Acta Pacis Westphalicae III A 3,2 : Die Beratungen des Fürstenrates in Osnabrück, 2. Teil: 1645 / Maria-Elisabeth Brunert
Sitzung fürstlicher Gesandter (sessio 24) Osnabrück 1645 November 8/18

2

Sitzung fürstlicher Gesandter (sessio 24)


3
Osnabrück 1645 November 8/18

4
Sachsen-Altenburg A I 1 fol. 256–260’ (= Druckvorlage); vgl. ferner Magdeburg A I fol.
5
230’–241’, Magdeburg B fol. 124’–130, Pommern A fol. 28’–30’, Sachsen-Gotha A II fol.
6
196’–198, Sachsen-Weimar A I fol. 438’–440, Sachsen-Weimar B II fol. 338’–340’, Wet-
7
terauische
Grafen ( Nassau-Dillenburg) A fol. 63–68 [Konzept Heidfeld], Wetteraui-
8
sche
Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I fol. 73–76’, den Druck in Meiern I, 784–787.

9
Erster Entwurff der Evangelischen Staende zu Oßnabrueck Gutachtens auf der beyden Cro-
10
nen Propositiones

9
Gemeint sind die schwed. Proposition II von 1645 VI 11 (s. [Nr. 2 Anm. 34] ) und die frz.
10
Proposition II von 1645 VI 11 (s. [Nr. 7 Anm. 53] ).
und die darauf ertheilten Kayserlichen Responsiones

11
Gemeint sind die ksl. Responsionen vom 25. September 1645 (s. [Nr. 14 Anm. 2] ).
, hier zu schwedi-
11
scher
Proposition II, Artikel 8, und französischer Proposition II, Artikel 5 (Amnestie und Resti-
12
tution
für Offiziere, Räte und Beamte, die im Dienst der Kronen gestanden haben) [Artikel IV
13
§§ 40, 51, 52, 53 IPO; §§ 40, 41, 42 IPM]; zu schwedischer Proposition II, Artikel 9, französi-

[p. 135] [scan. 153]


1
scher
Proposition II, Artikel 10, und entsprechenden kaiserlichen Responsionen (Freilassung
2
Kriegsgefangener) [Artikel XVI § 7 IPO; § 104 IPM]; zu schwedischer Proposition II, Artikel
3
10, 11, 12, französischer Proposition II, Artikel 13, 14, 15, und entsprechenden kaiserlichen
4
Responsionen (Satisfaktion für Schweden, Hessen-Kassel und Frankreich) [Artikel X §§ 1–16,
5
Artikel XV §§ 1–15 IPO; §§ 48–91 IPM]; zu schwedischer Proposition II, Artikel 13, und fran-
6
zösischer
Proposition II, Artikel 16 (Rückgabe besetzter Orte und erbeuteter Geschütze, Abzug
7
der Besatzungen) [Artikel XVI §§ 13–15 IPO; §§ 105, 106, 109 IPM]; zu schwedischer Propo-
8
sition
II, Artikel 14 (Abdankung der Truppen) [Artikel XVI § 19 IPO; § 110 IPM]; zu schwe-
9
discher
Proposition II, Artikel 15, und französischer Proposition II, Artikel 11 (Handel) [Artikel
10
IX IPO; § 67 IPM]; zu schwedischer Proposition II, Artikel 16, französischer Proposition II,
11
Artikel 17 (Einschluß aller Friedenswilligen) [Artikel XVII §§ 10–11 IPO; § 119 IPM]; zu
12
schwedischer Proposition II, Artikel 17, französischer Proposition II, Artikel 12, und entspre-
13
chenden
kaiserlichen Responsionen (Sicherung des Friedens) [Artikel XVII IPO; §§ 111–118
14
IPM]; zu schwedischer Proposition II, Artikel 18, französischer Proposition II, Artikel 12 und 18
15
(Unterzeichnung des Friedensvertrages, Waffenstillstand) [Artikel XVII § 12 IPO; § 120 IPM].
16
Nachtrag: Zu schwedischer Proposition II, Artikel 7 (Beseitigung aller Gravamina), hier:
17
Gravamina ecclesiastica V (geistliche Gerichtsbarkeit, hier: Einführung des Gregorianischen
18
Kalenders).

19
(Im Quartier der Magdeburgischen zu Osnabrück.) Anwesend: Magdeburg (Direktorium), Sach-
20
sen-Altenburg / Sachsen-Coburg, Sachsen-Weimar / Sachsen-Gotha / Sachsen-Eisenach, Braun-
21
schweig-Lüneburg-Celle / Braunschweig-Lüneburg-Grubenhagen / Braunschweig-Lüneburg-Ka-
22
lenberg (/ Baden-Durlach), Mecklenburg-Schwerin / Mecklenburg-Güstrow, Pommern-Stettin /
23
Pommern-Wolgast, Hessen-Kassel, Sachsen-Lauenburg, Anhalt (/ Pfalz-Lautern / Pfalz-Sim-
24
mern), Wetterauische Grafen (/ Fränkische Grafen).

25
Magdeburgisches Direktorium. Es werde belieben

12
Die folgende Aufzählung entspricht dem Ersten Entwurff (s. oben Anm. 1), Gravamina poli-
13
tica, zu den Artikeln 8 bis 18 der schwed. Proposition II, den entsprechenden Artikeln der frz.
14
Proposition II und den entsprechenden ksl. Responsionen (s. Meiern I, 762 –765). In der Auf-
15
zählung fehlt: Ad Art. XIV. propositionis Suecicae et XVI. Gallicae (Abdankung der Trup-
16
pen), s. Erster Entwurff ( Braunschweig-Lüneburg-Kalenberg A III fol. 268’; Meiern
I, 763 ), wobei allerdings in der frz. Proposition II, Art. 16 (s. Meiern I, 448 ), nicht von
18
Truppenabdankung, sondern von der Rückgabe besetzter Orte die Rede ist; dem Art. 14 der
19
schwed. Proposition II entspricht Art. 15 der frz. Die entsprechende Angabe im Ersten Ent-
20
wurff
ist also falsch.
, den 8. artikel pro-
26
positionis Suecicae, mit welchem artikel 5. propositionis Gallicae zu conjun-
27
giren, dan den 9. propositionis Suecicae coniuncto articulo 10. propositionis
28
Gallicae, wiederumb artikel 10., 11., 12. Suecicae propositionis coniunctis 13.,
29
14. et 15. articulis propositionis Gallicae, ferner artikel 13. propositionis
30
Suecicae et 16. propositionis Gallicae, ingleichen artikel 15. Suecicarum et 11.
31
Gallicarum propositionum, folgends artikel 16. Suecicae et Gallicae proposi-
32
tionis

21
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad 16. propositionis Suecicae et 16. pro-
22
positionis
Gallicae (s. Braunschweig-Lüneburg-Kalenberg A III fol. 270; Meiern I,
764 ). Tatsächlich entspricht aber Art. 16 der schwed. Proposition II Art. 17 der frz. Proposi-
24
tion
II (s. Meiern I, 438 und 448).
, endlich artikel 17. propositionis Suecicae et 12. propositionis Gallicae
33
und schließlich artikel 18. Suecicae propositionis et 12. ac ultimum

25
Gemeint ist Art. 18 der frz. Proposition II ( Meiern I, 448 ).
proposi-
34
tionis Gallicae zu durchgehen, darüber auch die Keyserlichen resolutiones

26
Gemeint sind die ksl. Responsionen (s. oben Anm. 3).
in
35
consideration zu ziehen und in einer ümbfrage die gedancken und erinnerun-
36
gen zu vermelden.

