Acta Pacis Westphalicae III A 3,2 : Die Beratungen des Fürstenrates in Osnabrück, 2. Teil: 1645 / Maria-Elisabeth Brunert
Sitzung fürstlicher Gesandter (sessio 24) Osnabrück 1645 November 8/18
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Osnabrück 1645 November 8/18
Sachsen-Altenburg A I 1 fol. 256–260’ (= Druckvorlage); vgl. ferner Magdeburg A I fol.
230’–241’, Magdeburg B fol. 124’–130, Pommern A fol. 28’–30’, Sachsen-Gotha A II fol.
196’–198, Sachsen-Weimar A I fol. 438’–440, Sachsen-Weimar B II fol. 338’–340’, Wet-
terauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) A fol. 63–68 [Konzept Heidfeld], Wetteraui-
sche Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I fol. 73–76’, den Druck in Meiern I, 784–787.
Erster Entwurff
Siehe [Nr. 31 Anm. 1] .
nen Propositiones
Gemeint sind die schwed. Proposition II von 1645 VI 11 (s. [Nr. 2 Anm. 34] ) und die frz.
Proposition II von 1645 VI 11 (s. [Nr. 7 Anm. 53] ).
Gemeint sind die ksl. Responsionen vom 25. September 1645 (s. [Nr. 14 Anm. 2] ).
scher Proposition II, Artikel 8, und französischer Proposition II, Artikel 5 (Amnestie und Resti-
tution für Offiziere, Räte und Beamte, die im Dienst der Kronen gestanden haben) [Artikel IV
§§ 40, 51, 52, 53 IPO; §§ 40, 41, 42 IPM]; zu schwedischer Proposition II, Artikel 9, französi-
scher Proposition II, Artikel 10, und entsprechenden kaiserlichen Responsionen (Freilassung
Kriegsgefangener) [Artikel XVI § 7 IPO; § 104 IPM]; zu schwedischer Proposition II, Artikel
10, 11, 12, französischer Proposition II, Artikel 13, 14, 15, und entsprechenden kaiserlichen
Responsionen (Satisfaktion für Schweden, Hessen-Kassel und Frankreich) [Artikel X §§ 1–16,
Artikel XV §§ 1–15 IPO; §§ 48–91 IPM]; zu schwedischer Proposition II, Artikel 13, und fran-
zösischer Proposition II, Artikel 16 (Rückgabe besetzter Orte und erbeuteter Geschütze, Abzug
der Besatzungen) [Artikel XVI §§ 13–15 IPO; §§ 105, 106, 109 IPM]; zu schwedischer Propo-
sition II, Artikel 14 (Abdankung der Truppen) [Artikel XVI § 19 IPO; § 110 IPM]; zu schwe-
discher Proposition II, Artikel 15, und französischer Proposition II, Artikel 11 (Handel) [Artikel
IX IPO; § 67 IPM]; zu schwedischer Proposition II, Artikel 16, französischer Proposition II,
Artikel 17 (Einschluß aller Friedenswilligen) [Artikel XVII §§ 10–11 IPO; § 119 IPM]; zu
schwedischer Proposition II, Artikel 17, französischer Proposition II, Artikel 12, und entspre-
chenden kaiserlichen Responsionen (Sicherung des Friedens) [Artikel XVII IPO; §§ 111–118
IPM]; zu schwedischer Proposition II, Artikel 18, französischer Proposition II, Artikel 12 und 18
(Unterzeichnung des Friedensvertrages, Waffenstillstand) [Artikel XVII § 12 IPO; § 120 IPM].
Nachtrag: Zu schwedischer Proposition II, Artikel 7 (Beseitigung aller Gravamina), hier:
Gravamina ecclesiastica V (geistliche Gerichtsbarkeit, hier: Einführung des Gregorianischen
Kalenders).
(Im Quartier der Magdeburgischen zu Osnabrück.) Anwesend: Magdeburg (Direktorium), Sach-
sen-Altenburg / Sachsen-Coburg, Sachsen-Weimar / Sachsen-Gotha / Sachsen-Eisenach, Braun-
schweig-Lüneburg-Celle / Braunschweig-Lüneburg-Grubenhagen / Braunschweig-Lüneburg-Ka-
lenberg (/ Baden-Durlach), Mecklenburg-Schwerin / Mecklenburg-Güstrow, Pommern-Stettin /
Pommern-Wolgast, Hessen-Kassel, Sachsen-Lauenburg, Anhalt (/ Pfalz-Lautern / Pfalz-Sim-
mern), Wetterauische Grafen (/ Fränkische Grafen).
Magdeburgisches Direktorium. Es werde belieben
Die folgende Aufzählung entspricht dem Ersten Entwurff (s. oben Anm. 1), Gravamina poli-
tica, zu den Artikeln 8 bis 18 der schwed. Proposition II, den entsprechenden Artikeln der frz.
Proposition II und den entsprechenden ksl. Responsionen (s. Meiern I, 762 –765). In der Auf-
zählung fehlt: Ad Art. XIV. propositionis Suecicae et XVI. Gallicae (Abdankung der Trup-
pen), s. Erster Entwurff ( Braunschweig-Lüneburg-Kalenberg A III fol. 268’; Meiern
I, 763 ), wobei allerdings in der frz. Proposition II, Art. 16 (s. Meiern I, 448 ), nicht von
Truppenabdankung, sondern von der Rückgabe besetzter Orte die Rede ist; dem Art. 14 der
schwed. Proposition II entspricht Art. 15 der frz. Die entsprechende Angabe im Ersten Ent-
wurff ist also falsch.
positionis Suecicae, mit welchem artikel 5. propositionis Gallicae zu conjun-
giren, dan den 9. propositionis Suecicae coniuncto articulo 10. propositionis
Gallicae, wiederumb artikel 10., 11., 12. Suecicae propositionis coniunctis 13.,
14. et 15. articulis propositionis Gallicae, ferner artikel 13. propositionis
Suecicae et 16. propositionis Gallicae, ingleichen artikel 15. Suecicarum et 11.
