Acta Pacis Westphalicae III A 3,1 : Die Beratungen des Fürstenrates in Osnabrück, 1. Teil: 1645 / Maria-Elisabeth Brunert
Sitzung fürstlicher Gesandter (sessio 7) Osnabrück 1645 September 2/12
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Osnabrück 1645 September 2/12
Magdeburg C fol. 81–98’ (= Druckvorlage); damit identisch Sachsen-Altenburg A I 1 fol.
74–87; vgl. ferner Fränkische Grafen A I fol. 118–122, Magdeburg A I fol. 36’–49’,
Magdeburg B fol. 32–37, Sachsen-Gotha A I fol. 337–341, Sachsen-Weimar A I fol.
174–176, Sachsen-Weimar B I fol. 39–41, den Druck in Meiern I, 598–601.
Conclusa der fürstlichen Gesandten zu Münster über den Modus consultandi von 1645 IX 2
Text: Magdeburg F II fol. 356–357; Wien Österreichisches StA HHStA RK FrA
Fasz. 48a, Konv. c (September-Dezember 1645) fol. 52–53; weitgehend identisch der Druck
bei Gärtner VI, 28–31, mit größeren Abweichungen die Version bei Meiern I, 580f. Alle
drei Fassungen haben voneinander abweichende Numerierung. Magdeburg und das in Wien
liegende Exemplar verzeichnen marginaliter die in Osnabrück am 2./12. und 4./14. Septem-
ber 1645 an diesem Text beschlossenen Änderungen.
IX 4
Text: Magdeburg F II fol. 338–339 und 358–359’; Wien HHStA Österreichisches
StA RK FrA Fasz. 48a, Konv. c (September – Dezember 1645) fol. 55–58; Stockholm
Riksarkivet Diplomatica Germanica vol. 4, Beilage D zu einem Brief Johan Oxenstiernas an
die Kg.in von 1645 IX 6/16. Druck: Gärtner VI, 60–66; Meiern I, 587ff. Magdeburg
F II fol. 358–359’ und das in Wien liegende Exemplar verzeichnen marginaliter die in Osna-
brück am 2./12. und 4./14. September 1645 an diesem Text beschlossenen Änderungen. Frz.
Übersetzung: Paris AE CP All. 52 fol. 432–433’.
Dieses Conclusum wurde den fürstlichen Deputierten zu Münster 1645 VIII 23/IX 2 vorge-
tragen . Text: Braunschweig-Lüneburg-Kalenberg A III fol. 80–81; Druck: Gärtner
VI, 25–28; Meiern I, 589f (Lemma: Puncta des Churfuerstlichen Conclusi circa Modum
Consultandi, durch derselben Herren Deputirte den Fürstlichen Deputirten ad notandum
& referendum vorgelesen den 2. Sept. 1645 ); Kurzfassung: APW III A 1,1, 259f.
des Pfalzgrafen Karl Ludwig an die Gesandten von Fürsten und Ständen des Reichs aus London,
den 15. [/25.] August 1645
Druck: Meiern I, 569f.
Kopie: Sachsen-Weimar A I fol. 191–192; Wetterauische Grafen ( Nassau-Saar-
brücken ) A II fol. 143–144. Das Memorial war den magdeburgischen Ges. am 1. [ /11.] Sep-
tember 1645 übergeben worden mit der Bitte, es im FR zu proponieren (Relation Nr. 18 der
magdeburgischen Ges. in: Magdeburg F II fol. 352–353, hier 352’).
(Im Quartier der Magdeburgischen zu Osnabrück.) Anwesend: Magdeburg (Direktorium), Sach-
sen-Altenburg / Sachsen-Coburg, Sachsen-Weimar / Sachsen-Gotha / Sachsen-Eisenach, Braun-
schweig-Lüneburg-Celle / Braunschweig-Lüneburg-Grubenhagen / Braunschweig-Lüneburg-Ka-
lenberg (/ Baden-Durlach), Mecklenburg-Schwerin / Mecklenburg-Güstrow / Hochstift Schwe-
rin / Hochstift Ratzeburg, Hessen-Kassel, Hessen-Darmstadt, Pommern-Stettin / Pommern-
Wolgast, Sachsen-Lauenburg, Anhalt, Wetterauische Grafen, Fränkische Grafen.
Magdeburgisches Direktorium. Praemissis praemittendis. Was uber
dem modo deliberandi bey instehenden friedenstractaten bißhero fürgelauf-
fen, welchergestalt undt was für unterschiedene conclusa im chur- undt fürst-
lichen collegio allhier undt zu Münster gemacht undt was darauff mit denen
22 würdt] Im sachsen-altenburgischen Diarium folgt: Der graff von Lamberg sorgete auch,
sich etzlichermaßen alterirend, ob dann die cronen den ständten leges vorzuschreiben
hetten. Abrumpirte damitt unnd zeigete an, sie hetten feyer- unnd predigtag (nehmlich
Bartholomaeitag ); es war auch fast 12 uhr.
ren abgesandten noch in guter wißenschafft undt frischer gedächtnüß etc.
Nun hette Gott gnade verliehen, das, obwol anfangs allerhandt difficultäten
erweget werden wöllen, dennoch dieselben superiret undt von denen zu
Münster subsistirenden chur- undt fürstlichen herren abgesandten endtlich
das am 24. Julii [ /3. August] jüngsthin allhier gemachte conclusum
Siehe [Nr. 5 Anm. 11] .
ret worden, gestalt dann dieselbe ihre beyde im fürstenrath daselbst am 2.
undt 4. Septembris stili novi sowol super ipso consultandi modo als etzlichen
circumstantien gemachte conclusa am 30. Augusti stili veteris [ /9. September
st.n.] eingeschicket. Wiewol nun darbey keine sonderliche difficultät oder dif-
ferentz noch zur zeit erscheine, dennoch aber, weil die notturfft undt der
sachen wichtigkeit erfordere, das es angesehen undt wol erwogen werde, so
hetten sie wol gethan undt were ihnen billich danck zu sagen, das sie sich bey
dieser consultation eingestellet etc.
Hierauff wurden durch mich
1. der herren Münsterischen etc. schreiben ,
2. die beyden conclusa vom 2. undt 4. Septembris stili novi ,
vom herren directore aber, 3., der extract oder dreyfache verwahrung
Die Puncta des Churfuerstlichen Conclusi (wie oben Anm. 3) enthalten die dreifache Ver-
wahrung : a) Daß kein Stand verbunden seyn solle, seine Deputirte in uno alterove Consi-
lio unveraenderlich zu lassen, sondern den oder dieselbe pro re nata an ein oder andern Ort
zu ziehen. b) Daß auch aller Churfuersten und Staende Gesandschafften ihre Vota nur an
einem Ort haben sollen. c) Item, daß zu Benehmung aller Jalousie an jedem Orte beyder-
ley Religionen Verwandte mixtim im Rath seyn sollen, deßwegen auch die Herren Fürst-
liche sich zu vergleichen ( Meiern I, 590 ).
dem churfürstlichen concluso, deren in dem letzten fürstlichen concluso ge-
dacht wirdt, abgelesen undt darbey ferner angedeutet, das zwar alles ad dicta-
turam gegeben undt den sachen noch länger nachgedacht werden könte. Weil
aber kein zweiffel, die herren gesandten würden schon wißenschafft undt
abschrifft darvon erlanget haben, so könte wol zu gewinnung der zeit undt
beförderung der tractaten ein anfang mit denen deliberationibus gemacht
werden etc.