37
Magdeburg. Sie a parte Magdeburg hetten 1. ad articulum 8.

27
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. VIII. Propositionis Suecicae et
28
V. Gallicae ( Meiern I, 762 ).
zu erinnern,
38
daß die amnistia nicht allein uf die soldaten und ministros, so einer oder der
39
ander ietzo kriegenden partey, sondern auch die gantz keiner gedienet, zu
40
extendiren. Was aber die satisfaction und contentirung der soldatesca anbe-
41
lange, sei billich zu distinguiren. Jene würde wol sein müßen, zu dieser aber
42
würde man sich nicht verstehen können,

44
42–43 dan – solten] Magdeburg A I: soldaten aber etc. hetten so viel erpreßet etc., des sie,
45
wann mann abrechnete etc., wol heraußgeben müsten etc.
dan diese vielmehr herausgeben
43
solten.

[p. 136] [scan. 154]


1
2.:

31
1 Artikel 14.] Nach Magdeburg A I bat Pommern-Stettin und Wolgast, es biß uff den 15.
32
articul zu laßen etc., was aber abgelehnt wurde.
Artikel 14.

29
Bezug auf den Ersten Entwurff, Ad Art. XIV. Propositionis Suecicae ( Meiern I, 763; s. oben
30
Anm. 4).
, das kriegsvolck abzudancken, sowol von Keyserlicher maje-
2
stät alß chur-, fürsten

31
In der bei Meiern I, 763 , abgedruckten Fassung des Ersten Entwurffs steht: sobald von
32
Ihrer Kayserlichen Majestät abgedancket werden solle. In Braunschweig-Lüneburg-
33
Kalenberg A III fol. 268’ fehlt dieser Passus völlig.
, addatur: „fürsten und ständen“; item: „zu besetzung
3

33
3 „eigener“] Magdeburg A I: „den eigenen“.
derselben vestungen“

34
In Braunschweig-Lüneburg-Kalenberg A III fol. 268’ steht: was zu besazung deren-
35
selben vestungen. Bei Meiern I, 763 , steht die schon geänderte Fassung: was zu Besatzung
36
einiger Vestungen. Im Vollständigen Gutachten der Evangelischen Staende zu Oßnabrueck
37
(s. [Nr. 41 Anm. 1] ) steht an entsprechender Stelle ( Meiern I, 828 ): was zu Besetzung einiger
38
Vestungen.
, ita: „zu besatzung eigener vestungen“.

4
3.: Artikel 15., in fine würde gedacht, daß die churfürsten sich samt den ihri-
5
gen von zollabgebung eximiren wollen

39
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. XV. Propositionis Suecicae et XI.
40
Propositionis Gallicae ( Meiern I, 764 ).
. Wan es nun gemeinet von denjeni-
6
gen waaren und sachen, so chur-, fürsten und stände vor ihre hofstadt ge-
7
brauchen, würde es contra notorietatem iuris et observantiae geschehen.

8
(2.) Würden viel zollfreye paßzettul gegeben, welches billich abzustellen.

9
4.: Ad articulum 17. würde in der Keyserlichen resolution gesetzet: „vel iuris
10
disceptatione terminari“

41
Bezug auf die ksl. Responsion auf die schwed. Proposition II, Ad XVII. ( Meiern I, 622 ).
. Damit würde ohn zweifel uf Keyserliche majestät
11
die decision gestellet, welches dan leichtlich zu cassirung dieses friedenschlu-
12
ßes dienen würde.

34
12–14 Ob – vergleichen] Magdeburg A I: Ad verba: „undt den extremis vor-“

42
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. XVII. Propositionis Suecicae,
43
XII. Gallicae und die entsprechenden ksl. Responsionen ( Meiern I, 764 ).
[ addatur:]
35
„auch nichts für partheylich gericht gezogen etc.“, oder wie es best

44
best bedeutet am besten (s. Grimm I, 1649 s. v. best Punkt 2).
zu declariren etc.

36
Nach Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I lautete der Ergänzungsvor-
37
schlag
: „auch nichts vor partheyisch gericht gezogen werden sölle“.
Ob nun zwar in dem aufsatz nichts zu befinden, so könne
13
es doch nicht sagen, wen gesetzt würde, daß man sich eines unparteiischen
14
gerichts zu vergleichen.

15
5.: In articulo ultimo sei von dem armistitio zu handeln

45
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. XVIII. Propositionis Suecicae et
46
XII. ac ultimum Propositionis Gallicae und die entsprechenden ksl. Responsionen ( Meiern I,
764 ). In der ksl. Responsion auf die schwed. Proposition II wurde ein Waffenstillstand vorge-
48
schlagen, der schon während der Friedensverhandlungen in Kraft treten sollte (s. Nr. 28 bei
49
Anm. 44).
. Wiewol nun das
16
bedencken

1
Gemeint ist die den Ges. vorliegende Fassung des Ersten Entwurffs.
, wie es hierin aufgesetzt, zu guter intention angesehen, so stün-
17
den sie doch an, ob fürsten und stände sich mit solchen worten und so weit
18
zu declariren. Die stände zwar, die nicht [ mit Truppen] beleget, könten es wol
19
geschehen laßen, aber diejenigen, so die last uf dem halse, und insonderheit
20
die 4 obercrayse,

38
20 würden – werden] Magdeburg A I: würden großen elend unterworffen etc. [ und es]
39
nicht viel beßer haben als beym kriege etc. undt hetten doch keine gewißheit, ob friede
40
erfolgen möchte etc.
würden zugrund gestürtzet werden. Vermuthlich stehe das
21
armistitium hernach uf prolongation und also pacis protraction. Man würde
22
viel zeit verlieren über vergleichung wegen der quartier und wol ehe zum
23
friedenschluß gelangen können. Es habe auch ein schlecht ansehen zum
24
friede, wan protelation gesucht

41
24 würde] In Magdeburg A I folgt: Si consideretur intentio catholicorum, rationes in con-
42
trarium praepollent etc. In vertrawen etc.: mann wiße ex fundamento, das von ihnen in
43
güten nichts zu erhalten etc.
würde. Sie hielten also dafür, das armistitium
25
sei, soviel mensch- und muglich, zu vermeiden, dan man nachricht

2
Die nachricht stammt vermutlich vom österreichischen Ges. Richtersberger (s. unten bei
3
Anm. 23).
, der
26
Kayser könne illaesa conscientia und vermöge seines iuraments nichts nach-
27
geben oder verwilligen, es werde ihm dan genommen.

44
27–29 Bei – worden] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: Caesarei hetten
45
alles angefangen, den frieden zu hindern, exemplo der so lang uffgehaltenen praelimina-
46
rien und waß bißhero druff erfolgt.
Bei diesen tractaten
28
habe man den effect gesehen, wie alles von den Keyserlichen mit fleiß protra-
29
hirt worden. Solte man nu ein armistitium machen, stehe zu bedencken, ob
30
nicht auch der friede stehen werde.

[p. 137] [scan. 155]


1
Wolte nun (1.) gesagt werden, es sei also

31
1 herkommens] In Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I folgt: bey fri-
32
denstractaten armistitia zu machen.
herkommens, respondetur, non
2
deesse exempla, daß man auch ohne armistitium friede gemacht. Man müße
3
dahin sehen, ob auf beiden teilen eine friedensintention. Wan nun die ab una
4
parte wiederich und nur das absehen, durch das armistitium die gewalt, so
5
ihn zum frieden brechte, zu decliniren, sei es unrathsam.

6
(2.) Es würde gleichwol unterdes viel menschenblut vergoßen: Respondetur,
7

33
7–8 was – thuet] Magdeburg A I: was die, so ius gladii haben, in causa legitima thun
34
etc.
was diesfals magistratus ratione officii und in einem rechtmeßigem kriege
8
thuet, daran habe Gott keine

35
8 displicenz] In Magdeburg A I folgt: minae apud prophetas etc., zur bestraffung seines
36
volcks undt der feinde seines volcks etc. Auch durch das leibliche schwerdt wieder den
37
antichrist etc.
displicenz. Man würde es auch durch ein armi-
9
stitium nicht vermeiden, wan dasselbe geschehe, nur die vires zu recolli-
10
giren.