Gallicarum propositionum, folgends artikel 16. Suecicae et Gallicae proposi-
tionis
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad 16. propositionis Suecicae et 16. pro-
positionis Gallicae (s. Braunschweig-Lüneburg-Kalenberg A III fol. 270; Meiern I,
764 ). Tatsächlich entspricht aber Art. 16 der schwed. Proposition II Art. 17 der frz. Proposi-
tion II (s. Meiern I, 438 und 448).
und schließlich artikel 18. Suecicae propositionis et 12. ac ultimum
Gemeint ist Art. 18 der frz. Proposition II ( Meiern I, 448 ).
tionis Gallicae zu durchgehen, darüber auch die Keyserlichen resolutiones in
consideration zu ziehen und in einer ümbfrage die gedancken und erinnerun-
gen zu vermelden.
Magdeburg. Sie a parte Magdeburg hetten 1. ad articulum 8.
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. VIII. Propositionis Suecicae et
V. Gallicae ( Meiern I, 762 ).
daß die amnistia nicht allein uf die soldaten und ministros, so einer oder der
ander ietzo kriegenden partey, sondern auch die gantz keiner gedienet, zu
extendiren. Was aber die satisfaction und contentirung der soldatesca anbe-
lange, sei billich zu distinguiren. Jene würde wol sein müßen, zu dieser aber
würde man sich nicht verstehen können,
solten.
2.:
Bezug auf den Ersten Entwurff, Ad Art. XIV. Propositionis Suecicae ( Meiern I, 763; s. oben
Anm. 4).
stät alß chur-, fürsten
In der bei Meiern I, 763 , abgedruckten Fassung des Ersten Entwurffs steht: sobald von
Ihrer Kayserlichen Majestät abgedancket werden solle. In Braunschweig-Lüneburg-
Kalenberg A III fol. 268’ fehlt dieser Passus völlig.
derselben vestungen“
In Braunschweig-Lüneburg-Kalenberg A III fol. 268’ steht: was zu besazung deren-
selben vestungen. Bei Meiern I, 763 , steht die schon geänderte Fassung: was zu Besatzung
einiger Vestungen. Im Vollständigen Gutachten der Evangelischen Staende zu Oßnabrueck
(s. [Nr. 41 Anm. 1] ) steht an entsprechender Stelle ( Meiern I, 828 ): was zu Besetzung einiger
Vestungen.
3.: Artikel 15., in fine würde gedacht, daß die churfürsten sich samt den ihri-
gen von zollabgebung eximiren wollen
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. XV. Propositionis Suecicae et XI.
Propositionis Gallicae ( Meiern I, 764 ).
gen waaren und sachen, so chur-, fürsten und stände vor ihre hofstadt ge-
brauchen, würde es contra notorietatem iuris et observantiae geschehen.
(2.) Würden viel zollfreye paßzettul gegeben, welches billich abzustellen.
4.: Ad articulum 17. würde in der Keyserlichen resolution gesetzet: „vel iuris
disceptatione terminari“
Bezug auf die ksl. Responsion auf die schwed. Proposition II, Ad XVII. ( Meiern I, 622 ).
die decision gestellet, welches dan leichtlich zu cassirung dieses friedenschlu-
ßes dienen würde.
12–14 Ob – vergleichen] Magdeburg A I: Ad verba: „undt den extremis vor-“
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. XVII. Propositionis Suecicae,
XII. Gallicae und die entsprechenden ksl. Responsionen ( Meiern I, 764 ).
„auch nichts für partheylich gericht gezogen etc.“, oder wie es best zu declariren etc.
Nach Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I lautete der Ergänzungsvor-
schlag : „auch nichts vor partheyisch gericht gezogen werden sölle“.
es doch nicht sagen, wen gesetzt würde, daß man sich eines unparteiischen
gerichts zu vergleichen.
5.: In articulo ultimo sei von dem armistitio zu handeln
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. XVIII. Propositionis Suecicae et
XII. ac ultimum Propositionis Gallicae und die entsprechenden ksl. Responsionen ( Meiern I,
764 ). In der ksl. Responsion auf die schwed. Proposition II wurde ein Waffenstillstand vorge-
schlagen, der schon während der Friedensverhandlungen in Kraft treten sollte (s. Nr. 28 bei
Anm. 44).
bedencken , wie es hierin aufgesetzt, zu guter intention angesehen, so stün-
den sie doch an, ob fürsten und stände sich mit solchen worten und so weit
zu declariren. Die stände zwar, die nicht [ mit Truppen] beleget, könten es wol
geschehen laßen, aber diejenigen, so die last uf dem halse, und insonderheit
die 4 obercrayse,
armistitium hernach uf prolongation und also pacis protraction. Man würde
viel zeit verlieren über vergleichung wegen der quartier und wol ehe zum
friedenschluß gelangen können. Es habe auch ein schlecht ansehen zum
friede, wan protelation gesucht
sei, soviel mensch- und muglich, zu vermeiden, dan man nachricht
Kayser könne illaesa conscientia und vermöge seines iuraments nichts nach-
geben oder verwilligen, es werde ihm dan genommen.
habe man den effect gesehen, wie alles von den Keyserlichen mit fleiß protra-
hirt worden. Solte man nu ein armistitium machen, stehe zu bedencken, ob
nicht auch der friede stehen werde.
