Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1645 XI 15

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1645 XI 15
Mittwoch Gobelius und Buschmann bei den Kapuzinern:
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Bamberg hat befohlen, gegen den angebotenen Revers die Magdeburger
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Admission zuzulassen, damit die Verhandlungen nicht weiter verzögert
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werden. Oelhafen ist hauptsächlich deshalb nach Münster gekommen, um
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mit Württemberg und Kulmbach den Osnabrücker Aufsatz über die Propo-
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sitionen der Kronen und die ksl. Responsion zu besprechen.

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Köberlin bei Buschmann: Burkhardt hat Befehl erhalten, zu den übrigen
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Protestanten nach Osnabrück zu gehen, da beim Stocken der Verhandlun-
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gen
seine Anwesenheit in Münster nutzlos sei. Burkhardt, der die Separa-
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tion der stend in summo horrore hette und biß dato, soviel er Köberle ver-
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mercken konnen, sein absehen dahin noch alzeit gerichtet gehalten, daß die
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harmonia imperii conservirt pleiben möcht, were nicht bedacht, auf solchen
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befehl sogleich fortzuraisen, sondern wolle zunächst die Gegenargumente
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berichten. Köberlin meint, man müsse in der Magdeburger Sache schnell zu

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einem Ende kommen, da sonst weder der Revers noch der Ausschluß weite-
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Administratoren zu erhalten sei. Die Katholiken müßten sich auf die
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Gravamina vorbereiten, zumal die Protestanten ihre Bedenken dazu schon
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fertiggestellt haben sollen. Buschmann: Daß diß lezter ein vernunfftige
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erinnerung sey und er nit underlaßen wolte, dienlicher orthen davon erweh-
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nung zu thuen. Die admission aber belangt, hetten Ihre Churfürstliche
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Durchlaucht zu Collen sie dero gesandten befelcht, mit den ubrigen catho-
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lischen abgesanden vertrewlich zu communiciren und von denselben zu ver-
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nehmen , was sie allerseiz in befelch haben, sonderlich aber, ob sie vermai-
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nen , daß sine praeiudicio religionis catholicae diß anmutthen gewilligt wer-
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den kann, wozu sie die Rückkehr Ws abwarten müssen. – [...]

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