Sachsen-Altenburg und Coburg. Praemissis praemittendis. A parte
Sachßen Altenburg undt Coburg hetten sie die conclusa mit fleiß angehöret,
undt soviel, alß in der eyl observiret werden können, hielten sie darfür, das
eine schlechte oder fast gantz keine discrepantz zwischen hiesigem undt den
Münsterischen conclusis sein würde, als das nur etzliche weinig puncten ei-
ner erläuterung bedürfften.
1. Wegen der session undt voti würde gedacht, das diejenigen, so bißhero auff
reichstagen sessionem et votum gehabt, dieselbe auch bey diesen tractaten
haben sollten
ob sie nicht dardurch der herren Magdeburgischen wie auch das fürstlich He-
ßen Caßelische votum difficultiren wollen, welches sie gleichwol bißhero
wol geführet, auch erhebliche ursachen verbanden weren, warumb es billich
darbey zu laßen.
Dann (1.) weren sie vornehme stände des Reichs, auch in der qualität erschie-
nen, hetten sich durch creditiv
Die Magdeburgischen, die vom 19. [/29.] August bis 26. August [/5. September] 1645 in
Münster weilten, hatten ihr Kreditiv noch am Ankunftstag in der Kanzlei des ksl. Ges. Nassau
einreichen lassen und wurden daraufhin am 20. [/30.] August 1645 von den ksl. Ges. empfan-
gen ( Magdeburg G II fol. 178’–179’). Zum früheren Verhalten der Ksl.en gegenüber Hes-
sen-Kassel s. APW II A 1, 536 Z. 18f; 565 Z. 27 – 566 Z. 9; Nr. 375).
Kayßerlichen darfür tractiret undt admittiret worden, darumb mann sie ja
nun nicht von den deliberationibus excludiren könte.
Zudeme, (2.), hetten die cronen sich erkläret, daß sie mit dem Kayßer undt
gesambten ständen tractiren wollten
Zu den Invitationsschreiben der Kronen s. [Nr. 7 Anm. 31] .
tractiret undt gehandelt werden, warumb wollte mann dann etzliche von den
consultationibus außschließen?
Soviel auch (3.) in specie das Magdeburgische votum betrifft, so sey ja unlaug-
bar, das seine fürstliche durchlaucht uff creißtägen ihr votum haben undt
darzu das directorium führen.
Weil nun sowol ihre fürstliche durchlaucht alß die fraw landtgräffin gute
consilia führen undt deren bißherige friedensbegierige vota bekant sein, so
hielten sie darfür, mann könte die herren Münsterischen ersuchen, das sie
deßwegen keine difficultät machen möchten etc.
2. Im churfürstlichen concluso, numero 5, würde erwehnet, das, was künfftig
geschloßen würde, etiam absentibus quibusdam krafft eines reichsschlußes
haben solte
gen, das sich offt ein undt ander abwesender mit protestationibus etc. ver-
wahre,
Der Augsburger Bf. Heinrich von Knöringen (1598–1646) hatte unter dem Datum des 30.
Januar 1641 einen Protest gegen die künftige Regensburger Amnestie erlassen, da sein Vorgän-
ger Kardinal Otto Truchseß von Waldburg (1543–1573) am 23. März 1555 auf dem RT
gegen die geplanten Bestimmungen des ARF protestiert hatte ( Heckel, Autonomia, 150f;
Repgen, Römische Kurie I.1, 74f, I.2 Nr. 169; Repgen, Wartenberg, 223f; Rössner,
272–277; Bäumer, 285, 292f).
etwan diese wort annectiret werden: „ungeachtet aller protestation undt con-
tradiction“.
3. Im fürstlichen concluso stünde an einem orte, das Österreich an beyden
orten das directorium führen
Siehe das Conclusum der fürstlichen Ges. zu Münster von 1645 IX 4 (wie oben Anm. 2),
Antwort auf die dritte Quaestion ( Meiern I, 587 ).
herüberkommen sollten etc.
Nach dem Conclusum der fürstlichen Ges. zu Münster von 1645 IX 4 (wie oben Anm. 2)
sollten dies die Ges. der Hst.e Würzburg, Münster, Paderborn, Hildesheim, Osnabrück und
Minden sein ( Meiern I, 588 ).
es were zu besorgen, das sich’s mit beyden ziemlich verweilen dürffte. Würde
tionibus und tractaten innengehalten werden solle, sondern das mann mit den
tractaten undt consultationibus nichtsdestoweiniger verfahre.
4. Das die hinc inde deputati nur ein votum führen sollten, würde de uno
loco zu verstehen sein, dann sonsten es in fraudem et praeiudicium des fürst-
lichen haußes Sachßen undt anderer fürsten undt stände, die mehr als ein
votum hergebracht, gereichen möchte.
5. Das die deliberationes pari passu an beyden orten fürgenommen werden
sollten, were zwar gleichsfalls sehr gut undt denn vorigen conclusis etc. ge-
meß. Wann sich’s aber etwan zutrüge, das sich’s an einen oder dem andern
orte darmit verzöge, so were die frage, ob mann darumb an dem andern orte
auch so lang innenhalten solle. Hielten ihrestheils darfür, wann mann erst der
materi oder puncten halber einig, werde es keinem theile verschlagen oder
praejudiciren, ob mann allhier ehe als zu Münster zu deliberiren anfienge
oder darmit fertig würde etc.
6. Die re- undt correlation betreffendt könte mann es wol so versuchen, wie
in dem Münsterischen concluso vorgeschlagen
Das Conclusum der fürstlichen Ges. zu Münster von 1645 IX 4 (wie oben Anm. 2) sah in
Punkt 14–17 zum Ausgleich von Differenzen eine Deputation von Vertretern aus Münster und
Osnabrück vor. Bei Nichtübereinstimmung sollten die gesamten Stände oder Teile derselben
abwechselnd in Münster und Osnabrück zusammenkommen ( Meiern I, 588 ).
täten darbey, könte mann sich allzeit darüber vergleichen undt würde sich
fernere conferentz wol geben.
Im ubrigen weren sie gar nicht der meinung, das mann mit antretung des
haubtwercks länger solle anstehen, sondern vielmehr die herren Kayßerlichen
umb heraußgebung ihrer replicen
Gemeint sind die ksl. Responsionen vom 25. September 1645 (s. [Nr. 14 Anm. 2] ).
förderlichst angetretten werden könten.
Sachsen-Weimar, Gotha und Eisenach. Praemissis praemittendis et
gratiarum actione gegen das directorium für die sorgfalt etc. Hette die chur-
undt fürstlichen conclusa verlesen undt verlesen hören undt befünde, das dar-
innen dasjenige mehrertheils begriffen, was dem hiesigem einverleibet etc.
Allein, wie schon von Altenburg etc. erinnert, were
1. die restriction „welche auff öffentlichen reichstagen
bedencklich etc., sonderlich wegen Magdeburg etc. Wiewol doch bey diesen
tractaten dergleichen casus nicht in existentia were, darvon der Prager frieden
meldete
Der Adm. des Est.s Magdeburg war im PF ausdrücklich von Reichs- und Deputationstagen
ausgeschlossen worden (s. [Nr. 1 Anm. 9] ).
dürffte derowegen dieser punct einer erläuterung, undt were sonderlich dahin
zu sehen, das Magdeburg undt andere möchten admittiret werden.
2. Das der gegenwärtigen stände conclusa auch die abwesende vinculiren, sey
billich undt schon im vorigen concluso
Gemeint ist Des Heil. Roem. Reichs Fuersten und Staende zu Oßnabrueck, über dem Modo
Deliberandi & Agendi […] beliebter Schluß (wie [Nr. 5 Anm. 11] ), s. Meiern I, 522 .