Wolte nun (1.) gesagt werden, es sei also
deesse exempla, daß man auch ohne armistitium friede gemacht. Man müße
dahin sehen, ob auf beiden teilen eine friedensintention. Wan nun die ab una
parte wiederich und nur das absehen, durch das armistitium die gewalt, so
ihn zum frieden brechte, zu decliniren, sei es unrathsam.
(2.) Es würde gleichwol unterdes viel menschenblut vergoßen: Respondetur,
was diesfals magistratus ratione officii und in einem rechtmeßigem kriege
thuet, daran habe Gott keine
stitium nicht vermeiden, wan dasselbe geschehe, nur die vires zu recolli-
giren.
(3.) Es könte gleichwol unterdes ein streich und niederlage geschehen und
daß man sich und rem publicam fortunae ludibrio nicht so exponiren: Re-
spondetur, solche commotiones geschehen nicht durch das wandelbare glück,
sondern durch Gottes vorsatz und willen,
14–15 solches – gethan] Magdeburg A I: Das glück habe sich wol seit anno 1631 offt
verenden etc., doch daß dispositionem Dei, ob’s gleich gefährlich gestanden etc., nicht
gantz geendert etc. [ Man habe] Gott zu dancken etc. Dazu Wetterauische Grafen
( Nassau-Dillenburg) B I: Nach regis Sueciae piae memoriae tod
{den} solche progreß gethan, so mann nie gemein{et} hette.
[!] schlechten mitteln, damit Gott bißhero große dinge gethan. Darumb mü-
ste man Gott trawen, der es zu seinen ehren würde hinausführen.
richten, weil es zu beiden theilen dahin kommen, daß, wo anders ein friedfer-
tig gemüth, leicht zu frieden gelanget könte werden. So hetten Keyserliche
majestät fürsten und stände zu ersuchen, sie wolten zum zweck treten und
den frieden befördern.
Sachsen-Altenburg und Coburg. Wolten loco voti den aufsatz
Gemeint ist die den Ges. vorliegende Fassung des Ersten Entwurffs. Die altenburgischen Ges.
Thumbshirn und Carpzov hatten zu den Ausschußmitgliedern gehört, die den Entwurf erarbei-
tet hatten (s. [Nr. 24 Anm. 5] ).
artikel, so in deliberation ietzo kommen, repetiret und des directorii erinne-
rungen uns conformirt haben, ohne was daßelbe von den zöllern erinnert ,
dan solches in dem aufsatz nicht die meinung, daß die wahren, so die chur-
fürsten für ihre hofstadt gebrauchen, nicht solten zollfrei passirt werden, son-
dern daß bißweilen monopolia wolten angestellet werden, welches abzustel-
len. Were also gantz wol, wie das directorium erwehnet, zu declariren.
Ad articulum ultimum : sei, das armistitium zu rathen und auch zu wieder-
rathen, gefährlich, darumb wir auch bei der deputation keines thuen wollen.
weil die kriegende theil und soldaten die meiste wißenschafft. Unser meinung
sei derhalben nochmaln diese, daß es simpliciter nicht zu rathen noch zu wie-
derrathen. Wolten uns doch denen maioribus hierin conformiren.
Sachsen-Weimar, Gotha und Eisenach. Bei dem 7. artikel, und zwar
den gravaminibus ecclesiasticis, habe er in der jüngsten session
calenders erwehnung thuen wollen, daß solcher an vielen orten denen evan-
gelischen aufgetrungen und ihnen also ihre fastzeit verruckt und verstört
würde, welches dan debito loco pro gravamine
10 einzurücken] In Magdeburg A I folgt: Ad articulum 8., ad verba: „ohne unterschiedt
etc. unter was herrschafft die gelegen etc.“
Bezug auf die von Magdeburg kurz zuvor vorgeschlagene Ergänzung (s. oben bei Anm. 8). Im
Vollständigen Gutachten (s. [Nr. 41 Anm. 1] ), Ad Art. VIII. Propositionis Suecicae, heißt es:
Die Amnestie solle auch auf solche ausgedehnt werden, die gantz keinem, und etwa einem
Stande des Reichs gedienet, sie seyn aus Kayserlicher Majestät Erb=Landen oder andern
des Reichs Provincien buertig ( Meiern I, 827 ).
[ ad verba] „undt gleichsamb“ etc.
Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I genauer: ad verba: „gefenglich angenommen“.
Das Gravamen wurde aufgenommen in das Vollständige Gutachten der Evangelischen
Stände zu Oßnabrueck (s. [Nr. 41 Anm. 1] ), Gravamina ecclesiastica V (s. Meiern I, 821 ).
2. Ad articulum 13. würde in dem aufsatz von demolition derjenigen vestun-
gen gedacht, so wieder der stände privilegia und verträge oder derselben Un-
terdrückung von anno 1618 angeführet
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. XIII. Propositionis Suecicae
( Braunschweig-Lüneburg-Kalenberg A III fol. 268). In der bei Meiern I, 763 , abge-
druckten Fassung ist die Jahreszahl bereits fortgelassen.
ger zeit erbawet
Siehe [Nr. 33 Anm. 113] .
sein: „die vestungen, so ad aemulationem gebawet“.