11
(3.) Es könte gleichwol unterdes ein streich und niederlage geschehen und
12
daß man sich und rem publicam fortunae ludibrio nicht so exponiren: Re-
13
spondetur, solche commotiones geschehen nicht durch das wandelbare glück,
14
sondern durch Gottes vorsatz und willen,

38
14–15 solches – gethan] Magdeburg A I: Das glück habe sich wol seit anno 1631 offt
39
verenden etc., doch daß dispositionem Dei, ob’s gleich gefährlich gestanden etc., nicht
40
gantz geendert etc. [ Man habe] Gott zu dancken etc. Dazu Wetterauische Grafen
41
( Nassau-Dillenburg) B I: Nach regis Sueciae piae memoriae tod

4
Kg. Gustav II. Adolf fiel in der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 ( Junkelmann,
5
451–458).
hetten die Schwe-
42
{den} solche progreß gethan, so mann nie gemein{et} hette.
solches habe man ersehen aus dem
15
[!] schlechten mitteln, damit Gott bißhero große dinge gethan. Darumb mü-
16
ste man Gott trawen, der es zu seinen ehren würde hinausführen.

17

43
17–21 Sie – befördern] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: Wehre alßo
44
daß armistitium zu decliniren und ihre Kayserliche majestät zu bitten, die zeit, so
45
dar{zu} erfordert würde, zu den friedenstracta{ten} ahnwenden zu lasßen.
Sie weren also und schließlich dieser meinung, daß dieser punct also einzu-
18
richten, weil es zu beiden theilen dahin kommen, daß, wo anders ein friedfer-
19
tig gemüth, leicht zu frieden gelanget könte werden. So hetten Keyserliche
20
majestät fürsten und stände zu ersuchen, sie wolten zum zweck treten und
21
den frieden befördern.

22
Sachsen-Altenburg und Coburg. Wolten loco voti den aufsatz

6
Gemeint ist die den Ges. vorliegende Fassung des Ersten Entwurffs. Die altenburgischen Ges.
7
Thumbshirn und Carpzov hatten zu den Ausschußmitgliedern gehört, die den Entwurf erarbei-
8
tet hatten (s. [Nr. 24 Anm. 5] ).
uf alle
23
artikel, so in deliberation ietzo kommen, repetiret und des directorii erinne-
24
rungen uns conformirt haben, ohne was daßelbe von den zöllern erinnert

9
Siehe oben bei Anm. 12.
,
25
dan solches in dem aufsatz nicht die meinung, daß die wahren, so die chur-
26
fürsten für ihre hofstadt gebrauchen, nicht solten zollfrei passirt werden, son-
27
dern daß bißweilen monopolia wolten angestellet werden, welches abzustel-
28
len. Were also gantz wol, wie das directorium erwehnet, zu declariren.

29
Ad articulum ultimum

10
Wie oben Anm. 16.
: sei, das armistitium zu rathen und auch zu wieder-
30
rathen, gefährlich, darumb wir auch bei der deputation keines thuen wollen.

[p. 138] [scan. 156]


1

26
1–2 Schlechterding – rathen] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I:
27
Humanius, darzu zu rathen, durius, abzurathen.
Schlechterding zu wiederrathen, scheine hart, dan gleichwol bei den krieges-
2

28
2–3 dieweil – wißenschafft] Magdeburg A I: quia necessaria ignoramus etc., die die gene-
29
rales beyderseits beßer als legati wißen etc.
actionen stündlich christenblut vergoßen werde, durius auch zu rathen, die-
3
weil die kriegende theil und soldaten die meiste wißenschafft. Unser meinung
4
sei derhalben nochmaln diese, daß es simpliciter nicht zu rathen noch zu wie-
5
derrathen. Wolten uns doch denen maioribus hierin

30
5 conformiren] In Magdeburg A I folgt: Die discours [ des] herrn Richterßberger

11
Vermutlich ist die nachricht gemeint, daß der Ks. aus Gewissensgründen nicht nachgeben und
12
nichts zugestehen könne (s. oben bei Anm. 18).
[ seien]
31
nicht so ad protocollum zu nehmen etc. Weren privatdiscours etc. Mann könne die ac-
32
tiones doch nicht darauff fundiren.
conformiren.

6
Sachsen-Weimar, Gotha und Eisenach. Bei dem 7. artikel, und zwar
7
den gravaminibus ecclesiasticis, habe er in der jüngsten session

13
Am Vormittag des vorangegangenen Tages waren die Gravamina ecclesiastica beraten wor-
14
den (s. Nr. 34).
des newen
8
calenders erwehnung thuen wollen, daß solcher an vielen orten denen evan-
9
gelischen aufgetrungen und ihnen also ihre fastzeit verruckt und verstört
10
würde, welches dan debito loco pro gravamine

33
10 einzurücken] In Magdeburg A I folgt: Ad articulum 8., ad verba: „ohne unterschiedt
34
etc. unter was herrschafft die gelegen etc.“

17
Bezug auf die von Magdeburg kurz zuvor vorgeschlagene Ergänzung (s. oben bei Anm. 8). Im
18
Vollständigen Gutachten (s. [Nr. 41 Anm. 1] ), Ad Art. VIII. Propositionis Suecicae, heißt es:
19
Die Amnestie solle auch auf solche ausgedehnt werden, die gantz keinem, und etwa einem
20
Stande des Reichs gedienet, sie seyn aus Kayserlicher Majestät Erb=Landen oder andern
21
des Reichs Provincien buertig ( Meiern I, 827 ).
addatur: „erbländer etc.“ [ Ad] articulum 9.,
35
[ ad verba] „undt gleichsamb“ etc.

22
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. IX. Propositionis Suecicae ( Mei-
23
ern
I, 763).
, addatur: „unverwarnter dinge“. In Wetterauische
36
Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I genauer: ad verba: „gefenglich angenommen“.
einzurücken

15
Das Gravamen wurde aufgenommen in das Vollständige Gutachten der Evangelischen
16
Stände zu Oßnabrueck (s. [Nr. 41 Anm. 1] ), Gravamina ecclesiastica V (s. Meiern I, 821 ).
.

11
2. Ad articulum 13. würde in dem aufsatz von demolition derjenigen vestun-
12
gen gedacht, so wieder der stände privilegia und verträge oder derselben Un-
13
terdrückung von anno 1618 angeführet

24
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. XIII. Propositionis Suecicae
25
( Braunschweig-Lüneburg-Kalenberg A III fol. 268). In der bei Meiern I, 763 , abge-
26
druckten
Fassung ist die Jahreszahl bereits fortgelassen.
. Dieweil aber Philipsburg vor selbi-
14
ger zeit erbawet , wolte der terminus auszulaßen und indefinite zu setzen
15
sein: „die vestungen, so ad aemulationem gebawet“.

