Acta Pacis Westphalicae II C 4,2 : Die Schwedischen Korrespondenzen, Band 4, 2. Teil: 1648-1649 / Wilhelm Kohl unter Mitarbeit von Paul Nachtsheim
357. Johan Oxenstierna an Axel Oxenstierna Lauenburg 1648 September 3/13
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Lauenburg 1648 September 3/13
Ausf.: A. Ox. Slg. B: I, E 680 = Druckvorlage; Konzept: J. Ox. Slg. A: II, E 920.
Verlängerung der Salvaguardie für die Stadt Boitzenburg um zwei Jahre.
Meinem hochgeehrten herrn vattern kan und soll ich bey iztbegebener occa-
sion zu berichten nicht vorbeygehen, waßmaßen nechst verwichenen 1646 ig-
sten jahre die in Mecklenburg belegene stadt und ampt Beutzenburgk bey Ihr
Königlichen Mayestät umb eine salvaguardi unterthänigst angehalten, selbige
auch laut dero beygefügten und mit dem originaln übereinkommenden copey
von höchstgedachter Ihrer Königlichen Mayestät erhalten, auch in dero spe-
cial -schutz und schirm allergnädigst auff- und angenommen worden. Wann
aber itzgedachte salvaguardi sich nur uff 2 jahr lang erstrecket und itzt verbli-
chenen 31. Augusti dießes lauffenden jahres albereit verfloßen, und doch ein-
gangß berührte stadt und ampt wegen der vielen außgestanden marche und
allerhand täglich erlittenen und noch erleitenden beschwerden deren wenig
genoßen, alß hat vor etlichen wochen mehrgedachter Ihr Königliche Maye-
stät dero angebohrenen landeßfürsten und herr, hertzog Gustav Adolff etc.,
durch eine bewegliche intercession solches schrifftlichen zu erkennen gege-
ben , und bey sothaner annoch wehrenden und dero unterthanen unerträglich
großen beschwernüßen umb einige prolongation der vor 2 jahr allergnädigst
ertheilten salvaguardi angehalten. Weil aber noch zur zeit nichteß darauff er-
folget , alß haben die fürstlichen beambte wie auch bürgermeister und rath
bey meiner newlich beschehenen durch- und rückreyße mich höchstermaßen
ersuchet und gebethen, bey meinen hochgedachten herrn vattern soviel zu
vermögen, denselben bey Ihr Königlichen Mayestät dießes ihr höchtangelege-
neß desiderium dergestalt befördern zu helffen, geruhen wolle, damit sie in
ihrer nothdringenden bitte erhöret und gleich wie bißhero auch inßkünfftig
Ihre Königliche Mayestät dero stadt und ampt erwießenen sonderlichen gnad
zu erfrewen ursach haben möchten.
Ist deroselben an meinen hochgeehrten herrn vattern mein gantz gehorsameß
ersuchen, daß (weil vielbenandte stadt in dießen langwirigen krieg soviel auß-
gestanden , nunmehra auch fast gantz desolat und wüst, wie männiglichen be-
wußt und der unbetriegliche augenschein mehr alß gnugsam darthut) dero
guthen leuthen, soviel meinen hochgeehrten herrn vattern möglich sein wird,
assistiret und sie in ihren billigen petito möchten erhöret werden.