3. Ad articulum 15.: Aldo werde der repressalien uf den Rhein gedacht
gebrauche sich aber Churmaintz derselben auch uf dem lande,
17–18 und – anzuhalten] Magdeburg A I: item ihre mayestätt hette der statt Lintz privile-
gium repressalium uff der Thonaw gegeben
Das Linzer Privileg, das der Stadt das Recht verlieh, bei Geldschulden zu pfänden und zu
arrestieren, war der Stadt zuerst 1362 verliehen worden. Alle Herrscher bis ins 18. Jh. bestä-
tigten dieses sogenannte Repressalienrecht; die entsprechende Urkunde Ks. Ferdinands III. da-
tiert von 1638 V 10. Das Recht, das einen Grundpfeiler des Fernhandels bildete, wurde von
anderen Städten heftig angefochten. Konfliktstoff boten Ausnahmeregelungen, so die den Juden
am 21. Februar 1645 gewährte Exemtion, die in der Folge einen heftigen Streit auslöste, an dem
auch Kurbayern und die oberdt. Reichsstädte beteiligt waren (Wilhelm Rausch, 78–88).
Genauer Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) A: Linz in Österreich.
stadt Lintz das privilegium gegeben, alle und iede contrahenten anzuhalten,
ergo addatur: „auch anderen orten“. Es were auch (2.) beßer, daß wegen der
commerciorum kein gewißer terminus
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. XV. Propositionis Suecicae et
XI. Propositionis Gallicae und die entsprechenden ksl. Responsionen ( Meiern I, 764 ).
position gethan
Bezug auf die schwed. Proposition II (s. oben Anm. 2), Art. 15 ( Meiern I, 438 ).
nite dieser punct gesetzt werde.
4. Ad articulum ultimum : Wolle das armistitium nicht zu rathen sein, weil
man in solcher zeit wol zu einem friedenschluß gelangen könte. Es stehe auch
der winter für, do keine hauptactiones im kriege ohnedies nicht vorgiengen.
22 werde] In Magdeburg A I folgt: Ad 17.: Sueci: „Quodsi“ etc.
Bezug auf die schwed. Proposition II (s. oben Anm. 2), Art. 17 ( Meiern I, 438 ).
„vel foederatorum et adhaerentium“ , so zu gedencken etc.
Einem ieden stande würde es auch zu schwer fallen, die ihrigen also lang
alhier zu laßen und zu halten. Es könne leichtlich geschehen, daß hernach die
conditiones duriores
3 würden] In Magdeburg A I folgt: 5. Werde friedenstractaten remoriren etc. 6. Ungewiß
etc., neutra coronarum haben lust derzu etc. Naßaw [ genauer in Wetterauische Gra-
fen ( Nassau-Dillenburg) A: graf Johann Ludwig zu Naßau ] hette gesagt, Gallos
dixisse, sie weren nicht ad armistitium, sondern pacem instruirt etc.
Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) A: Evangelici hetten itzo advantage.
majestät zu ersuchen, sie wolten ehist zu dem frieden schreiten.
Braunschweig-Lüneburg-Celle, Grubenhagen und Kalenberg.
Repetire loco voti den ufsatz. Conformire sich in allem dem directorio und in
specie, daß der Keyserlichen erbländer zu gedencken .
7–12 Bei – befragen] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: Hetten in uff-
satz uff alte und newe zöll gesehen und die Kayßerliche capitulation beobachtet. Electo-
res setzten zöll ahn und eximirten die ihrige darvon ut pharisaei, legten nie last uff, die
sie mitt einem finger nicht ahnrühreten. Zölle nötig, alß zu Straßburg uff der brüken zu
deren reparation
Die Stadt Straßburg durfte laut ksl. Privilegien für die Benutzung der hölzernen Brücke zwi-
schen der Stadt und Kehl Brückengeld fordern. Nicht nur für die Waren zu Land wurde Brük-
kengeld erhoben, sondern auch ein Zoll für alle Schiffe, welche die Rheinbrücke durchfuhren.
Für die Instandhaltung sorgten städtische Rhein- oder Brückenlohnherrn ( Zedler IL, 691;
Crämer, 45, 118).
dardurch verderben die commercia.
sei der meinung nicht gewesen, die churfürsten in ihrer freiheit zu turbiren.
In dem aber, so von erhöhung und aufrichtung newer zolle gesetzet, habe
man auf die güldene bull gesehen. Dieweil nun der Keyser und die churfür-
sten solche gewalt an sich ziehen wollen, hette die deputatos
Gemeint sind die Ausschußmitglieder (zu denen auch Lampadius gehörte), welche den Ersten
Entwurff ausgearbeitet hatten (s. [Nr. 24 Anm. 5] ).
begehren, daß andere stände sie hierüber auch zu befragen.
reich und Schweden zu unterhändlern beliebet werden.
Wegen des armistitii, 3., laße er es dabei bewenden, was Altenburg erinnert.