Die übrigen puncten hielte er von consideration undt stellete dahin, ob mann
schen abgesandte vernehmen wollte, ob sie, weil sie damals zu Münster undt
bey den consultationibus gewesen
Lampadius und Oelhafen waren am 28. August 1645 von Osnabrück nach Münster gereist
und nahmen an der dortigen Sitzung am 4. September 1645 teil ( Meiern I, 583–587 ; Reise-
daten : Braunschweig-Lüneburg-Kalenberg A III fol. 64’ und Sachsen-Weimar A I
fol. 151–151’). Lampadius und Oelhafen hatten keinen formellen Auftrag der Osnabrücker
Stände, mit den Fürstlichen in Münster zu verhandeln, doch war ein Zweck ihrer Reise, ihnen
die scrupulos zu benehmen, wie Heher dem Hg. von Sachsen-Weimar schrieb ( Sachsen-
Weimar A I fol. 151’).
Braunschweig-Lüneburg-Celle, Grubenhagen und Kalenberg.
Praemissis praemittendis. Befinde soviel, das der hiesige schluß von den her-
ren Münsterischen approbiret worden, das es also nun uff der execution des
modi agendi bestünde etc. Die catholischen giengen freylich nicht zwar ex-
presse, sondern per obliquum das ertzstifft Magdeburg, die fürstlichen häu-
ßer Heßen Caßel undt Baden Durlach sambt der statt Straßburg zu excludi-
ren, daher mann itzo ursach hette, die sache zu treiben undt sich des wercks
anzunehmen. Die herren Magdeburgischen würden vielleicht selbst ihre iura
deduciren, denen mann gerne assistiren undt des ertzstiffts Magdeburg ad-
mission den herren catholischen undt beyden cronen mit kurtzer anführung
der fundamenten etc. beweglich recommendiren wollte undt müste. Derglei-
chen auch die andere excludendi thun könten undt sich gleichmäßiger assi-
stentz zu versehen hetten etc.
Soviel aber das directorium anlanget, hette es vor dißmal wegen Österreich,
doch salvo iure des ertzstiffts Magdeburg undt, das es künfftig bey den haubt-
tractaten ohne praejuditz sey, seine richtigkeit. Sollte aber Saltzburg schicken,
undt zwar hierher, darvon mann doch keine nachricht oder hoffnung hette,
möchte es wol größere difficultäten geben, deme aber dardurch remediret
werden könte, wann Österreich allweg hierbliebe undt das directorium füh-
rete. Eine andere quaestio aber sey de sessione undt eine andere de directorio:
Von der session würden die herren ertzbischofflichen sich nicht excludiren
oder verdringen laßen, darinnen ihnen auch billich zu assistiren undt deme zu
inhaeriren, das sie ad votum et sessionem admittiret werden.
Welche sonst anhero oder von hier dorthin zu deputiren, sey einmal nötig,
das etzliche evangelische hinüber sich begeben vielerley ursachen wegen undt
sonderlich propter aemulationem Gallorum etc. So were auch zuvorhin per
maiora für gut angesehen, das an beyden orten von beyder religionen ständen
gesandte sein möchten etc. Weil nun die herren catholischen seine undt her-
ren Dr. Ölhafens person beliebet
Die Fürstlichen zu Münster hatten 1645 IX 2 beschlossen, mit Lampadius und Oelhafen eine
Conferenz super Modo instituendi Re- & Correlationes in Collegiis subdivisis, in pleno
vorzunehmen ( Meiern I, 582 ).
das
1. iemandt von den herren Sächßischen sich mit hinüber begebe, undt
2. nur uff eine zeitlang, etwan uff 4 wochen, bey welcher erklärung undt
bedingung er auch noch verbleibe, woferne iemandt von den herren Sächßi-
schen mit hinüber undt in 4 wochen ihn ein anderer ablösen wollte. Wolle an
beyden orten gern subsistiren, wann undt wo er nur etwas gutes würcken
könte.
Was wegen nur eines voti etc. gesetzet , halte er nicht darfür, das es die mei-
nung habe, das, wer sonst 2 vota hette, solchergestalt nur eines führen sollte,
dann solches würden er undt seine gnädige herren principaln durchauß nicht
zugeben. Soviel ein ieder vota habe, soviel behalte er. So hette er wegen zwee-
ner hertzoge zu Braunschweig Lüneburg
Siehe [Nr. 2 Anm. 37] und 38.
tenburgischen zweene
Nämlich die Voten von Altenburg und Coburg (s. [Nr. 6 Anm. 8] ).
Heher führte insgesamt drei Voten (s. [Nr. 6 Anm. 9] ).
Die müsten passiren, undt würde ihme dieselbe keiner nehmen laßen, wie er
dann darfürhielte, das es keine andere meinung habe, noch zur entziehung
zustehender votorum gemeinet sey, dahero auch unnötig, daßelbe noch zur
zeit von sich selbst in dubium zu vociren. Würden aber sie es moviren, so
theten sie es zur ungebühr, undt wollte er ob similitudinem causae einem
iederm gern assistiren.
Die communicationes betreffendt, were wol fast die schwerste frage, so vor
diesem hier so nicht consideriret worden, doch könte der Münsterischen
chur- undt fürstlichen herren abgesandten vorschlag admittiret undt versu-
chet werden. Sollte sich aber in progressu accommodatior modus finden,
hette mann denselben zu apprehendiren, wie mann dann ohnedes einen be-
ßern modum, do sich der ereugnen möchte, vorbehalten.
Was sonst die herren Altenburgischen wegen der gleichen zeit erinnert, hette
die meinung nicht, das mann eben allezeit idem momentum temporis utrobi-
que observiren müste, sondern würde dieser satz moraliter, non mathematice
zu verstehen sein. Wann nun materia tractandi zugleich außgestellet, so
würde billich zugleich angefangen etc. Wer aber erst fertig würde, hette es
dem andern zu notificiren, undt könte mann sich iedesorts seinen modum
expediendi vorbehalten etc. So er zur erläuterung andeuten wollen, sintemal
er schon zu Münster votiret hette. Undt wie nun dem lieben Gott hoch zu
dancken, das es so weit gekommen, also wollte er darfürhalten, mann könte
sich mit den conclusis wol vergleichen, mit bitte, sie möchten die herren Kay-
ßerlichen umb edition ihrer replicen etc. ersuchen, deßgleichen mann allhier
auch thun wollte etc. Were ja sonst keine sonderbare differentz als wegen
Magdeburg undt anderer, hette aber soviel vermerckt, das die herren catholi-
schen zur accommodation geneigt weren etc.
Eines were hierbey noch zu erinnern, da im ersten fürstlichen concluso ange-
zogen, was also berathschlaget undt von ihrer Kayßerlichen mayestätt ratifi-
ciret etc.
vielmehr darein consentiren. Es könte aber nicht schaden, wann mann es
noch ein weinig etwan also explicirte: Mann wüste, das dergleichen hoch-
wichtiger schluß ohne consens ihrer mayestätt nicht geschehen könte etc.
Mann wollte aber auch hoffen, es würden die Kayßerlichen herren plenipo-
tentiarii dermaßen gnugsame vollmacht haben, das mann deren nicht erst von
Wien erwarten undt inmittels ein undt anderes so lang in suspenso laßen
dürffte. Oder, wie es sonst am besten zu setzen: das es nicht in zweifel gezo-
gen, sondern favorabiliter et humaniter expliciret werde.
Idem suo loco et ordine wegen Baden-Durlach.
Mecklenburg-Schwerin und Güstrow. Hette angehöret, was das löbli-
che directorium proponiret undt was utrobique fürgangen, so er kürtzlich
recapitulirte etc. Erfrewe sich höchlich, das die herren Münsterischen in das
hiesige sorgfaltige conclusum condescendiret undt die rationes consideriret.
