Acta Pacis Westphalicae II C 4,2 : Die Schwedischen Korrespondenzen, Band 4, 2. Teil: 1648-1649 / Wilhelm Kohl unter Mitarbeit von Paul Nachtsheim
471. Johan Oxenstierna und Salvius an Pfalzgraf Carl Gustav Münster 1648 Dezember 12/22
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Münster 1648 Dezember 12/22
Ausf.: Stegeborg Slg. II: A, E 161, unfol.
Bestätigung des Schreibens vom 20. und 27. November von der Prager Kleinseite. Rückkehr Tau-
benfelds aus Stockholm mit drei Ratifikationsinstrumenten, eines für den Kaiser, eines für das
kurmainzische Direktorium und das letzte für den Kurfürsten von Sachsen. Auftrag Taubenfelds
zum Bericht bei Pfalzgraf Carl Gustav. Meinung des Pfalzgrafen, mit dem Austausche der Rati-
fikationen solange zu warten, bis die noch bestehenden Schwierigkeiten bei den Verhandlungen
mit der Gegenseite in Prag ausgeräumt sind. Hoffnung der schwedischen Gesandten in Münster
auf einen guten Ausgang dieser Verhandlungen.
Ewer Fürstlicher Durchlaucht an unß von 20. undt 27. jüngstverwichenen
monats Novembris auß der Pragischen Kleinen Seiten abgelaßene gnädige
schreiben haben sich bey negster post alhier zugleich neben der beylagen sub
litteris A, B, C, D, E, F, G, H, und I wohl eingefunden, und gleichwie gegen
Ewer Fürstliche Durchlaucht vor beschehene umbständige communication
wir unß gehorsambst undt undterthänig bedancken, also sollen wir billich
auf deroselben gnädigstes begehren, waß etwan wehrender zeit dießes orts
sich begeben, deroselben unßer höchst schüldigkeit nach vor dieses mahl
überschreiben. So haben wir doch vor guth befunden, indem eben in diesem
moment deren, Ihr Königlicher Mayestät, unßer allergnädigste königin undt
frawen, von unß jüngsthin abgefertigter legationsecretarius, monsieur Gustav
Hanson Taubenfeld, mit denen von höchstgedacht Ihrer Königlichen Maye-
stät ratificirten 3 instrumentis pacis, deren eines dem Römischen Kayser, daß
ander dem Churmaintzischen directorio und das dritte Ihrer Churfürstlichen
Durchlaucht zu Sachsen bey kunfftigen actu commutationis außgelieffert
werden sollen, bey unß glücklich wieder eingelangt, auch unter anderen von
demselben vernohmmen, daß ihme eine commission von mehrhochgedachter
Ihrer Königlichen Mayestät an Ewer Fürstlichen Durchlaucht allergnädigst
aufgetragen worden, bey deßen depesche, die innerhalb etlich wenig tagen
geschehen soll, sowohl wegen jüngst geendigter Westphälischer tractaten alß
der herrn Frantzoßen beschehenen verlegung in den Oberrheinischen undt
Schwäbischen crayse undt außwechselung der ratificationen, auch eines oder
andern mehr Ewer Fürstlichen Durchlaucht gehorsambst undt unterthänigen
mündtlichen berichten zu laßen. Undt weiln wegen vorfallender unterschied-
lichen difficultäten bey denen mit dem gegentheil zu Prag angestelten tracta-
ten Ewer Fürstliche Durchlaucht dießes ihr gnädiger will und meinung ist,
daß man biß zu gäntzlicher erörtterung mit erwehnter extradition unßers orts
inhalten solte, alß werden wir solches in gebührende obacht nehmen, dabene-
ben aber auch unß die unfehlbare hoffnung machen, als werden die von Ewer
Fürstlichen Durchlaucht dazu gnädigst gedeputirte bey denenselben sich also
erzeigen, daß es zu vielhöchstgedachter Ihrer Königlichen Mayestät allergnä-
digst intention und dero armeen undt estaten zue gueter sicherheit außschla-
gen undt angedeyen mögen.