Es hieße, conditio nihil ponit in esse. Magdeburg und Weymar haben pro
negativa votiret. Pro negativa könte angeführet werden, daß es gleichwol die
Keyserlichen uf einen streich iederzeit stelleten, und zu vermuthen, wan sie
das geringste gluck, würden sie das gantze pacificationwerck ad terminos im-
possibilium bringen. Sie nenneten friede, wan sie alles nach ihrem intent er-
langten, solten sie nun das geringste gluck haben, wurden sie sich gantz alte-
riren. Er sei iedoch der meinung, daß durch ein armistitium kein friede zu
erlangen und solches den evangelischen zu beschwerung, catholischen aber
der einquartierung halber zu erleichterung diene. Und könne man die zeit
beßer uf pacification alß uf vergleich wegen der quartier
25 wenden] In Magdeburg A I folgt: Das mann pari passu armistitium et pacem tractiren
wolle etc., sey ratione temporis contradiction etc. Illustrissimi werden nimmermehr nie-
mandt in die quartir nehmen etc., weil sie mit Schweden nicht feindt etc. undt mit den
Kayßerlichen sich vertragen etc. Hetten mit ihren eignen völckern gnug zu thun etc.
[…]
res arbitrii nostri, sondern dieses sei in quaestione, ob wir es so simpliciter
wiederrathen solten, dan man rationes publice müste vorbringen, so in ge-
heim zu halten. Schließe derhalben mit Altenburg, daß es simpliciter weder
zu rathen noch zu mißrathen, iedoch sich in effectu negative resolvire.
Wegen Baden-Durlach wolle er dieses votum wiederholet haben.
Mecklenburg-Schwerin und Güstrow. Beliebe des directorii erinne-
rung bei dem 8. artikel und stehe zu bedencken, ob nicht ferner hinzuzuset-
zen: „und ständes [ !] des Reichs gedienet“ , daß nemlich dieselben auch in
die generalamnisti mit begriffen würden. Weil auch die Keyserlichen die erb-
lande ausgelaßen
Bezug auf die ksl. Responsion auf die schwed. Proposition II, Ad VIII. ( Meiern I, 621 ). In
der schwed. Proposition II sind in Art. 8 die ksl. Erblande erwähnt ( Meiern I, 437 ).
serlicher majestät erblanden oder andern des Reichs provinicien bürtig“ ,
item „partey und adhaerenten“, dan in der Keyserlichen resolution der adhae-
renten auch nicht gedacht.
Was 2. Weymar wegen des newen calenders erinnert, sei billich zu beobach-
ten und den gravaminibus ecclesiasticis beizubringen
15–16 außzulaßen] In Magdeburg A I folgt: Wegen Bregantini etc.
Die Freilassung Hg. Eduards von Braganza wurde in der schwed. Proposition II, Art. 9 ( Mei -
ern I, 441), und in der frz. Proposition II, Art. 10 ( Meiern I, 447 ), gefordert. Die ksl.
Responsionen verwiesen die Verhandlungen wegen der Freilassung Braganzas an den span.
Kg., s. ksl. Responsion auf die schwed. Proposition II, Ad IX. ( Meiern I, 621 ), und ksl. Res-
ponsion auf die frz. Proposition II, Ad 10. ( Meiern I, 447 ).
etc., sondern bloß ad particulartractaten zwischen Spanien und P〈o〉r〈tugal〉 zu re-
mittiren etc.
laßen.
4. Wegen der unparteiischen gerichten wie Magdeburg.
[ 5.] Wegen der zöllen hetten sich die deputirten erkläret, ihnen sey wißend,
daß Churbeyern ein recht monopolium mit saltz
Hg. Wilhelm IV. von Bayern hatte 1509 das landesherrliche Salzproduktionsmonopol in Bay-
ern errichtet. 1587 wurde das landesherrliche Handelsmonopol für Reichenhaller Salz einge-
führt. 1594 und 1611 gab das Est. Salzburg Bayern gegen eine jährliche Abnahmegarantie das
Alleinvertriebsrecht für Salzburger Salz zu Wasser ( Schremmer, 675ff.).
6. Bei dem 14. artikel sei kein geringer scrupul, den sub praetextu der guar-
nisonen dürffte vom Keyser und Churbeyern ein starcke armee erhalten wer-
den.
certus numerus zu determiniren.
7. Ad articulum ultimum, soviel das armistitium betreffe, sein die rationes ab
utraque parte von vorsitzenden wol erwogen. Die deputati hetten auch ange-
zeigt, was sie bewogen, den punct also einzurichten. Es were wißend, wie
laulicht die Keyserlichen bißhero praecediret, solte nun ein armistitium ver-
willigt werden, würden sie noch mehreren aufschub bekommen. Conformire
sich also mit Altenburg und Lüneburg, daß es expresse weder zu rathen noch
zu wiederrathen.
12 gedacht] In Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I folgt: Item iuris postli-
minii vergeßen
Bezug auf die ksl. Responsion auf die schwed. Proposition II, Ad VIII. ( Meiern I, 621 ). Siehe
dagegen die schwed. Proposition II, Art. 8 ( Meiern I, 437 ).
diesen Punkt: Eodem §, „huius militiae causa“
Bezug auf die ksl. Responsion auf die schwed. Proposition II, Ad VIII. ( Meiern I, 621). In
der schwed. Proposition II, Art. 8, heißt es: hujus viginti septem annorum militiæ causâ
( Meiern I, 437 ).
Pommern-Stettin und Wolgast. Conformire sich mit vorstimmenden.
1. Ad articulum 8, wie Meckelnburg , addatur „und adhaerenten“, item: „sie
sein aus Keyserlichen erblanden oder andern provinzen“, item „den termi-
num ab anno 1618“ einzurücken
Gemeint ist: in den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. VIII. Propositionis Suecicae
(Amnestie). Die Worte wurden eingerückt, s. das Vollstaendige Gutachten der Evangelischen
Staende, Ad Art. VIII. ( Meiern I, 827 ).