16
3. Ad articulum 15.: Aldo werde der

37
16 repressalien] In der Druckvorlage irrtümlich: reversalien.
repressalien uf den Rhein gedacht

28
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. XV. Propositionis Suecicae ( Mei-
29
ern
I, 763).
. Es
17
gebrauche sich aber Churmaintz derselben

38
17 auch] In der Druckvorlage irrtümlich: auf.
auch uf dem lande,

39
17–18 und – anzuhalten] Magdeburg A I: item ihre mayestätt hette der statt Lintz privile-
40
gium repressalium uff der Thonaw gegeben

30
Das Linzer Privileg, das der Stadt das Recht verlieh, bei Geldschulden zu pfänden und zu
31
arrestieren, war der Stadt zuerst 1362 verliehen worden. Alle Herrscher bis ins 18. Jh. bestä-
32
tigten dieses sogenannte Repressalienrecht; die entsprechende Urkunde Ks. Ferdinands III. da-
33
tiert von 1638 V 10. Das Recht, das einen Grundpfeiler des Fernhandels bildete, wurde von
34
anderen Städten heftig angefochten. Konfliktstoff boten Ausnahmeregelungen, so die den Juden
35
am 21. Februar 1645 gewährte Exemtion, die in der Folge einen heftigen Streit auslöste, an dem
36
auch Kurbayern und die oberdt. Reichsstädte beteiligt waren (Wilhelm Rausch, 78–88).
etc., extendire sich uff alle contractus etc.
41
Genauer Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) A: Linz in Österreich.
und sei der
18
stadt Lintz das privilegium gegeben, alle und iede contrahenten anzuhalten,
19
ergo addatur: „auch anderen orten“. Es were auch (2.) beßer, daß wegen der
20
commerciorum

42
20 kein gewißer terminus] In Magdeburg A I konkret: 1618.
kein gewißer terminus

37
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. XV. Propositionis Suecicae et
38
XI. Propositionis Gallicae und die entsprechenden ksl. Responsionen ( Meiern I, 764 ).
, wie doch die Schweden in ihrer pro-
21
position gethan

39
Bezug auf die schwed. Proposition II (s. oben Anm. 2), Art. 15 ( Meiern I, 438 ).
, sondern, wie die Keyserlichen

43
21–22 in – werde] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: setzen: „herbrach-
44
termasßen“.
in ihrer resolution

40
Bezug auf die ksl. Responsion auf die schwed. Proposition II (s. oben Anm. 3), Ad XV. ( Mei -
41
ern I, 622).
, indefi-
22
nite dieser punct gesetzt werde.

23
4. Ad articulum ultimum

45
Wie oben Anm. 16.
: Wolle das armistitium nicht zu rathen sein, weil
24
man in solcher zeit wol zu einem friedenschluß gelangen könte. Es stehe auch
25
der winter für, do keine hauptactiones im kriege ohnedies nicht vorgiengen.

45
22 werde] In Magdeburg A I folgt: Ad 17.: Sueci: „Quodsi“ etc.

42
Bezug auf die schwed. Proposition II (s. oben Anm. 2), Art. 17 ( Meiern I, 438 ).
, a Caesareis additum:
46
„vel foederatorum et adhaerentium“

43
Bezug auf die ksl. Responsion auf die schwed. Proposition II (s. oben Anm. 3), Ad XVII. ( Mei -
44
ern I, 622).
, so zu gedencken etc.

[p. 139] [scan. 157]


1
Einem ieden stande würde es auch zu schwer fallen, die ihrigen also lang
2
alhier zu laßen und zu halten. Es könne leichtlich geschehen, daß hernach die
3
conditiones duriores

27
3 würden] In Magdeburg A I folgt: 5. Werde friedenstractaten remoriren etc. 6. Ungewiß
28
etc., neutra coronarum haben lust derzu etc. Naßaw [ genauer in Wetterauische Gra-
29
fen
( Nassau-Dillenburg) A: graf Johann Ludwig zu Naßau

46
Gemeint ist der ksl. Ges. Johann Ludwig von Nassau-Hadamar.
] hette gesagt, Gallos
30
dixisse, sie weren nicht ad armistitium, sondern pacem instruirt etc.

47
Longueville sagte am 12. November 1645 zu Volmar, er wolle dahin arbeiten, daß man im
48
kommenden Winter zum Frieden gelange und sich weitere Feldzüge erübrigten ( APW II A 2,
49
577 Z. 9–13).
Darauf folgt in
31
Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) A: Evangelici hetten itzo advantage.
würden. Seine meinung sei derowegen, daß Keyserliche
4
majestät zu ersuchen, sie wolten ehist zu dem frieden schreiten.

5
Braunschweig-Lüneburg-Celle, Grubenhagen und Kalenberg.
6
Repetire loco voti den ufsatz. Conformire sich in allem dem directorio und in
7
specie, daß der Keyserlichen erbländer zu gedencken

50
Siehe oben Anm. 26.
.

32
7–12 Bei – befragen] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: Hetten in uff-
33
satz uff alte und newe zöll gesehen und die Kayßerliche capitulation beobachtet. Electo-
34
res setzten zöll ahn und eximirten die ihrige darvon ut pharisaei, legten nie last uff, die
35
sie mitt einem finger nicht ahnrühreten. Zölle nötig, alß zu Straßburg uff der brüken zu
36
deren reparation

1
Die Stadt Straßburg durfte laut ksl. Privilegien für die Benutzung der hölzernen Brücke zwi-
2
schen der Stadt und Kehl Brückengeld fordern. Nicht nur für die Waren zu Land wurde Brük-
3
kengeld erhoben, sondern auch ein Zoll für alle Schiffe, welche die Rheinbrücke durchfuhren.
4
Für die Instandhaltung sorgten städtische Rhein- oder Brückenlohnherrn ( Zedler IL, 691;
5
Crämer, 45, 118).
. Aber mißbrauch zu groß, [ z.B.] zwischen Bremen und Caßell 22 zöll,
37
dardurch verderben die commercia.
Bei dem 15. artikel

51
Wie oben Anm. 12.

8
sei der meinung nicht gewesen, die churfürsten in ihrer freiheit zu turbiren.
9
In dem aber, so von erhöhung und aufrichtung newer zolle gesetzet, habe
10
man auf die güldene bull gesehen. Dieweil nun der Keyser und die churfür-
11
sten solche gewalt an sich ziehen wollen, hette die deputatos

52
Gemeint sind die Ausschußmitglieder (zu denen auch Lampadius gehörte), welche den Ersten
53
Entwurff ausgearbeitet hatten (s. [Nr. 24 Anm. 5] ).
bewogen zu
12
begehren, daß andere stände sie hierüber auch zu befragen.

13

38
13–14 Was – werden] Magdeburg A I: Wegen gütlicher composition der partheyen etc.,
39
addatur: „für unpartheyischen recht etc.“ Wann iudicia recht bestellet etc., geb sich’s
40
selbst. […].
Was 2. von gütlichem ausspruch erwehnet

6
Wie oben Anm. 14 (bei Friedensbruch soll amicabilis compositio versucht werden, ehe man
7
zu den Waffen greift).
, so könte etwa die cron Franck-
14
reich und Schweden zu unterhändlern beliebet werden.

15
Wegen des armistitii, 3., laße er es dabei bewenden, was Altenburg erinnert.
16
Es hieße, conditio nihil ponit in esse. Magdeburg und Weymar haben pro
17
negativa votiret. Pro negativa könte angeführet werden, daß es gleichwol die
18
Keyserlichen uf einen streich iederzeit stelleten, und zu vermuthen, wan sie
19
das geringste gluck, würden sie das gantze pacificationwerck ad terminos im-
20
possibilium bringen. Sie nenneten friede, wan sie alles nach ihrem intent er-
21
langten, solten sie nun das geringste gluck haben, wurden sie sich gantz alte-
22
riren. Er sei iedoch der meinung, daß durch ein armistitium kein friede zu
23
erlangen und solches den evangelischen zu beschwerung, catholischen aber
24
der einquartierung halber zu erleichterung diene. Und könne man die zeit
25
beßer uf pacification alß uf vergleich wegen der quartier

41
25 wenden] In Magdeburg A I folgt: Das mann pari passu armistitium et pacem tractiren
42
wolle etc., sey ratione temporis contradiction etc. Illustrissimi werden nimmermehr nie-
43
mandt in die quartir nehmen etc., weil sie mit Schweden nicht feindt etc. undt mit den
44
Kayßerlichen sich vertragen etc. Hetten mit ihren eignen völckern gnug zu thun etc.
45
[…]
wenden. Es sei nicht
26
res arbitrii nostri, sondern dieses sei in quaestione, ob wir es so simpliciter

[p. 140] [scan. 158]


1
wiederrathen solten, dan man rationes publice müste vorbringen, so in ge-
2
heim zu halten. Schließe derhalben mit Altenburg, daß es simpliciter weder
3
zu rathen noch zu mißrathen, iedoch sich in effectu negative resolvire.

