz nicht verstehen, [...] wiewohl die Französische so guete ver-
tröstung darzue geben hetten. – [...]
Oldenburger Bevollmächtigter bei W. Oldenburger Zollsache. Antwort Ws
per generalia.
Mitteilung an Bayern und Mainzer: Kurkölnische Weisung wegen des Zere-
moniells für Mantua. Er hat darauf nach dem Vorbild des Nuntius und der
Franzosen zur Ankunft gratulieren lassen, zumal man Savoyen, dem
Mantua in Rom gleichgestellt wird, Visite und Exzellenztitel gegeben hat.
Ratione sessionis hette man sich catholischentheilß in die admission nicht
zu sperren, wan allein exempla vorhanden, daß Mantua oder Montferrato
solche iemaln gehabt. Mainzer: Die Ankunft ihnen noch nicht notifi-
ziert , werden sich im Zeremoniell den übrigen Kurfürstlichen anschlie-
ßen . Bayern: Haben gestern zur Begrüßung geschickt. Ohne besonde-
ren Befehl können sie weder Exzellenztitel noch Visite geben. In der
Sessionsfrage beide wie Köln.
Deputation der katholischen Stände an die Ksl. in der hessischen Frage.