2. Ad articulum 9.: Ihr churfürstliche durchlaucht hetten dero abgesandten
wegen printz Eduarts zu Portugall dergestalt instruiret, daß solche sache das
Reich und sie nicht angehe, hofften auch, würden sich zu contentiren haben.
Sachsen-Altenburg und Coburg. Was für ein absehen gewesen, daß wir
deputati ermeltes printzen gedacht, sei in dem bedencken enthalten
daß man sich in die Spanische kriege nicht einmischen wolle. Stelleten es
dahin, ob es auszulaßen.
Braunschweig-Lüneburg-Celle, Grubenhagen und Kalenberg.
Man könne es wol auslaßen.
Pommern-Stettin und Wolgast. 3. Ad articulum 10 propositionis, ibi:
„satisfaction“
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad 10., 11. et 12. propositionis Suecicae
( Braunschweig-Lüneburg-Kalenberg A III fol. 267’). In der bei Meiern I, 763 , abge-
druckten Fassung steht bereits: begehrter Satisfaction.
fine also einzurichten:
jestät, sie würden ihnen die begehrte satisfaction nicht aufbürden, weil sie mit
dem kriege nichts zu thuen, an die Schönbeckischen tractaten
Wie [Nr. 28 Anm. 24] .
den, sich auch der status sint der zeit sehr geendert.
19–21 Wegen – sein] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: Uff allen fall
könte Kayserliche majestät ratione Böhmen und der erblande der satisfaction nicht ent-
brechen, sondern würden darinnen concurriren.
Braunschweig-Lüneburg-Celle, Grubenhagen und Kalenberg. Eß seye im uffsatz mitt fleiß
ubergangen. Cronen würden verhoffentlich ahn den evangelischen nichts begehren. Seye
im uffsatz clar genung gesetzt, daß mann keine ursach ahm kriege
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. I. Propositionis Suecicae ( Meiern
I, 741f. ). Über die Erwähnung der causae belli war am 14. November ausführlich beraten
worden, s. Nr. 31.
ren“ [ sei] alß gefehrlich außzulaßen, sonsten flächten die stende sich selbst mitt ein.
were es etwa uf solche maß zu faßen, weil Keyserliche majestät mit ihm
friede geschloßen
Gemeint ist der sogenannte Linzer Friede (s. [Nr. 28 Anm. 17] ).
gen Heßen Caßel würde ihrer fürstlichen gnaden abgesandter sich erklären,
wie es damit beschaffen und was der intent.
4.
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. XIII. Propositionis Suecicae
( Meiern I, 763 ). Das Zitat lautet vollständig: auf ihr Begehren und Bescheinen, ohne einig
Entgeld und Widerrede.
plätz, sie sein maritima oder limitanea, mit seinem eignen volck zu besetzen.
Item, man werde sich auch des termins der delogirung im fortgang der trac-
taten ferner zu vergleichen haben.
5. Ad articulum 14., festungen zu besetzen , addatur: „uf ihre eigne kosten“,
4–5 item – „halten“] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: artikel 14. in
medio: „weiter nicht“
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad 14. propositionis Sueciae ( Braun-
schweig -Lüneburg-Kalenberg A III fol. 268’). Es heißt dort: weiter nichts auf den
beinen zu behalten gedencken. In der bei Meiern I, 763 , abgedruckten Fassung ist bereits
die gewünschte Ergänzung eingearbeitet.
beinen zu halten gedencke“.
halten“,
5–7 item – niederzulaßen] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: Ad reser-
vationem Sueciae: Welch Deutscher mitt in Schweden wolte, solches ihm frey sein
solte
Bezug auf die schwed. Proposition II, Art. 14 ( Meiern I, 438 ).
solches ihm freystehe.
die cronen würden reciproce den ihrigen auch nicht verwehren, sich in
Teutschland zu setzen und niederzulaßen.
6. Ad articulum 15. : Dieweil er sich, soviel die commercien betreffe, in sei-
nem unterschieden[ en] gnädigsten instructionen nicht ersehen können, wolle
er sich reservirt haben, die erklärung bei nechstkünfftiger deliberation zu
thuen. Bei diesem punct weren auch die consumtiongelder nicht zu vergeßen,
so die reichs- und andere städte angeordnet. Wegen der letzten clausul habe
er auch voriges tages angeführet
Wesenbeck hatte am Vortag Vorwürfe zurückgewiesen, die im Ersten Entwurff, Gravamina
politica IV, gegen die Kf.en erhoben wurden. Dazu gehörte die Anschuldigung, daß die Kf.en
auf Wahltagen Jura communia der Stände, nämlich Pacis et Belli, Foederum, Collectarum,
Proscriptionum, an sich zögen (s. Nr. 34 bei Anm. 131). Im Ersten Entwurff, Ad Art. XV.,
wird von der Zollbewilligung gesagt, daß sie nur auf Reichstagen mit Bewilligung sämtlicher
Interessenten geschehen solle und die Kf.en sich davon nicht eximieren dürften (wie oben
Anm. 12). Darauf nahm Wesenbeck an dieser Stelle Bezug.
reservation hielten, müße dahero auch bei diesem artikel seiner churfürstli-
chen durchlaucht dero notturfft vorbehalten. Bitte,
mitigiren, damit dieser punct utrinque könne salvirt werden.