4
Wegen Baden-Durlach wolle er dieses votum wiederholet haben.

5
Mecklenburg-Schwerin und Güstrow. Beliebe des directorii erinne-
6
rung bei dem 8. artikel

8
Wie oben Anm. 8.
und stehe zu bedencken, ob nicht ferner hinzuzuset-
7

31
7 „und“ – „gedienet“] Magdeburg A I: „auch sonst den ständen des Reichs etc.“
zen: „und ständes [ !] des Reichs gedienet“

9
Ergänzt wurde: und etwa einem Stande des Reichs gedienet (s. oben Anm. 26).
, daß nemlich dieselben auch in
8
die generalamnisti mit begriffen würden. Weil auch die Keyserlichen die erb-
9
lande ausgelaßen

10
Bezug auf die ksl. Responsion auf die schwed. Proposition II, Ad VIII. ( Meiern I, 621 ). In
11
der schwed. Proposition II sind in Art. 8 die ksl. Erblande erwähnt ( Meiern I, 437 ).
, sei derselben ebenmeßig zu gedencken: „sie sein aus Key-
10
serlicher majestät erblanden oder andern des Reichs provinicien bürtig“

12
Siehe oben Anm. 26.
,
11
item „partey und adhaerenten“, dan in der Keyserlichen resolution der adhae-
12
renten auch nicht gedacht.

13
Was 2. Weymar wegen des newen calenders erinnert, sei billich zu beobach-
14
ten und den gravaminibus ecclesiasticis beizubringen

15

35
15–16 außzulaßen] In Magdeburg A I folgt: Wegen Bregantini etc.

18
Die Freilassung Hg. Eduards von Braganza wurde in der schwed. Proposition II, Art. 9 ( Mei -
19
ern I, 441), und in der frz. Proposition II, Art. 10 ( Meiern I, 447 ), gefordert. Die ksl.
20
Responsionen verwiesen die Verhandlungen wegen der Freilassung Braganzas an den span.
21
Kg., s. ksl. Responsion auf die schwed. Proposition II, Ad IX. ( Meiern I, 621 ), und ksl. Res-
22
ponsion auf die frz. Proposition II, Ad 10. ( Meiern I, 447 ).
: nicht beyzustimmen
36
etc., sondern bloß ad particulartractaten zwischen Spanien und P〈o〉r〈tugal〉 zu re-
37
mittiren etc.
und auch 3. der terminus und zeit wegen demolition der vestungen außzu-
16
laßen.

17
4. Wegen der unparteiischen gerichten wie Magdeburg.

18
[ 5.] Wegen der zöllen hetten sich die deputirten erkläret, ihnen sey wißend,
19
daß Churbeyern ein recht monopolium mit

38
19 saltz, bier] Magdeburg A I: saltzhandel, tuchhandel, bierbrawen etc.
saltz

23
Hg. Wilhelm IV. von Bayern hatte 1509 das landesherrliche Salzproduktionsmonopol in Bay-
24
ern errichtet. 1587 wurde das landesherrliche Handelsmonopol für Reichenhaller Salz einge-
25
führt. 1594 und 1611 gab das Est. Salzburg Bayern gegen eine jährliche Abnahmegarantie das
26
Alleinvertriebsrecht für Salzburger Salz zu Wasser ( Schremmer, 675ff.).
, bier und andern treibe.

20
6. Bei dem 14. artikel

31
Siehe oben Anm. 9.
sei kein geringer scrupul, den sub praetextu der guar-
21
nisonen dürffte vom Keyser und Churbeyern ein starcke armee erhalten wer-
22
den.

40
22–23 Vermeine – determiniren] Magdeburg A I: Ponatur certus numerus, wieviel ein ie-
41
der standt halten dürffe etc.

42
Magdeburgisches Direktorium. Sey nicht allein wegen Teutschlandes, sondern Franck-
43
reich undt Schweden.
Vermeine derhalben, es sei in dem gutachten zu declariren und etwa ein
23
certus numerus zu determiniren.

24
7. Ad articulum ultimum, soviel das armistitium betreffe, sein die rationes ab
25
utraque parte von vorsitzenden wol erwogen. Die deputati hetten auch ange-
26
zeigt, was sie bewogen, den punct also einzurichten. Es were wißend, wie
27
laulicht die Keyserlichen bißhero praecediret, solte nun ein armistitium ver-
28
willigt werden, würden sie noch mehreren aufschub bekommen. Conformire
29
sich also mit Altenburg und Lüneburg, daß es expresse weder zu rathen noch
30
zu wiederrathen.

32
12 gedacht] In Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I folgt: Item iuris postli-
33
minii vergeßen

13
Bezug auf die ksl. Responsion auf die schwed. Proposition II, Ad VIII. ( Meiern I, 621 ). Siehe
14
dagegen die schwed. Proposition II, Art. 8 ( Meiern I, 437 ).
, damitt es ex pura Caesaris gratia heisße. In Magdeburg A I folgt auf
34
diesen Punkt: Eodem §, „huius militiae causa“

15
Bezug auf die ksl. Responsion auf die schwed. Proposition II, Ad VIII. ( Meiern I, 621). In
16
der schwed. Proposition II, Art. 8, heißt es: hujus viginti septem annorum militiæ causâ
17
( Meiern I, 437 ).
: die 27 jahr außgelaßen etc.

39
19 treibe] In Magdeburg A I folgt: verbi gratia Regenspurg contra Bayern

27
Die Reichsstadt Regensburg forderte von Kurbayern die Restitution des Salzhandels, den der
28
Kf. der Stadt 1634 entzogen hatte (s. den Recess zwischen Chur=Bayern und der Stadt
29
Regenspurg, deren Restitution betreffend, von 1649 VI 1, in: Meiern, APE I, 120–126,
30
hier 122).
.

[p. 141] [scan. 159]


1
Pommern-Stettin und Wolgast. Conformire sich mit vorstimmenden.

2
1. Ad articulum 8, wie Meckelnburg

32
Siehe oben bei Anm. 48.
, addatur „und adhaerenten“, item: „sie
3
sein aus Keyserlichen erblanden oder andern provinzen“, item „den termi-
4
num ab anno 1618“ einzurücken

33
Gemeint ist: in den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. VIII. Propositionis Suecicae
34
(Amnestie). Die Worte wurden eingerückt, s. das Vollstaendige Gutachten der Evangelischen
35
Staende, Ad Art. VIII. ( Meiern I, 827 ).
.

5
2. Ad articulum 9.: Ihr churfürstliche durchlaucht

36
Gemeint ist Kf. Friedrich Wilhelm von Brandenburg.
hetten dero abgesandten
6
wegen printz Eduarts zu Portugall

37
Siehe oben Anm. 51.
dergestalt instruiret, daß solche sache das
7
Reich und sie nicht angehe, hofften auch, würden sich zu contentiren haben.

8
Sachsen-Altenburg und Coburg. Was für ein absehen gewesen, daß wir
9
deputati ermeltes printzen gedacht, sei in dem bedencken enthalten

38
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. IX. Propositionis Suecicae ( Mei -
39
ern I, 763), wo Hg. Eduards von Braganza und seiner Gefangennahme auf dt. Boden gedacht
40
wird.
, undt
10
daß man sich in die Spanische kriege nicht einmischen wolle. Stelleten es
11
dahin, ob es auszulaßen.

12
Braunschweig-Lüneburg-Celle, Grubenhagen und Kalenberg.
13

26
13 Man – auslaßen] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: Vornehmste ur-
27
sach wehre gewesen, daß er in conspectu principum anno 1641 zu Regensburgk dem
28
könig zu Spanien zu gutem wehre gefangen hinweggenommen worden . Doch könne
29
mann eß außlasßen.
Man könne es wol auslaßen.