Wie aber von den vorsitzenden schon angeführet, bedürffe es in etzlichen
puncten einer erläuterung etc.
1. Were dasjenige, was quaestione 4, numero 5 gesetzet
Bezug auf die Punkte des kfl. Conclusums (wie oben Anm. 3), Quaestio 4, Punkt 5 ( Meiern I,
589 ). Dazu das Conclusum der fürstlichen Ges. zu Münster von 1645 IX 2 (wie oben Anm. 1),
Punkt 1 ( Gärtner VI, 28f) und das Conclusum der fürstlichen Ges. zu Münster von 1645
IX 4 (wie oben Anm. 2), Punkt 5 ( Meiern I, 588 ).
ponderiren, weil dardurch alle, so bißhero uff reichstagen nicht admittiret
werden wollen, excludiret würden, sonderlich Magdeburg etc. Nun würden
sie wol selbst ihre iura, warumb sie zu admittiren, zu deduciren wißen, undt
sey er von seinen gnädigem fürsten undt herren befehlicht, neben andern eu-
ßerst dahin zu sehen, das den evangelischen das Magdeburgische votum nicht
entgehen möchte, wie er dann unterthänigst referiret hette, das sie gute con-
silia, sonderlich zu erlangung des lieben friedens, führeten. Wegen Heßen
Caßel aber würde es so groß kein bedenckens haben,
bium sessio et votum gebühre.
2. Bey die wort „das die absentes pro praesentibus zu achten“
wie Altenburg erinnert, zu setzen, das mann hiernechst weder protestation
noch contradiction admittiren wolle, sondern die absentes sine ulla excep-
tione pro praesentibus gehalten werden sollten.
3. Wegen alternation oder abwechßlung der deputirten hinc inde in locis
tractatuum conformirte er sich dem Braunschweigischem Lüneburgischem
voto wie auch in deme, was
4. der votorum halber von Sachßen Altenburg erinnert worden.
Im ubrigem conformirte er sich gleichsfalls mit ihnen beyden, weil alles von
ihnen reifflich undt wol erwogen, sonderlich aber auch dieses, weil es nun-
mehr gottlob dahin außgeschlagen, das die herren Münsterischen mit hiesi-
genorts herren abgesandten meistentheils einig, so weren die herren Kayßer-
lichen zu ersuchen, das sie mit ihrer haubtproposition undt resolution die
stände erfrewen möchten, mit dieser fernern erinnerung, damit nicht wegen
dergleichen nebenquaestionum die haubtsache retardiret undt auffgehalten
werde.
Das er also pro voto wegen ihrer fürstlichen gnaden
Hg. Adolf Friedrich I. als Vormund seines Neffen Gustav Adolf in Güstrow. Dieser war po-
stulierter Bf. von Ratzeburg, während Hg. Adolf Friedrich Adm. des Hst.s Schwerin war (wie
[Nr. 2 Anm. 36] , 48 und 49).
vormundtschafft etc., wie auch wegen der beyden stiffter Schwerin undt
Ratzeburg wolle abgeleget haben.
Hessen-Kassel. Praemissis praemittendis. Conformirte sich mit Altenburg,
undt hette mann sich zwar, weil die quaestio zuvorhin gnugsam declariret,
der admission halber keine gedancken machen wollen. Weil mann sie aber
bißhero zu den deliberationibus gezogen, so sehe mann wol, das mann sie zu
excludiren vermeine. Das nun fürsten undt stände sich ihrer annehmen wol-
len, das sey löblich, undt hetten sich auch ihresorts deßen zu bedancken.
Stelle zwart dahin, ob die herren Magdeburgischen ihre iura deduciren woll-
ten, würde aber seines erachtens fast beßer sein, wann die protestirenden sich
ihrer proprio motu coniunctim annehmen, als wann sie die interessirten
selbst ihre iura außführen
5 ließen] In Fränkische Grafen A I folgt: Wie es dann auch in casum exclusionis bey
den frembden cronen das ansehen haben möchte, alß ob man nur solche leut zuzuziehen
begehrte, die der Österreichischen faction zugethan, würden sie sich auch auff allen fall
bey der possess in andere weeg mainteniren müßen.
Die vornehmste frage bestünde darauff, wer einen oder den andern standt
excludiren solle. Nicht der Kayßer, dann sie weren ja allerseits stände, nicht
die catholischen, dann ihnen so viel gewalt nicht zukeme. So were auch ad
instantiam, das sie, die Heßischen, die waffen noch in händen hetten, leicht
zu antworten, dann wann diese ratio gelten sollte, müsten sich andere ab al-
tera parte, verbi gratia Österreich, Bayern etc. auch enthalten. Bathe derowe-
gen nochmals, mann wollte ihrer fürstlichen gnaden hierunter assistiren, undt
wiederholete im ubrigen der vorsitzenden vota, sonderlich wegen erinnerung
der herren Kayßerlichen, damit doch einmal das haubtwerck heraußkeme
etc.
Hessen-Darmstadt. Praemissis praemittendis. Hette die beyden conclusa
verlesen hören, sowol das, [ welches] von den herren Münsterischen allein ge-
machet , alß das, [ welches] hernach in beysein etzlicher von den hiesigen her-
ren abgesandten gefallen , undt wiewol er vom ersten noch keine nachricht
gehabt, wolle er sich doch uffs letzte vernehmen laßen.
1. Were die Sachßen Altenburgische erinnerung de validitate conclusorum,
non obstante ulla contradictione, hochnötig etc. Item wegen der citation, so
er uberhöret undt nicht recht eingenommen etc.
Magdeburgisches Direktorium. Verlase denselben punct nochmaln
etc.
Hessen-Darmstadt. Daselbst könte die Altenburgische erinnerung bey-
gesetzet werden etc.
2. Betreffendt die vermeinten excludendos undt deren admission, sonderlich
des ertzstiffts Magdeburg, weren sie außdrücklich instruiret undt befehlich,
dahin zu sehen, das das ertzstifft zur session undt voto gelaßen werde. Con-
formire sich demnach mit Braunschweig Lüneburg, das nehmlich die herren
32–36 Conformirte – vermeine] Fränkische Grafen A I: Ob man zwar dißorts ihme vor
diesem in puncto admissionis keine difficultet eingebildet hette, auch dieser punct in
dem Münsterischen concluso nicht wider sie formirt were, jedoch weiln bißhero der
effect zu Münster so viel gegeben, daß man bedacht seye, Heßen Caßel neben Magde-
burg außzuschließen, alß wolte man verhofft und gebetten haben, sich ihrer gleichsfalls
anzunehmen.
nach beweglich recommendiret werden möchten etc. Wegen der andern
fürst- undt gräfflichen häußer aber laße er’s ad maiora gestellet sein etc.
3. De numero votorum halte er, werde es anders nicht als diese meinung ha-
ben, das ein ieder nur an einem orte, allhier oder zu Münster, votiren sollte.
4. Hette sich das churfürstliche collegium hiebevor unterfangen, die mate-
riam deliberandi pro suo lubitu in certa capita abzutheilen
fürstenrath gleichßamb fürgeschrieben würde, das sie solchergestalt ex ipso-
rum arbitrio agiren müsten, wie zum exempel newlichst zu Regenspurg
undt Franckfurth geschehen etc.
5. So were es auch an deme, das itzo im churfürstlichen collegio Churmaintz
undt Bayern, vor diesem Churmaintz undt Pfaltz, im fürstenrath aber Öster-
reich undt Bayern undt also in beyden räthen niemandt von evangelischen
bey re- undt correlationibus ordinarii deputati weren. Derowegen dahin zu
trachten, das in dem concluso also gesetzet werde: „von beyden bäncken undt
beyden religionen“.