7. Ad articulum 17.
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. XVII. Propositionis Suecicae
( Meiern I, 764 ).
könne wol stehenbleiben, künfftig aber bei dem schluß erleutert werden.
8. In dem churfürstlichen bedencken, so zu Regenspurg anno 1636 Keyserli-
cher majestät von dem churfürstlichen collegio übergeben worden
Siehe [Nr. 31 Anm. 71] .
erinnerungen enthalten, wolle sich deraus ersehen. Bei numerirung der exem-
plarien [ der Friedensinstrumente] sei zu gedencken, daß etwa Heßen Caßel
auch eines würde haben wollen und also der numerus biß uf 12 zu erhö-
hen
Im Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad XVIII. Propositionis Suecicae ( Braunschweig-
Lüneburg-Kalenberg A III fol. 270’), waren elf Exemplare vorgesehen. In der bei Meiern
I, 764 , abgedruckten Fassung werden bereits zwölf Exemplare als notwendig genannt.
7. [ !] Das armistitium betreffend, gehen seine churfürstliche durchlaucht da-
hin, daß es simpliciter abzuschlagen. Besorgen, der effectus werde ebenso
lang suspendirt werden wie bißhero die universalamnistia, es könten auch
disputat über die notul causirt werden. Denen, so die einquartierungen dul-
den müsten, würde es eine große last und joch sein. Zweifelten auch, ob die
cron Schweden drein willigen würde, wangleich die Frantzosen solches ein-
gehen wolten. Stehe an, ob es in dubio zu laßen. Halte vielmehr dafür, man
solle sich expectoriren und es wiederrathen.
8. [ !]
1–4 Wegen – einwilligten] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: Assecu-
ration deß friedens durch die außlendische stende betreffend, legit literas electorales .
Seye eine große diversität inter status Imperii Germanorum et regnorum exterorum,
solche Caesari zu remonstriren und der stende dignitas zu asseriren vor andern auß-
lendischen.
durchlaucht sich also resolviret, sie wolten nicht dafürhalten, daß Keyserliche
mayestät und die stände des Reichs versichert sein könten, wan nicht mit den
cronen, derer die stände einwilligten.
Hessen-Kassel. Approbire die beschehene erinnerungen, und z[ w]ar 1.,
daß bei dem 8. punct der erb- und unterthanen zu gedencken und der ter-
minus ab anno 1618 einzurücken .
2. Bei dem 9. artikel werde printz Eduards von Portugal gedacht . Vermeine,
durch intercession könne man sich seiner wol annehmen uf maße, wie in dem
auffsatz geschehen.
3. In puncto satisfactionis
wie es abgefast.
4. Wegen seiner gnädigen fürstin und frawen wolle er dero in puncto satis-
factionis die notdurfft vorbehalten haben und etwa künfftig durch ein memo-
rial
15 suchen] In Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I folgt: Erwarte nur mo-
dum tractandi. Caesar wolte, Hesßen Casßel solte mit ihm tractiren
Siehe [Nr. 28 Anm. 19] .
mitt den cronen dises außzuwürken. Hette in puncto satisfactionis specialbefehl.
5.
16 Wegen – bleiben] Magdeburg A I: Wegen der vestungen terminum außzulaßen.
Pommern-Stettin und Wolgast und andere [ schlagen die Formulierung vor:] „Etc. der obig-
erwehnten vestung etc. seit anno 1618 undt zuvor.“
Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: Schedliche vestungen, auch vor
1618 gebaut, abzuschaffen.
6. Pommern habe wol erinnert , iederm stande vorzubehalten, seine plätze
zu besetzen, iedoch ohne determination der
18 anzal] In Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I folgt: Bey den gravamini-
bus politicis hette er vergesßen, daß mann die durchzuge, einquartirungen etc. uff die
reichsconstitutiones richtete, damitt es dem Kayser nicht gar frey bleibe. – Darauf folgt
in Magdeburg A I: Addatur ad gravamen politicum II: „nach dem landtfriede etc.,
creiß- undt executionsordnung“.
7. Daß auch der cronen unterthanen im Reich möchten dienen .
8. Umb ein exemplar würden ihre fürstliche gnaden billich zu bitten haben.
9. Quoad armistitium schließe er in negativam. Conformire sich aber Alten-
burg und Braunschweig, daß es in suspenso behalten werde.
Sachsen-Lauenburg. Beliebe den aufsatz und monita des directorii, ac-
commodire sich auch dem, so per maiora geschloßen.
Wegen des armistitii würde behutsam zu gehen sein, und halte es in hoc passu
mit Altenburg und Braunschweig, daß man zwar in negativam inclinire,
jedoch anhenge, man möchte die tractaten beschleunigen.
Wegen unparteiischer richter in casu contraventionis stelle er dahin, ob etwa
ein mittel zu ergreiffen, wie anno 1570 zwischen Dennenmarck und
schehen
Weil die Portugesen zu Munster starck ansucheten
Frk. setzte sich für Hg. Eduard von Braganza ein und drang schon im Juni 1645 darauf, daß
wegen seiner Freilassung mit den Ksl.en verhandelt werde (s. APW III C 3,1, 206 Z. 22f.). Die
portugiesischen Ges. waren am 17. November bei Salvius und baten, daß Schweden sich für
die Freilassung Braganzas einsetze ( APW II C 1, 842 Z. 30–33).
scriptum ümb assistentz wegen erledigung des printzen sollicitirten, könne
man zwar assistiren, iedoch mit der bedingung, daß man sich derumb in die
auswertigen kriege nicht mischen
14 wolle] In Magdeburg A I folgt: Was sonst von besetzung iedes standes [ Festungen ge-
sagt ] , habe seine richtigkeit etc. Sey nie dahin kommen, das Imperator statibus darinn
ziel undt maß gegeben etc. Wo einer recht zu besetzen hatt, da bleibt’s etc., wo nicht
etc., stehet dahin, wie es etwan noch beyzusetzen.
den hansestädten ihre iura reservirt haben.