14
Pommern-Stettin und Wolgast. 3. Ad articulum 10 propositionis, ibi:
15
„satisfaction“

42
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad 10., 11. et 12. propositionis Suecicae
43
( Braunschweig-Lüneburg-Kalenberg A III fol. 267’). In der bei Meiern I, 763 , abge-
44
druckten
Fassung steht bereits: begehrter Satisfaction.
addatur

30
15 „begehrte satisfaction“] In Magdeburg A I folgt: hette sonst ansehen, als wann mann’s
31
geständig were etc.
„begehrte satisfaction“. Vermeine, dieser punct sei in
16
fine also einzurichten:

32
16 Fürsten und stände] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: evangelische
33
fürsten und stende.
Fürsten undt stände versehen sich zu Keyserlicher ma-
17
jestät, sie würden ihnen die begehrte satisfaction nicht aufbürden, weil sie mit
18
dem kriege nichts zu thuen, an die Schönbeckischen tractaten nicht gebun-
19
den, sich auch der status

34
19 sint der zeit] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: seit obgedachten
35
tractaten.
sint

46
sint ist eine alte Nebenform zu seit ( Grimm XVI, 1204).
der zeit sehr geendert.

36
19–21 Wegen – sein] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: Uff allen fall
37
könte Kayserliche majestät ratione Böhmen und der erblande der satisfaction nicht ent-
38
brechen, sondern würden darinnen concurriren.

39
Braunschweig-Lüneburg-Celle, Grubenhagen und Kalenberg. Eß seye im uffsatz mitt fleiß
40
ubergangen. Cronen würden verhoffentlich ahn den evangelischen nichts begehren. Seye
41
im uffsatz clar genung gesetzt, daß mann keine ursach ahm kriege

48
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. I. Propositionis Suecicae ( Meiern
I, 741f. ). Über die Erwähnung der causae belli war am 14. November ausführlich beraten
50
worden, s. Nr. 31.
. Verbum „concurri-
42
ren“ [ sei] alß gefehrlich außzulaßen, sonsten flächten die stende sich selbst mitt ein.
Wegen des Ragotzki
20
were es etwa uf solche maß zu faßen, weil Keyserliche majestät mit ihm
21
friede geschloßen

47
Gemeint ist der sogenannte Linzer Friede (s. [Nr. 28 Anm. 17] ).
, würde also dieser punct an sich selber gefallen sein. We-
22
gen Heßen Caßel würde ihrer fürstlichen gnaden abgesandter

51
Gemeint ist Reinhard Scheffer (s. das folgende Votum).
sich erklären,
23
wie es damit beschaffen und was der intent.

24
4.

43
24 Ad articulum 13.] Magdeburg A I: Artikel 13. in medio: „uff ihr begehren undt be-
44
scheinen etc. ohne entgeldt“ etc.
Ad articulum 13.

52
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. XIII. Propositionis Suecicae
53
( Meiern I, 763 ). Das Zitat lautet vollständig: auf ihr Begehren und Bescheinen, ohne einig
54
Entgeld und Widerrede.
addatur, daß iedem reichsstande zugelaßen, seine eigne
25
plätz, sie sein maritima oder limitanea, mit seinem eignen volck zu

45
25 besetzen] In Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I folgt: Ut Mecklen-
46
burg, ob mann nicht die zahl deß volks und plätze zu benamsen.
besetzen.

[p. 142] [scan. 160]


1
Item, man werde sich auch des termins der delogirung im fortgang der trac-
2
taten ferner zu vergleichen haben.

3
5. Ad articulum 14.,

33
3 festungen zu besetzen] Magdeburg A I: ad verba: „eignen vestungen“.
festungen zu besetzen

1
Siehe oben Anm. 11.
, addatur: „uf ihre eigne kosten“,
4

34
4–5 item – „halten“] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: artikel 14. in
35
medio: „weiter nicht“

2
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad 14. propositionis Sueciae ( Braun-
3
schweig
-Lüneburg-Kalenberg A III fol. 268’). Es heißt dort: weiter nichts auf den
4
beinen zu behalten gedencken. In der bei Meiern I, 763 , abgedruckten Fassung ist bereits
5
die gewünschte Ergänzung eingearbeitet.
addatur: „und etwa einen stettigen exercitum im Reich uff den
36
beinen zu halten gedencke“.
item: „und nicht etwa einen gantzen exercitum auf des Reichs boden zu
5
halten“,

37
5–7 item – niederzulaßen] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: Ad reser-
38
vationem Sueciae: Welch Deutscher mitt in Schweden wolte, solches ihm frey sein
39
solte

6
Bezug auf die schwed. Proposition II, Art. 14 ( Meiern I, 438 ).
, hirbey reciproce zu reserviren, wann ein Schwed in Deutschland bleiben wolte,
40
solches ihm freystehe.
item in fine: iedoch wolten fürsten und stände sich auch versehen,
6
die cronen würden reciproce den ihrigen auch nicht verwehren, sich in
7
Teutschland zu setzen und niederzulaßen.

8
6. Ad articulum 15.

7
Siehe oben bei Anm. 30.
: Dieweil er sich, soviel die commercien betreffe, in sei-
9
nem unterschieden[ en] gnädigsten instructionen nicht ersehen können, wolle
10
er sich reservirt haben, die erklärung bei nechstkünfftiger deliberation zu
11
thuen. Bei diesem punct weren auch die consumtiongelder nicht zu vergeßen,
12
so die reichs- und andere städte

41
12 angeordnet] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: unbillig eingefüh-
42
ret.
angeordnet. Wegen der letzten clausul habe
13
er auch voriges tages angeführet

8
Wesenbeck hatte am Vortag Vorwürfe zurückgewiesen, die im Ersten Entwurff, Gravamina
9
politica IV, gegen die Kf.en erhoben wurden. Dazu gehörte die Anschuldigung, daß die Kf.en
10
auf Wahltagen Jura communia der Stände, nämlich Pacis et Belli, Foederum, Collectarum,
11
Proscriptionum, an sich zögen (s. Nr. 34 bei Anm. 131). Im Ersten Entwurff, Ad Art. XV.,
12
wird von der Zollbewilligung gesagt, daß sie nur auf Reichstagen mit Bewilligung sämtlicher
13
Interessenten geschehen solle und die Kf.en sich davon nicht eximieren dürften (wie oben
14
Anm. 12). Darauf nahm Wesenbeck an dieser Stelle Bezug.
, daß die churfürsten ihnen solches alß ein
14
reservation hielten, müße dahero auch bei diesem artikel seiner churfürstli-
15
chen durchlaucht dero notturfft vorbehalten. Bitte,

43
15 die gesetzten worte] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: die worte,
44
daß electores ein und andern solten beschwert haben.
die gesetzten worte

15
Wörtlich: zu der übrigen Mit=Staende und der[ selben] Unterthanen desto grösserer Be-
16
schwehrung (s. an der oben Anm. 12 angegebenen Stelle).
zu
16
mitigiren, damit dieser punct utrinque könne salvirt werden.

17
7. Ad articulum 17.

17
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. XVII. Propositionis Suecicae
18
( Meiern I, 764 ).
: Lase aus seiner schrifftlichen instruction

19
Der Text wurde nicht ermittelt.
, dieser artikel
18
könne wol stehenbleiben, künfftig aber bei dem schluß erleutert werden.

19
8.

