Acta Pacis Westphalicae III A 3,2 : Die Beratungen des Fürstenrates in Osnabrück, 2. Teil: 1645 / Maria-Elisabeth Brunert
Deputation der fürstlichen Gesandten bei Salvius Osnabrück 1645 Dezember 18/28(?)

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Deputation der fürstlichen Gesandten bei Salvius


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Osnabrück 1645 Dezember 18/28(?)

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Das Datum der Deputation ist nicht überliefert und nur ungefähr zu erschließen: Der meck-
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lenburgische Ges. berichtete dem Magdeburger Krull am Nachmittag des 28. Dezember von
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seinem Besuch bei Salvius ( Magdeburg G II fol. 228 s. d. 1645 XII 18 [/28]). Wahrschein-
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lich war er am Morgen dieses Tages bei Salvius gewesen. Den Auftrag dazu hatte er in der
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Sitzung am 27. Dezember erhalten (s. Nr. 68 bei Anm. 31), und diese begann um 8 Uhr früh
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(s. Magdeburg A I fol. 380). Kayser konnte Salvius wahrscheinlich nicht sofort am Nachmit-
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tag desselben Tages besuchen, da er sich erst anmelden mußte.

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Magdeburgische Unterthänigste relation Nr. 35, in: Magdeburg F II fol. 884–887, hier (sub
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dato 1645 XII 18 [/28]) fol. 887 (= Druckvorlage).

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Geplante Verhandlungen mit den katholischen Ständen über die Gravamina.

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(Im Quartier des schwedischen Gesandten Salvius zu Osnabrück.) Anwesend: Schweden (Sal-
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vius); als Deputierter: Mecklenburg-Schwerin / Mecklenburg-Güstrow (Kayser).

[p. 393] [scan. 411]


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Am 18./28. Dezember 1645 berichtete Kayser dem magdeburgischen Gesandten
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Krull, daß er bey herrn Salvii excellenz gewesen und sie ersuchet, an herrn
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Oxenstiern zu schreiben, damit das werck möchte zu Münster also ino〈r〉-
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miniret

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Vielleicht eine Ableitung von innormare in der Bedeutung ad norman reducere ( Du Cange
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IV, 368 s. v. innormare Punkt 1).
werden, auff daß die handelungen in puncto gravaminum alhier vor-
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genommen wurden.

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Worauff seine excellenz vermeldet, daß herr graff von Trautmanßdorff sich
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albereit verlauten laßen, welchergestalt er die meiste zeit wegen abhandelung
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der gravaminum alhier sein würde. Dann ob er wol ehestes wieder uff Mün-
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ster reisete, so were es doch uff weinige zeit angesehen, und wolle er ehestes
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alhier wieder einlangen

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Trauttmansdorff reiste am 25. Februar 1646 nach Münster und traf am 14. April wieder in
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Osnabrück ein ( APW III C 4, 114 Z. 1ff.; 120 Z. 15–18).
. So würden auch die Franzosen die gravamina alhier
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gerne tractiret sehen, weil der nuncius

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Der Mediator Chigi. Er verhandelte nicht mit Protestanten (s. [Nr. 63 Anm. 30] ). Frk. wollte
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ihm gegenüber den Eindruck vermeiden, als setze es sich für prot. Belange ein.
bey ihnen zu Münster, vor den sie zu
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diesen sachen nicht viel sagen dürfften, wie dann herr Oxenstiern sonderli-
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chen ihnen das werck dergestalt recommendiren werde, zum fall sie je hier-
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unter nicht helffen wolten, doch uffs weinigst conniviren und keine hinde-
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rung einwerffen möchten

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Dies hatten die schwed. Ges. den Fürstlichen bereits vor der offiziellen Übergabe der Grava-
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mina
Evangelicorum versichert und ihnen durch Kayser ausrichten lassen (s. Nr. 63 bei
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Anm. 57).
.

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Und hette demnach herr Salvius sich erbotten, bey ehester post es an herrn
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Oxenstiern nacher Münster gelangen zu laßen

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Salvius schrieb noch am selben Tag an Oxenstierna (s. APW II C 2, 523 s. d. 1645 XII 18/28).
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Es wurde nicht überprüft, ob er in diesem Brief das Anliegen der fürstlichen Ges. schilderte.
. Ferner sei über die französische
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Satisfaktion gesprochen worden.

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Weil auch ihre excellenz gerne ein exemplar der verfaßeten gravaminum ha-
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ben wolten, in dem herrn Oxenstiern daß neulichst

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Am 25. Dezember (s. Nr. 66).
ausgestellete mit uff
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Münster genommen, ließen sie mich ersuchen, nicht allein ein Deutsches,
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sondern auch das Lateinische

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Zur lat. Version der Gravamina evangelicorum s. [Nr. 63 Anm. 31] .
ihr zukommen zu laßen.

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Krull bedankte sich bei Kayser für die communication und erbot sich, Salvius die
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beiden gewünschten Exemplare zuzuschicken.

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Sachanmerkungen zu Nr. 70

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