Braunschweig-Lüneburg-Celle, Grubenhagen und Kalenberg.
(Interloquebatur:) Müße alhier dieses erinnern, im fall entporungen entstun-
den, wer richter sein und wan ein stand den keyser zu besprechen, wo es
geschehen solle. Wan er alß ein ertzhertzog zu Österreich considerirt wurde,
so were er zwar den reichsgerichten unterworffen, sed quid dicendum, wan er
alß ein kaiser contravenirte. Coram iudiciis ordinariis könne es nicht gesche-
hen, auch nicht vor Pfaltz, do fast kein casus zu finden. Halte derowegen
dafür, daß es ohngefehrlich uf diese maße einzurichten: Wan ein stand vom
keyser beschweret, hette er sich ad comitia zu beruffen und entweder bei dem
keyser oder aber bei Churmaintz ümb einen reichstag anzuhalten. Sonst sehe
er in istum eventum keinen richter.
ticulum 17 : „ehe haupt und glieder unter sich und mit andern zu den waffen
greiffen“.
(Consentiebant in hoc omnes.)
Anhalt. Wolle den aufsatz und was von vorstimmenden erinnert, loco voti
repetirt haben. Seine gnädigen fürsten und herren
Gemeint sind die Fürsten August, Ludwig, Johann Kasimir, Friedrich und Johann von Anhalt
(s. [Nr. 7 Anm. 20] ).
Wien, daß graff Trautmansdorff
mandatis habe[ n] solle.
Wegen Pfalz-Lautern und Simmern repetire er sein voriges votum.
Wetterauische Grafen. Conformirten sich mit
12 vorstimmenden] In Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I folgt: deren
monita zu beobachten. Artikel 8.
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. VIII. Propositionis Suecicae
( Meiern I, 762 ).
len söllen, so die detentores uffschwellen lasßen.
Braunschweig-Luneburg-Celle, Grubenhagen und Kalenberg. Eß könne nicht under die
generalregul kommen, erfordere specialmemorial, umb zu sehen, wie es etwa einzu-
rüken.
Dazu Magdeburg A I: Ad 8. auß specialbefehl: Das die restituenten keine interesse den
interimspossessoribus zu erstatten etc., verbi gratia Darmbstatt hetten daß Naßauische
hauß befestigt etc.
Hessen-Darmstadt hatte 1635 zu den Nutznießern der Sequestration des walramischen Be-
sitzes des Hauses Nassau gehört (s. [Nr. 7 Anm. 74] ).
Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: Wetterauische Grafen. (Pergunt:)
Ducis Lotharingi
Hg. Karl IV. von Lothringen wurde in der ksl. Responsion auf die frz. Proposition II, Ad. 16.
( Meiern I, 632 ), erwähnt. Darauf bezog sich der Erste Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad
Art. XVI. Propositionis Gallicae itemque Responsionum Caesarearum ( Meiern I, 763 ). Hg.
Karl hielt sich im Winter 1645 in Brüssel auf ( Derichsweiler II, 259f., 266).
Dazu Magdeburg A I: Wegen Lothringen, deßen gedacht wirdt etc., das ihre fürstliche
durchlaucht gegen die stände unten am Rhein stehe, hart bezeiget, [ so] daß sie auch stets
in armis sein müsten etc. Sollte er etwan unterdeßen winterquartier beziehen, würden
die Westerwaldischen ubel dran sey[ n]. Quod remedium etc.? Wie er etwan diesen win-
ter abzuhalten etc.? Ob an Churcölln oder Trier deßwegen zu schreiben etc.?
(Interlocutoria.)
Hessen-Kassel und Braunschweig-Lüneburg-Celle, Grubenhagen und Kalenberg. Sey halb
schimpff, halb ernst, aber kein ander mitel etc. Cöln hette selbst dergleichen gesucht
etc.
Portugesischen printzen könne mit intercession wol willfahret
13 werden] In Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I folgt: Satisfaction be-
treffend, ad maiora, biß specia{l}erklarung herauß, quid et a quo petatur. Certus nume-
rus militum zu setzen, so bleiben söl{len}. [ Ad articulum XV.:] Gravenstand würde be-
schwert, daß zu holung hoffnothdurffte〈n〉 ahn wein etc. von chur- und fürsten alle-
mahl specialzollbefreyungen außbitten müßen. Deme zu remediiren. Contra wöllen
chur- und fürsten in grafen territoriis frey sein und ihre zölle geschwecht, Würtzberg [ !],
Bamberg, Mayntz respectu Hanaw etc.
Wegen des armistitii müße sich gegentheil erst resolviren, und könne also bei
dem abgefasten concept wol bleiben.
Wolle wegen Fränkischer Grafen dieses wiederholet haben.
Magdeburgisches Direktorium.
tiones solten in acht genommen und commodis locis eingeruckt werden.
Sachanmerkungen zu Nr. 35