Braunschweig-Lüneburg-Celle, Grubenhagen und Kalenberg.
(Herr Lampadius interloquirte:) Es bedürffte freylich deutlicher explication,
dann ob es wol zu Münster erinnert worden, das von beyden religionen de-
putati zu nehmen, so vermerckte er doch, das es in den conclusis praeteriret
sey etc.
Hessen-Darmstadt. 6. Ferner were der re- undt correlation halber zu er-
innern, es geschehe quocunque modo, das es doch in schrifften geschehe
etc.
Conformire sich im ubrigem den vorsitzenden cum gratiarum actione gegen
den herren Braunschweig Lüneburgischen undt den herren gräfflich Fränki-
schen etc. et pio voto etc. Undt were sonst gar gut, wann die herren Kayßer-
lichen umb heraußgebung ihrer replicen ersuchet undt ihnen zugleich das-
jenige, was hier geschloßen, communiciret würde etc.
Pommern-Stettin und Wolgast. Dasjenige, was zu Münster vorgelauf-
fen undt itzo abgelesen, hette er mit dem im churfürstenrath conferiret etc.
Undt were anfänglich dem lieben Gott für diese conclusa zu dancken, weil
mann gesehen, was für große difficultäten diese uneinigkeit bißhero verursa-
chet etc. Hette wol bey den herren Münsterischen die meinung nicht gehabt,
doch weil mann gesehen, das bey den cronen kein anderer modus zu erhal-
ten, so hetten sie endtlich auch condescendiren müßen etc. Weil nun diese
conclusa fast eines inhalts mit dem Oßnabrückischen
Bezug auf Des Heil. Roem. Reichs Fuersten und Staende zu Oßnabrueck, ueber dem Modo
Deliberandi & Agendi […] beliebter Schluß von 1645 VII 24/VIII 3 (s. [Nr. 5 Anm. 11] ).
gen Pommern Stettin undt Wolgast weinig zu erinnern ohne allein vornehm-
lich bey dem punct, welche stände zu admittiren etc., welchen er verlase undt
die von Altenburgischen undt andern beschehe erinnerung approbirte, damit
nicht etzliche excludiret würden etc. Dann weil schon verlauten wollen, auff
welche mann ziele, so were nötig, das es itzo expliciret werde, damit mann
hernach nicht newes disputat kriege etc.
Nun weren die rationes pro Magdeburg etc. fürtrefflich, die sie wol noch
mehrers deduciren würden, dahero sich billich das gantze collegium ihrer an-
zunehmen propter commune interesse horum tractatuum, ut videlicet nemo
excludatur etc. Wann nun das gantze collegium intervenirte, würde es ohne
frucht nicht abgehen, wie dann sein gnädigster churfürst ratione Pommern
das seinige auch darbey thun undt sich nicht entziehen würde etc. Mann habe
itzo nicht sowol auff die sonst gewöhnliche session zu sehen undt was etwas
uff reichstägen observiret worden, weil dieses kein reichstag sey, sondern
conventus plane extraordinarius etc. So möchten auch die herren Heßen Ca-
ßelischen ihre rationes gleichsfalls anführen undt auffsetzen, deren mann sich
auch mit annehmen, undt seiner churfürstlichen durchlaucht solches nicht
entgegen sein würde etc.
Sonst weren dem churfürstlichen concluso noch einige conditiones annecti-
ret, welche an sich selbst in sano sensu gar gut, doch zufördrist die meinung
nicht haben würde, das, die sonst mehr als ein votum hetten, solchergestalt
nur eines bekemen, worbey auch dieses zu erinnern, das, wann ein standt an
beyden orten gesandtschafften hette, dieselbe beyderseits ad sessionem et vo-
tum billich gelaßen, jedoch an beyden orten
würde etc.
Conformirte sich auch damit, das, wann ein reichs- oder friedensschluß ge-
macht, hernach keine protestation undt contradiction gelten sollte, weil sonst
die tractaten leicht wieder umbgestoßen werden könten etc. Worbey auch
dieses wol in acht zu nehmen undt die Kayßerlichen herren abgesandten zu
requiriren, das sie sich mit gnugsamen vollmachten qualificiren möchten etc.,
das auch, wie Darmbstatt erinnert, von beyden bäncken, darzu von beyden
religionen zu den re- undt correlationen deputirte zu nehmen. Were gut undt
nötig, das es itzo stracks moviret undt also alle fernere disputation praecaviret
werde etc.
Im ubrigem sich mit den vorsitzenden undt in specie mit Sachßen Altenburg
undt Braunschweig Lüneburg sich conformirendt.
Sachsen-Lauenburg. Mann habe zufördrist Gott zu dancken, das der
streit super modo agendi so weit erörtert undt auffgehoben, wie dann auch
dem herren fürstlich Braunschweig Lüneburgischen undt gräflichen Fräncki-
schen etc. pro labore undt beförderung dieser sachen etc. danck zu sagen
etc.
Wie nun alle die puncten undt was darbey erinnert, von den vorsitzenden
reifflich undt wol erwogen, auch kein punct darunter, der nicht hochwichtig
undt nötig sey, also conformire er sich zu gewinnung der zeit denselben, diß
einige nur darbey erinnerndt, dieweil zu zeiten viel erinnerungen nur weit-
läufftigkeiten causireten, ob es nicht ein werck, das mann alles in benignio-
rem partem et favorem evangelicorum interpretirte undt acceptirte, mit den
erinnerungen aber so lang zurückhielte undt nichts selbst in dubium vocirte,
biß sie etwas moviren möchten.
Stelle zwart dahin, ob desjenigen, was Heßen Darmbstat wegen beyder reli-
gionen deputirten etc. erinnert, zu gedencken, hielte es aber nicht so gar für
nötig, sondern daran gnug zu sein, wann beyder bäncke gedacht werde, weil
es doch den verstandt haben sollte, wie Braunschweig Lüneburg erinnert
hette etc. So was die exclusion einen undt andern standes anlange, weil noch
zur zeit niemandt von ihnen benennet sey, möchte mann erst ihre meinung
vernehmen, undt wollte unnötig sein, sich der sachen ehe anzunehmen, biß
mann wüste, wem sie vorstünden oder excludiren wollten. Doch sie verste-
hen, wen sie wollen, undt sonderlich, wann sie wieder Magdeburg undt He-
ßen Caßel etwas moviren sollten, so were mann schon so weit einig, das ge-
sambte fursten undt stände sich ihrer annehmen wollten mit anführung deren
rationum, die sie selbst beybringen würden, worunter sonderlich diese nicht
die geringste, das, obwol der modus tractandi a comitiis entlehnet, so sey es
doch eigentlich kein reichstag oder comitia, sondern friedenstractaten etc.,
non obstante pace Pragensi, weil eben daßelbe noch in quaestione sey undt
künfftig darvon werde geredet werden, noch das die fraw landtgräfin oder
andere die waffen noch in handen, weil sie doch einen weg als den andern
reichsstände bleiben etc.
Conformire sich gleichwol den vorsitzenden undt laße es ad maiora gestellet
sein etc.
Anhalt. Es sey schon von den anwesenden vorsitzenden so außführlich-
〈en〉 von den sachen geredet, das es keiner recapitulation vonnöthen, noch
er dasjenige, so votiret, zu verbeßern wüste. Kürtzlich aber wegen des fürstli-
chen haußes Anhaldt sich vernehmen zu laßen: Hette mann sich zwar mit
fleiß fürzusehen, damit mann nicht newe discrepantz errege, gleichwol müße
mann sich auch beyzeiten wieder alle praeiudicia wol verwahren, deßwegen
specie die admission etzlicher stände anlange, ob sie zwar keinen benennet,
so sey doch wol zu sehen undt zu vernehmen, wohin sie zielen undt wer
hierunter gemeinet, deme dann generalis cautela opponiret undt dieser punct
in genere ohne benennung einen oder andern standes undt haußes etc. ver-
wahret werden könte etc.