45
19–21 In – ersehen] Dem geht in Magdeburg A I voraus: Ad [ articulum] 18.
In dem churfürstlichen bedencken, so zu Regenspurg anno 1636 Keyserli-
20
cher majestät von dem churfürstlichen collegio übergeben worden , sein gute
21
erinnerungen enthalten, wolle sich deraus ersehen. Bei numerirung der exem-
22
plarien [ der Friedensinstrumente] sei zu gedencken, daß etwa Heßen Caßel
23
auch eines würde haben wollen und also der numerus biß uf 12 zu erhö-
24
hen

21
Im Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad XVIII. Propositionis Suecicae ( Braunschweig-
22
Lüneburg-Kalenberg A III fol. 270’), waren elf Exemplare vorgesehen. In der bei Meiern
I, 764 , abgedruckten Fassung werden bereits zwölf Exemplare als notwendig genannt.
.

25
7. [ !] Das armistitium betreffend, gehen seine churfürstliche durchlaucht da-
26
hin, daß es simpliciter abzuschlagen. Besorgen, der effectus werde ebenso
27
lang suspendirt werden wie bißhero die universalamnistia, es könten auch
28
disputat über die notul causirt werden. Denen, so die einquartierungen dul-
29
den müsten, würde es eine große last und joch sein. Zweifelten auch, ob die
30
cron Schweden drein willigen würde, wangleich die Frantzosen solches ein-
31
gehen wolten. Stehe an, ob es in dubio zu laßen. Halte vielmehr dafür, man
32
solle sich expectoriren und es wiederrathen.

[p. 143] [scan. 161]


1
8. [ !]

21
1–4 Wegen – einwilligten] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: Assecu-
22
ration deß friedens durch die außlendische stende betreffend, legit literas electorales

24
Wurde nicht ermittelt.
.
23
Seye eine große diversität inter status Imperii Germanorum et regnorum exterorum,
24
solche Caesari zu remonstriren und der stende dignitas zu asseriren vor andern auß-
25
lendischen.
Wegen befestigung des friedenschlußes hetten seine churfürstliche
2
durchlaucht sich also resolviret, sie wolten nicht dafürhalten, daß Keyserliche
3
mayestät und die stände des Reichs versichert sein könten, wan nicht mit den
4
cronen, derer die stände einwilligten.

5
Hessen-Kassel. Approbire die beschehene erinnerungen, und z[ w]ar 1.,
6
daß bei dem 8. punct der erb- und unterthanen zu gedencken

25
Siehe oben bei Anm. 26.
und der ter-
7
minus ab anno 1618 einzurücken

26
Siehe oben Anm. 56.
.

8
2. Bei dem 9. artikel werde printz Eduards von Portugal gedacht

27
Siehe oben Anm. 51.
. Vermeine,
9
durch intercession könne man sich seiner wol annehmen uf maße, wie in dem
10
auffsatz geschehen.

11
3. In puncto satisfactionis

28
11–12 dissentire – abgefast] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: wehre
29
einzuhalten, biß die cronen sich heraußlasßen. Ragotzky zu ubergehen. Zum letzten
30
Punkt aber abweichend Magdeburg A I: Wegen Ragotzi indifferent etc.
dissentire er dießfals von Pommern und laße es,
12
wie es abgefast.

13
4. Wegen seiner gnädigen fürstin und frawen

29
Amalia (Amelia) Elisabeth, Lgf.in von Hessen-Kassel.
wolle er dero in puncto satis-
14
factionis die notdurfft vorbehalten haben und etwa künfftig durch ein memo-
15
rial

31
15 suchen] In Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I folgt: Erwarte nur mo-
32
dum tractandi. Caesar wolte, Hesßen Casßel solte mit ihm tractiren . Er vermainete,
33
mitt den cronen dises außzuwürken. Hette in puncto satisfactionis specialbefehl.
suchen.

16
5.

34
16 Wegen – bleiben] Magdeburg A I: Wegen der vestungen terminum außzulaßen.

35
Pommern-Stettin und Wolgast und andere [ schlagen die Formulierung vor:] „Etc. der obig-
36
erwehnten vestung etc. seit anno 1618 undt zuvor.“

37
Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: Schedliche vestungen, auch vor
38
1618 gebaut, abzuschaffen.
Wegen der vestungen

31
Siehe oben Anm. 28.
könne es wol bei dem aufsatz bleiben.

17
6. Pommern habe wol erinnert

32
Siehe oben bei Anm. 67.
, iederm stande vorzubehalten, seine plätze
18
zu besetzen, iedoch ohne determination der

39
18 anzal] In Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I folgt: Bey den gravamini-
40
bus politicis hette er vergesßen, daß mann die durchzuge, einquartirungen etc. uff die
41
reichsconstitutiones richtete, damitt es dem Kayser nicht gar frey bleibe. – Darauf folgt
42
in Magdeburg A I: Addatur ad gravamen politicum II: „nach dem landtfriede etc.,
43
creiß- undt executionsordnung“.
anzal.

19
7. Daß auch der cronen unterthanen im Reich möchten dienen

33
Siehe oben bei Anm. 70.
.

20
8. Umb ein

44
20 exemplar] In Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I folgt: instrumenti
45
pacis.
exemplar würden

46
20 ihre] In der Druckvorlage steht: seine.
ihre fürstliche gnaden billich zu bitten haben.

26
8 Vermeine] In Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I folgt: weil die Portu-
27
gesen durch ein offentlich scriptum

28
Konnte nicht ermittelt werden.
umb liberation ducis Brigantiae anhalten.

[p. 144] [scan. 162]


1
9. Quoad armistitium schließe er in negativam. Conformire sich aber Alten-
2
burg und Braunschweig, daß es in suspenso behalten

26
2 werde] In Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I folgt: Zöll und commer-
27
cia: wie vorstimmende.
werde.

3
Sachsen-Lauenburg. Beliebe den aufsatz und monita des directorii, ac-
4
commodire sich auch dem, so per maiora geschloßen.

5
Wegen des armistitii würde behutsam zu gehen sein, und halte es in hoc passu
6
mit Altenburg und Braunschweig, daß man zwar in negativam inclinire,
7

28
7 jedoch – beschleunigen] Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: Sölle es
29
nicht gar dissuadirn, sondern den cronen anheimgeben und den tractatibus pacis in-
30
haeriren.
jedoch anhenge, man möchte die tractaten beschleunigen.

8
Wegen unparteiischer richter in casu contraventionis stelle er dahin, ob etwa
9
ein mittel zu ergreiffen, wie anno 1570 zwischen Dennenmarck und

31
9 ***] Magdeburg A I und Magdeburg B: Schweden. In Wetterauische Grafen
32
( Nassau-Dillenburg) B I ist am Rande notiert: Nota bene: vergleich inter Danos et
33
Suecos 1570.
*** ge-
10
schehen

34
Der am 13. Dezember 1570 geschlossene Friede von Stettin zwischen Dänemark und Schwe-
35
den kam unter Vermittlung des Ks.s (Maximilians II.), Frk.s, Polens und Kursachsens zustande
36
( Brandt, 982f. Druck: ST IV, 380–408).
, do man auswertige cronen

34
10 beliebet] In Magdeburg A I folgt: Benachbarte cronen inter Imperium et coronas pro
35
arbitris zu nominiren etc. Geldtbuß etc. Inter Imperium et exteros etc.: externus iudex.
36
Si inter Imperium et status utriusque religionis etc., bleibt’s bey dem uffsatz […].
beliebet.

11
Weil die Portugesen zu Munster starck ansucheten

37
Frk. setzte sich für Hg. Eduard von Braganza ein und drang schon im Juni 1645 darauf, daß
38
wegen seiner Freilassung mit den Ksl.en verhandelt werde (s. APW III C 3,1, 206 Z. 22f.). Die
39
portugiesischen Ges. waren am 17. November bei Salvius und baten, daß Schweden sich für
40
die Freilassung Braganzas einsetze ( APW II C 1, 842 Z. 30–33).
, auch durch ein publicirt
12
scriptum

41
Siehe oben Anm. 82.
ümb assistentz wegen erledigung des printzen sollicitirten, könne
13
man zwar assistiren, iedoch mit der bedingung, daß man sich derumb in die
14
auswertigen kriege nicht mischen

37
14 wolle] In Magdeburg A I folgt: Was sonst von besetzung iedes standes [ Festungen ge-
38
sagt
]

42
Siehe oben bei Anm. 11.
, habe seine richtigkeit etc. Sey nie dahin kommen, das Imperator statibus darinn
39
ziel undt maß gegeben etc. Wo einer recht zu besetzen hatt, da bleibt’s etc., wo nicht
40
etc., stehet dahin, wie es etwan noch beyzusetzen.
wolle.

