Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1645 VII 14
1645 VII 14
Freitag Anfrage bei d’Avaux: Besuche Longuevilles bei
Chigi und Contarini; haben die Ksl. vor dem Besuch bei Peñaranda zu den
Franzosen geschickt? D’Avaux: Die Entschuldigung ist veranlaßter-
maßen geschehen. Die Kontakte Longuevilles mit den Mediatoren waren
keine Formalvisiten.
Volmar bei W
Vgl. APW [III C 2,1 S. 397] .
: Bericht der Mediatoren über ihre Verhandlungen mit den
Franzosen wegen eines Waffenstillstandes; die Franzosen haben sich zu-
nächst auf die noch ausstehenden Erklärungen ihrer Verbündeten bezogen,
gestern aber abgelehnt; damit sehen die Mediatoren keine Aussicht mehr.
Die Ksl. haben auf ihre und der Kurfürstlichen Bereitschaft zum Stillstand
verwiesen, über die französische Erklärung wollen sie mit den Kurfürst-
lichen beraten. Die Mediatoren ließen das dahingestellt, betonten aber, man
solle nach der klaren Absage nicht mit weiteren Bemühungen ihrerseits
rechnen. Contarini hat erwähnt, wegen der Religionsgravamina würde
Schweden sich wohl damit zufrieden geben, wenn die im Prager Frieden
gesetzte Frist von 40 Jahren vom Friedensschluß an gerechnet werde;
damit glauben auch die Franzosen Protestanten und Katholiken gleicher-
maßen gerecht zu werden. Auf Wunsch der Mediatoren soll diese Erklä-
rung noch geheimgehalten werden. Von Sachsen über den Kaiser für seine
Gesandten erbetenen Pässe haben die Franzosen ihnen zugestellt, die
Schweden mit der Begründung abgelehnt, daß Sachsen im Präliminarver-
trag und Reichsabschied nicht erwähnt sei, im Krieg mit ihnen stehe
und bei den Verhandlungen nit viel guts fir sie thuen würde. Dazu
wollen Nassau/Volmar nach Osnabrück schreiben, Sachsen sei in den
Generalgeleitsbrief eingeschlossen, 1641 sei trotz Deputation auf Mainz,
Köln und Brandenburg den übrigen Kurfürsten die Teilnahme ausdrücklich
freigestellt worden, Sachsen gehöre zu der von den Kronen besonders ein-
geladenen Reichsdeputation; im übrigen erteile auch der Kaiser Pässe für
noch im Krieg gegen ihn Befindliche, bei Ausschluß von den Verhandlun-
gen dürfe Sachsen gegen den Frieden protestieren. Frage des Entgegen-
schickens bei Ankunft der Mainzer in Münster. W: Bei öffentlichem
Einzug Entgegenschickung durch die Kurfürstlichen, ob auch durch die
Ksl., alß welche mit denselben unum corpus constituirten, sei zu überlegen.
Mitteilung an Bayern und Brandenburger. Beide bedauern die französische
Entscheidung zum Waffenstillstand; doch fügen letztere an, es möge vil-
leicht zu befurderung des wercks dienlich sein, weylen sonst die tractatus
durante armistitio nit so eiffrig möchten getrieben werden. Die Verweige-
rung des Passes für Sachsen halten beide für ungerechtfertigt; wegen des
Entgegenschickens halten die Bayern für besser, daß die Ksl. es mit Rück-
sicht auf die anderen Mächte unterlassen, die Brandenburger wünschen es,
da Ksl. und Kurfürstliche unum corpus constituirten [...].
Chigi und Contarini; haben die Ksl. vor dem Besuch bei Peñaranda zu den
Franzosen geschickt? D’Avaux: Die Entschuldigung ist veranlaßter-
maßen geschehen. Die Kontakte Longuevilles mit den Mediatoren waren
keine Formalvisiten.
Volmar bei W
Vgl. APW [III C 2,1 S. 397] .
Franzosen wegen eines Waffenstillstandes; die Franzosen haben sich zu-
nächst auf die noch ausstehenden Erklärungen ihrer Verbündeten bezogen,
gestern aber abgelehnt; damit sehen die Mediatoren keine Aussicht mehr.
Die Ksl. haben auf ihre und der Kurfürstlichen Bereitschaft zum Stillstand
verwiesen, über die französische Erklärung wollen sie mit den Kurfürst-
lichen beraten. Die Mediatoren ließen das dahingestellt, betonten aber, man
solle nach der klaren Absage nicht mit weiteren Bemühungen ihrerseits
rechnen. Contarini hat erwähnt, wegen der Religionsgravamina würde
Schweden sich wohl damit zufrieden geben, wenn die im Prager Frieden
gesetzte Frist von 40 Jahren vom Friedensschluß an gerechnet werde;
damit glauben auch die Franzosen Protestanten und Katholiken gleicher-
maßen gerecht zu werden. Auf Wunsch der Mediatoren soll diese Erklä-
rung noch geheimgehalten werden. Von Sachsen über den Kaiser für seine
Gesandten erbetenen Pässe haben die Franzosen ihnen zugestellt, die
Schweden mit der Begründung abgelehnt, daß Sachsen im Präliminarver-
trag und Reichsabschied nicht erwähnt sei, im Krieg mit ihnen stehe
und bei den Verhandlungen nit viel guts fir sie thuen würde. Dazu
wollen Nassau/Volmar nach Osnabrück schreiben, Sachsen sei in den
Generalgeleitsbrief eingeschlossen, 1641 sei trotz Deputation auf Mainz,
Köln und Brandenburg den übrigen Kurfürsten die Teilnahme ausdrücklich
freigestellt worden, Sachsen gehöre zu der von den Kronen besonders ein-
geladenen Reichsdeputation; im übrigen erteile auch der Kaiser Pässe für
noch im Krieg gegen ihn Befindliche, bei Ausschluß von den Verhandlun-
gen dürfe Sachsen gegen den Frieden protestieren. Frage des Entgegen-
schickens bei Ankunft der Mainzer in Münster. W: Bei öffentlichem
Einzug Entgegenschickung durch die Kurfürstlichen, ob auch durch die
Ksl., alß welche mit denselben unum corpus constituirten, sei zu überlegen.
Mitteilung an Bayern und Brandenburger. Beide bedauern die französische
Entscheidung zum Waffenstillstand; doch fügen letztere an, es möge vil-
leicht zu befurderung des wercks dienlich sein, weylen sonst die tractatus
durante armistitio nit so eiffrig möchten getrieben werden. Die Verweige-
rung des Passes für Sachsen halten beide für ungerechtfertigt; wegen des
Entgegenschickens halten die Bayern für besser, daß die Ksl. es mit Rück-
sicht auf die anderen Mächte unterlassen, die Brandenburger wünschen es,
da Ksl. und Kurfürstliche unum corpus constituirten [...].