Conformirte sich darneben mit Heßen Darmstat wegen der deputirten zu re-
undt correlationibus, dann wann solches nicht stracks anfangs praecaviret
undt dahin gerichtet werde, das allzeit etzliche evangelische darbey seyen, so
möchten die relationes seltzam gefallen. Wie es dann offtmals seltzam darmit
hergienge, als newlich noch zu Regenspurg , da wol ehe, obschon die relatio-
nes zu papier gebracht, doch offtmals gantze paragraphen außengelaßen wor-
den etc. Die catholischen würden wol hart uff der ordinari deputation
hen, mann hette ihnen aber sonderlich dieses, das es allhier ein conventus
extraordinarius sey, zu remonstriren etc.
allhier so wie auff einem reichstag thun undt practiciren ließe, dann daselbst
hetten es ihre Kayßerliche mayestätt undt die stände alleine miteinander zu
thun, allhier aber concurrirten die frembden cronen undt weren darbey inter-
essiret etc. Doch were es also zu declariren undt zu praecaviren, das die Kay-
ßerlichen mit ihren resolutionibus nicht so gar durchdringen, sondern das
mann freye handt zur replica darauff behalte, welches auch uff reichstägen
nicht ungewöhnlich, sondern gar gebräuchlich, das ihrer Kayßerlichen maye-
stätt wol 2, 3 oder mehr replicae gegeben worden etc.
Was sonst wegen nur eines voti gedacht, gehe seines bedünckens nicht dahin,
sondern uff den stätterath etc.
Des directorii halber könte mann sich reserviren, weil Österreich noch nicht
hier, das nichtsdestoweiniger sub praesenti directorio der herren Magdeburgi-
schen mit denen consultationibus fortzufahren etc.
Schließlich conformire er sich auch mit Sachßen Altenburg, das nehmlich die
absentes mit ihren protestationibus undt contradictionibus nicht gehöret wer-
den sollten, wie dann dieser punct auch zu Regenspurg in puncto restitutionis
der geistlichen güter fürgelauffen, auch von den catholischen selbst approbi-
ret undt consentiret worden, das sie also zwar nicht darvon würden dissenti-
ren, jedoch zu erinnern nicht schaden könte. Im ubrigen wie die vorsitzenden
etc.
Wetterauische Grafen. (Dr. Schweitzer:) Im nahmen des Wetterawi-
schen grafenstandes undt auff befehl seines gnädigen herren wolle er das
Pommerische votum repetiret undt sich demselben in allem conformiret
haben.
Fränkische Grafen. Zufördrist sey mann an seiten des Fränckischen gra-
fenstandes hoch erfrewet, das die herren Münsterischen sich nunmehr accom-
modiret undt nicht allein in das hiesige conclusum allerdings condescendiret,
sondern auch ratione circumstantiarum so concludiret undt sich bezeiget, das
ihre moderation darauß zu verspüren etc.
33–36 das – etc.] Fränkische Grafen A I: daß die zu Münster anwesende fürstliche ge-
sandte nicht allein in das alhier ratione modi consultandi gemachtes und ihnen commu-
nicirtes conclusum unanimiter condescendirt und dardurch derjenige schwere stein,
daran bißher in die 14 wochen nach eröffneten königlichen propositionen
Gemeint sind die schwed. und die frz. Proposition II vom 11. Juni 1645 (s. [Nr. 7 Anm. 53] ).
haubtwerck angestandten, dermaleinst auß dem weeg gehoben worden, sondern die-
selbe auch ratione mediorum seu circumstantiarum exercendi illum modum sich sol-
chergestalt erklert und in andere nebenweeg eußerlich bezeigt, daß anders nichts alß
eine sonderbare moderation und friedensbegiehrige intention darauß rühmlich zu ver-
spüren und wahrzunehmen geweßt.
Conformire sich anfangs mit der Braunschweigischen Lüneburgischen decla-
ration ,
uff den fürsten- als stätterath zu ziehen etc. Undt weil nun wegen ein undt
andern incidents das haubtwerck nicht auffzuhalten, sondern die herren
Kayßerlichen umb edition ihrer repliquen zu ersuchen, so könten etzliche be-
denckliche circumstantiae so lang außgestellet undt hernach dergleichen ne-
benquaestiones pari passu mit vor die handt genommen werden
7 etc.] Fränkische Grafen A I: wie dann nicht allein solches communi praxi et stilo
Imperii nicht ungemäß, sondern auch die dem concluso angehenckte clausul
Im Conclusum der fürstlichen Ges. zu Münster von 1645 IX 4 (wie oben Anm. 2) heißt es am
Schluß: Jedoch alles mit allerseits Chur=, Fuersten und Staende Reservat, wo sich expeditior
Modus Tractandi in cursu negotiorum erzeigen wuerde, sie sich dessen hierdurch mit
nichten begeben haben wollten ( Meiern I, 589 ).
fall, [ daß] sich in progressu causae ein anderer und füglicher modus deliberandi an die
hand geben möchte, selbigen alßdann zu ergreiffen vorbehalten seyn solte, uff derglei-
chen nebencircumstantien sich billich extendiren ließe.
7–14 Jedoch – etc.] Fränkische Grafen A I: Wegen Magdeburg und Heßen Caßel were
man mit den vorstimmenden gleicher meinung, daß sich auff alle thunliche und dem
haubtwerck unpraejudicirliche weiß und weeg dahin zu bemühen, damit selbige bey
bißher geführten dapffern und hochvernünfftigen votis dem gemeinen Reichs- und in
specie evangelischen wesen zum besten erhalten werden mögen.
were in alle wege dahin zu sehen, das die herren Magdeburgischen bey ihrem
bißhero geführtem tapfferen voto möchten conserviret werden. Hielte dem-
nach wie Braunschweig Lüneburg undt Pommern darfür, sie möchten ihre
rationes zu papier bringen undt ubergeben, damit sie folgendt von den stän-
den secundiret werden könten etc. Wegen Heßen Caßel scheinete es propter
competentiam iuris fast unnötig, könne aber propter rationes adductas eine
declaration nicht schaden etc.
Conformirte sich im ubrigem dem fürstlich Sachsen Altenburgischen voto,
das der absentium contradiction oder protestation nicht attendiret, wie auch
des herren Heßischen Darmstattischen erinnerung, das zu den re- undt corre-
lationibus allzeit von beyden religionen deputati genommen werden sollten
etc. Weil mann nun solchergestalt diesesorts allerding gefast, das conclusum
zu adimpliren:
1. durch die nochmalige erklärung, wann im progressu commodior agendi
modus sich ereugne, denselben zu amplectiren,
2. durch abordnung etzlicher stände gesandten, doch nur ad tempus et ad
interim, biß mehrere herbeykommen etc.
157, 24–158, 3 Undt – sein] Fränkische Grafen A I: Dißorts were man [ wegen der Deputa-
tion ] gantz indifferent und pari promptitudine bereit, hier zu verbleiben oder, der her-
ren Münsterischen motu proprio gethanem vorschlag nach, sich für dißmal nacher
Münster zu begeben, wie es zu beförderung des haubtwercks am dienlichsten angese-
hen werden möge.
densbegierde gnugsamb contestiret, also würden die evangelischen, wann die
catholischen nicht deßgleichen thun wollten, mit ihren deliberationibus auff
dieselbe länger zu warten unterbunden sein.