15

41
15–16 Wegen – haben] Magdeburg A I: Ad 15. [ articulum] : Läßt’s darbey bewenden. Weil
42
derselbe vornehmlich die stätte angehet, will er sein votum in selben rath suspendiren
43
etc. Läßt ihm sonst den uffsatz gefallen etc. cum reservato.
Wegen der zölle

43
Wie oben Anm. 12.
laße er

44
Gloxin, der im SR für Lübeck votierte.
sich den aufsatz allerdings gefallen, wolle iedoch
16
den hansestädten ihre iura reservirt haben.

17
Braunschweig-Lüneburg-Celle, Grubenhagen und Kalenberg.
18
(Interloquebatur:) Müße alhier dieses erinnern, im fall entporungen entstun-
19
den, wer richter sein und wan ein stand den keyser zu besprechen, wo es
20
geschehen solle. Wan er alß ein ertzhertzog zu Österreich considerirt wurde,
21
so were er zwar den reichsgerichten unterworffen, sed quid dicendum, wan er
22

44
22–23 geschehen] In Magdeburg A I folgt: Aurea bulla nicht sufficient etc.
alß ein kaiser contravenirte. Coram iudiciis ordinariis könne es nicht gesche-
23
hen, auch nicht vor Pfaltz, do fast kein casus zu finden. Halte derowegen
24
dafür, daß es ohngefehrlich uf diese maße einzurichten: Wan ein stand vom
25
keyser beschweret, hette er sich ad comitia zu beruffen und entweder bei dem

[p. 145] [scan. 163]


1
keyser oder aber bei Churmaintz ümb einen reichstag anzuhalten. Sonst sehe
2
er in istum eventum keinen richter.

3

16
3–5 Pommern-Stettin und Wolgast – „greiffen“] Nach Magdeburg A I meldeten sich zu
17
diesem Punkt auch noch andere Stände, darunter Hessen-Kassel, zu Wort.
Pommern-Stettin und Wolgast. (Interloquebatur:) Addatur ergo ad ar-
4
ticulum 17

45
Wie oben Anm. 74.
: „ehe haupt und glieder unter sich und mit andern zu den waffen
5
greiffen“.

6
(Consentiebant in hoc omnes.)

7
Anhalt. Wolle den aufsatz und was von vorstimmenden erinnert, loco voti
8
repetirt haben. Seine gnädigen fürsten und herren

46
Gemeint sind die Fürsten August, Ludwig, Johann Kasimir, Friedrich und Johann von Anhalt
47
(s. [Nr. 7 Anm. 20] ).
hetten nachricht von
9
Wien, daß graff Trautmansdorff

48
Gf. Trauttmansdorff befand sich damals auf der Reise zum Kongreß. Am 17. November war
49
er in Linz am Rhein, am 20. in Köln. Seiner Ankunft sah man mit großen Hoffnungen entge-
50
gen ( APW II A 2 Nr. 296 und 298; Engels, XXVII).
, ein armistitium auf 20 jahr zu tractiren, in
10
mandatis habe[ n] solle.

11
Wegen Pfalz-Lautern und Simmern repetire er sein voriges votum.

12
Wetterauische Grafen. Conformirten sich mit

18
12 vorstimmenden] In Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I folgt: deren
19
monita zu beobachten. Artikel 8.

51
Bezug auf den Ersten Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad Art. VIII. Propositionis Suecicae
52
( Meiern I, 762 ).
: Daß die depossedirte stende die preßiones nicht zah-
20
len söllen, so die detentores uffschwellen lasßen.

21
Braunschweig-Luneburg-Celle, Grubenhagen und Kalenberg. Eß könne nicht under die
22
generalregul kommen, erfordere specialmemorial, umb zu sehen, wie es etwa einzu-
23
rüken.

24
Dazu Magdeburg A I: Ad 8. auß specialbefehl: Das die restituenten keine interesse den
25
interimspossessoribus zu erstatten etc., verbi gratia Darmbstatt hetten daß Naßauische
26
hauß befestigt etc.

53
Hessen-Darmstadt hatte 1635 zu den Nutznießern der Sequestration des walramischen Be-
54
sitzes des Hauses Nassau gehört (s. [Nr. 7 Anm. 74] ).
[…].

27
Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I: Wetterauische Grafen. (Pergunt:)
28
Ducis Lotharingi

Hg. Karl IV. von Lothringen wurde in der ksl. Responsion auf die frz. Proposition II, Ad. 16.
( Meiern I, 632 ), erwähnt. Darauf bezog sich der Erste Entwurff (wie oben Anm. 1), Ad
Art. XVI. Propositionis Gallicae itemque Responsionum Caesarearum ( Meiern I, 763 ). Hg.
Karl hielt sich im Winter 1645 in Brüssel auf ( Derichsweiler II, 259f., 266).
insolentia gegen die status, wie dem zu rathen?

29
Dazu Magdeburg A I: Wegen Lothringen, deßen gedacht wirdt etc., das ihre fürstliche
30
durchlaucht gegen die stände unten am Rhein stehe, hart bezeiget, [ so] daß sie auch stets
31
in armis sein müsten etc. Sollte er etwan unterdeßen winterquartier beziehen, würden
32
die Westerwaldischen ubel dran sey[ n]. Quod remedium etc.? Wie er etwan diesen win-
33
ter abzuhalten etc.? Ob an Churcölln oder Trier deßwegen zu schreiben etc.?

34
(Interlocutoria.)

35
Hessen-Kassel und Braunschweig-Lüneburg-Celle, Grubenhagen und Kalenberg. Sey halb
36
schimpff, halb ernst, aber kein ander mitel etc. Cöln hette selbst dergleichen gesucht
37
etc.
vorstimmenden. Dem
13
Portugesischen printzen könne mit intercession wol willfahret

38
13 werden] In Wetterauische Grafen ( Nassau-Dillenburg) B I folgt: Satisfaction be-
39
treffend, ad maiora, biß specia{l}erklarung herauß, quid et a quo petatur. Certus nume-
40
rus militum zu setzen, so bleiben söl{len}. [ Ad articulum XV.:] Gravenstand würde be-
41
schwert, daß zu holung hoffnothdurffte〈n〉 ahn wein etc. von chur- und fürsten alle-
42
mahl specialzollbefreyungen außbitten müßen. Deme zu remediiren. Contra wöllen
43
chur- und fürsten in grafen territoriis frey sein und ihre zölle geschwecht, Würtzberg [ !],
44
Bamberg, Mayntz respectu Hanaw etc.
werden.

14
Wegen des armistitii müße sich gegentheil erst resolviren, und könne also bei
15
dem abgefasten concept wol bleiben.

[p. 146] [scan. 164]


1
Wolle wegen Fränkischer Grafen dieses wiederholet haben.

2
Magdeburgisches Direktorium.

4
2–3 Die – werden] Dem geht in Magdeburg A I voraus: [ Sie] hetten posttag etc., können
5
nicht alles recapituliren etc. – Dem folgt in Magdeburg A I: Wollen sehen, daß es erster
6
tagen fertig sein undt mann wieder zusammenkommen könne etc. Deo sint gratiae.
Die beschehene und beliebte admoni-
3
tiones solten in acht genommen und commodis locis eingeruckt werden.

7
Sachanmerkungen zu Nr. 35

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