Magdeburgisches Direktorium. Sey alles, was hierbey in consideration
kommen können, dergestalt wol angeführet undt reifflich erwogen, das sie
weinig darzuzusetzen befünden, undt were nun nur darauff zu dencken, wie
es in schrifften abzufaßen undt nach Münster zu bringen. Bedanckten sich
des guten erbietens, das fürsten undt stände ihrer fürstlichen durchlaucht
circa admissionem ad sessionem et votum assistiren wollten, undt hielten für
nötig undt wolgethan, wann die declaration dieses puncts halber ratione
Magdeburg, Heßen Caßel, Baden, Straßburg undt anderer etc.
Gemeint ist Nassau-Saarbrücken (s. [Nr. 5 Anm. 16] ).
nur generaliter undt dahin eingerichtet würde, das alle reichsstände undt in-
teressirte ohne einige restriction admittirt werden möchten etc.
Was sonst das ertzstifft Magdeburg in specie anlanget, weren ihre verrichtun-
gen zweyerley etc.:
1. ratione directorii,
2. ratione sessionis et voti.
1. Ratione directorii: Hette mann zwar keine ursach gehabt,
diesen tractaten so stracks zu begeben. Was mann aber dißfalls thete, ge-
schehe amore patriae et respectu publicae utilitatis undt zu beförderung der
friedenstractaten, damit dißfalls keine remora eingeworffen
sonst sey gewiß undt unzweiflich, das der herr ertzbischoff zu Magdeburg als
primas Germaniae
Siehe [Nr. 1 Anm. 10] .
rectorium für jenem gebührete, worvon aber suo loco et tempore zu reden
stünde. Wann nun Österreich herüberschicken würde, wolle mann demsel-
ben vor itzo, doch salvo iure, weichen. Sollte aber Saltzburg schicken undt
sich des directorii annehmen wollen, dürffte es ohne wiedersprechen nicht
abgehen etc.
2. Ratione sessionis et voti hetten sie eine kurtze deduction
Text: Magdeburg F II fol. 360–361’. Lemma: Quaestio, ob die fürstlich ertzbischöfflich
Magdeburgischen gesandten bey dieser friedenshandlung zu den deliberationibus mit
ihrem voto und suffragio zuzulaßenn. Am Schluß steht: Zu gedencken, daß die fünffte und
sechste ratio bey dem gehaltenen consessu nicht mit verlesen, sondern damit aus gewißen
erheblichen uhrsachen zurückgehalten. Diese rationes betreffen die Bindung des Adm. s Au-
gust an den PF, durch den er das Est. erhalten habe, und die Postulation des Ehg.s Leopold
Wilhelm (der 1629 bis 1635 nominell Ebf. von Magdeburg war: Heinisch, Leopold Anton,
296). Text der ersten vier rationes: Stockholm, Riksarkivet, Diplomatica Germanica vol.
4, Beilage K zu einem Brief Johan Oxenstiernas an die Kg.in von 1645 IX 6/16. Druck der
ersten vier rationes: Meiern I, 593f.
der herr director verlase, darinnen die meisten rationes in contrarium berüh-
ret undt kürztlich refutiret weren etc. Mann vernehme zwar, als wann noch
andere obiectiones uff der bahn weren, deren mann noch zur zeit glimpffs
halben geschweigen wollen. Sollten aber auch dieselben gereget werden, wür-
den sie nicht länger zurückhalten können, sondern scapham scapham nen-
nen
13 etc.] Fränkische Grafen A I: Hielten nicht dafür, daß derentwegen erst erleuterung
von den herren Münsterischen begehret und erwarttet werden solte, weiln solches nur
viel zeit erfordern wurde und die contradictiones bereit bekannt, auch ebendeßwegen
sie, die Magdeburgische, zu Münster jüngstmals
Die magdeburgischen Ges. waren am 25. August / 4. September 1645, als die Fürstlichen in
Münster unter Hinzuziehung von Lampadius und Oelhafen tagten, ebenfalls in Münster, doch
hatte man sie nicht zur Teilnahme geladen. Am Abend dieses Tages gingen sie zu Lampadius,
der ihnen von deme, was bey deßelben tages session im fürstenrath bey seiner zuziehung
undt gegenwart fürgangen undt geschloßen worden, relation gethan ( Magdeburg G II
fol. 181).
etc.
recommendatitiae abgefaßet undt diese deduction beygeleget werden etc.
Was sonst von dem fürstlich Sachsen Lawenburgischen herren abgesandten
erinnert worden, das mann nehmlich vorhero ihrer declaration hierüber er-
warten solle, wen sie admittiren oder excludiren wollten, möchte verzug ge-
ben, undt hette sich in facto ihre intention schon erwiesen, indem sie eben zu
der zeit, als diese consultationes undt conclusa fürgangen, zu Münster gewe-
sen, aber nicht darzu erfordert worden etc.
Das ubrige sey alles reifflich undt wol erwogen, undt sey zwar nicht ohne,
das mann zu keiner weitläufftigkeit [ Anlaß] geben oder derselben nachhengen
solle, hergegen aber hieße es auch: principiis obsta , undt müße im anfang
alles praecaviret werden, damit es in progressu keinen auffenthalt gebe etc.
Cautio superflua non nocet etc.
Was nun anlanget die reiectionem protestationum etc. contra conclusa, könne
solches mit rationibus auß der observantz deduciret werden undt were auch
also beschaffen, das dahero keine offension zu besorgen. Dann weil die her-
ren catholischen ja ebensowol nach einen sichern undt beständigem frieden
streben werden, so würden sie darmit auch wol zufrieden sein, weil es doch
geschehen müste, wann anders ein beständiger friede solle erbawet werden.
So bleibe es auch bey deme, das die deliberationes, wann die materia herauß,
unerwartet des Österreichischen directorii, fortzustellen, doch würden Öster-
reich undt andere catholische sich wol nicht säumen etc.
Was auch Sachßen Altenburg wegen eines oder mehrer votorum erinnert,
conformiren sie sich gleichsfalls der Braunschweig Lüneburgischen interpre-
tation, das es nehmlich dahin zu verstehen, wann einer unum idemque votum
in duobus locis ablegen wollte etc.
Interlocutorio Braunschweig-Lüneburg-Celle, Grubenhagen und
Kalenberg, Hessen-Kassel, Pommern-Stettin und Wolgast.
Möchten wol in binis locis votiren, doch das es nur pro uno voto geachtet
würde etc.
Magdeburgisches Direktorium. Sonst wolle mann zwar nicht zweif-
feln, es werde die ratification iedesmal von den Kayßerlichen herren plenipo-
tentiariis erfolgen, wiewol sich doch auch deßhalben auß dem churfürstli-
chen concluso undt in specie auß dem wort „inmittelst“
Bezieht sich anscheinend nicht auf die Punkte des kfl. Conclusums (wie oben Anm. 3), sondern
auf das Conclusum der fürstlichen Ges. zu Münster von 1645 VIII 23 / IX 2 (wie oben
Anm. 2), wo es heißt: 2) Der Hoffnung, Ihro Kayserliche Majestaet werden dero gnädigste
Ratification hierüber nicht versagen, immittelst aber die Kayserliche Herren Plenipoten-
tiarii gebührend zu ersuchen seyn, daß sie ihren Consens hierüber ertheilen ( Meiern I,
587 ).
eignen wolle. Wann nun aber unter dem consens der Kayßerlichen herren
abgesandten undt Kayßerlichen mayestätt selbst ratification distinguiret wer-
den sollte, möchte das gantze werck auffgehalten, auch von den cronen si-
nistre interpretiret werden etc. Darumb hette mann ursach, die Kayßerlichen
herren plenipotentiarios zu ersuchen, sie möchten sich mit solchen mandatis
versehen, damit sie ohne zurückfragen kräfftig undt beständig handeln kön-
ten etc.
Das auch die re- undt correlationes 1. durch deputatos von beyderley reli-
gionsverwandten undt 2. in schrifften geschehen, darmit weren sie gleichs-
falls einig undt conformirten sich auch in dem ubrigen etc. Ob aber diese
resolutiones undt erinnerungen in ein schreiben oder punctsweise zu faßen
oder die erinnerungen den Münsterischen conclusis in margine beyzusetzen,
stünde zu fernerweiter erklärung undt wurde hiermit zur umbfrage gestellet
etc.
Braunschweig-Lüneburg-Celle, Grubenhagen und Kalenberg.
Könne zugleich auch diß resolviret werden, das einige fürstlich Sächßische
mit hinübergehen etc.
Sachsen-Weimar, Gotha und Eisenach. Seine instruction gehe uff die-
sen ort, dürffte es also ohne specialbefehl nicht wol thun noch den locum
endern.
Magdeburgisches Direktorium. Die instruction werde auff ein bestän-
dig werck gehen undt nicht uff eine kurtze reiße etc. Dieses aber sey nur ein
temporaneum, undt würde es der herr fürstlich Braunschweig Lüneburgische
auch nicht lang da machen etc.
Braunschweig-Lüneburg-Celle, Grubenhagen und Kalenberg.
Sey billich, das mann alternire etc. Könne uber 4 wochen nicht dort subsisti-
ren etc. Der fürstlich Meckelburgische herr abgesandte würde sich nachmals
auch gebrauchen laßen etc.
Mecklenburg-Schwerin und Güstrow. Hette zwart auch instruction
undt befehlich, allhier zu bleiben undt nicht nach Münster zu ziehen, wel-
ches er aber de totali abstractione undt nicht ad tempus etc. verstünde. Hoffe
demnach, ihre fürstliche gnaden würden darmit zufrieden sein, wiewol es
alßdann seiner person halber wegen Würtemberg difficultät geben möchte
etc.
Wegen des Streits über die Reihenfolge in der Session s. [Nr. 2 Anm. 44] .
Sachsen-Lauenburg. So möchte dann Würtemberg hierherüberkommen
etc.
Darüber dann ferner noch mehr interlocutoria gefielen, undt bathe herr Lam-
padius den herren Weinmarischen abgesandten nochmals, das er nur pro
nunc sich darzu verstehen wollte. Hette kein hast, sondern noch wol ein wei-
nig zeit, dann er seinestheils nicht ehe von hinnen weggienge, er sehe dann
erst die Kayßerliche proposition etc.
Nachdem nun der fürstlich Sachsen Weinmarische mit denen fürstlich erzbi-
schöflich Magdeburgischen herren abgesanten sich ein weinig, doch ohne
auffsehen, unterredet, referirte das
Magdeburgische Direktorium. Es hette derselbe sich dahin erkläret,
das, wann fürsten undt stände ihme, das er von dem fürstlichen collegio
darzu genötiget, zu seiner verantwortung attestiren undt zeugnüß geben,
auch hiernechst alterniren undt ihn ablösen wollten, were er erbötig, ad tem-
pus sich hinüber zu begeben.
Placet.
Magdeburgisches Direktorium. Möchten sich nunmehr auch super
forma responsi etc. vernehmen laßen.
Sachsen-Altenburg und Coburg. Könne in einen schreiben erinnerung
uff ein undt andern punct verfaßet werden etc.
Sachsen-Weimar, Gotha und Eisenach. Idem, weil nur bey etzlichen
puncten erinnerungen fürgefallen.
Braunschweig-Lüneburg-Celle, Grubenhagen und Kalenberg.
Der form nachzugehen, die sie gehalten etc., sey leichter etc. Die erleuterun-
gen ad marginem conclusorum zu setzen , so ins halbe geschrieben werden
könten etc. Darbenebst könte auch ein klein schreiben mit abgehen etc.
Sachsen-Altenburg und Coburg. Fragte herren Lampadium, ob zu
Münster uber den conclusis re- undt correlation gehalten worden.
Braunschweig-Lüneburg-Celle, Grubenhagen und Kalenberg.
(Ille:) Sey zwar in quaestionem kommen, er habe aber contradiciret, weil es
kein plenum conclusum sein könte, mann müste dann die hiesigen auch hö-
ren, undt allso null undt nichtig sein würde etc.
Mecklenburg-Schwerin und Güstrow. Halte auch darfür, mann
könne die erinnerungen ad marginem setzen, welches alles desto beßer erläu-
tern würde, undt könte ein schreiben mit darbey abgehen etc.
Hessen-Kassel. Idem.
Hessen-Darmstadt. Were fast indifferent.
Pommern-Stettin und Wolgast. Hette nichts darbey zu erinnern, son-
dern sey indifferent etc. Mann würde sehen, wie sich’s am besten schickte.
Undt würde wol der nechste weg sein, wann die puncten nebeneinander ge-
setzet würden etc.
Sachsen-Lauenburg. Könne durch ein schreiben geschehen etc., wiewol
er indifferent were etc. Mann möchte es also setzen, wie mann meine, das es
sein undt verstanden werden sollte etc. Das schreiben könte allso eingerichtet
werden: Mann hielte darfür, das diß ihre meinung were etc.
Anhalt. Wie Altenburg.
Wetterauische Grafen. Wie Pommern.
Fränkische Grafen. Wie Braunschweig Lüneburg etc.
Magdeburgisches Direktorium. Würde wol nicht nötig sein, daß con-
clusa dictiret würden etc.
Status. Nein etc., doch könne es denen, die es noch nicht hetten, per dicta-
turam oder sonst communiciret werden.
Magdeburgisches Direktorium. Sonst were
12 von Churpfaltz] Fränkische Grafen A I: von herrn pfaltzgraffen Carl Ludwigs
Pgf. Karl Ludwig (1618–1680), Sohn des Kf.en Friedrich V. von der Pfalz (1596–1632,
1619–1621 Kg. von Böhmen), Neffe Kg. Karls I. von England und Schottland (1600–1649),
seit 1629 Prätendent als Kron- und Kurprinz, lebte seit 1635 (mit Unterbrechungen) in Eng-
land, wurde 1649 Kf. von der Pfalz ( Fuchs, 246–249; Stammtafeln I T. 28; Stamm -
tafeln II T. 95).
licher durchlaucht.
ben an gesambte stände eingekommen, so durch mich abgelesen wurde
etc., könte nach mittag dictiret undt zugleich auch das conclusum denen, so
es noch nicht hetten, communiciret werden etc.
Deßgleichen hette der syndicus
Der Osnabrücker Syndikus Dr. Johann Heinrich Böger hatte die magdeburgischen Ges. am 1.
[ /11.] September 1645 aufgesucht ( Magdeburg G II fol. 181’–182). Zu Böger, der 1642 als
Syndikus nach Osnabrück berufen worden war, s. APW III D 1, 354; Hoffmeyer, 203.
Geißel bezeichnet ihn in seinem Diarium als olim praeceptor meus zu Marpurg ( DGeissel
fol. 71’ s. d. 1645 XI 5 [ /15] ).
richts zu Speyr, welchergestalt dieselbe von den Frantzosen sehr bedrückt
würden etc. Hette deßhalben ein memorial ubergeben, so gleichsfalls ad dic-
taturam gegeben, unterdeßen erwogen undt bey künfftiger deliberation dar-
über votiret werden könte etc., weil daßelbe zu verlesen etwas zeit wegneh-
men möchte etc.
Sachanmerkungen zu Nr. 10