Acta Pacis Westphalicae II C 4,2 : Die Schwedischen Korrespondenzen, Band 4, 2. Teil: 1648-1649 / Wilhelm Kohl unter Mitarbeit von Paul Nachtsheim
265. Sweder Dietrich Kleihe an Königin Christina Osnabrück 1648 Mai 29/Juni 8
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Osnabrück 1648 Mai 29/Juni 8
Eigh. Ausf.: DG 12 fol. 1011–1012; Eingangsvermerk Stockholm 1648 Juni 22/Juli 2.
Ausbleiben der für seine Reise nach Kassel notwendigen Gelder. Sein Auftrag, Wrangel zur Min-
derung seiner Forderungen zu bewegen. Beabsichtigter Besuch bei der Landgräfin von Hessen-
Kassel.
Weilen die vertröstete gelder von deß herren Salvii Excellenz noch nicht er-
folget , weder auff den von Euer Königlichen Mayestätt an den herren gene-
ralfeldtmarschalck Wrangel wegen 500 Reichsthaler, so auß dem Westpfähli-
schen oder einigem anderen estat mir erleget werden sollten, ergangenem be-
fehl keine antwort mir bißhero zugekommen, alß stehe ich auch noch in vo-
rigem unumbgänglichen anwarten eines oder anderen ortteß zu weiterer
nachsetzung meiner alleruntterthänigsten pflicht ehistes notürfftig bemittelt
zu werden. Gleichwol stärket dieß nunmehr auch meine hoffnung, daß ich
verstanden, wie hiesige Euer Königliche Mayestätt hochansehnliche herren
plenipotentiarii (im fall ratione puncti satisfactionis militiae dero ultima mitt
der stände eusserstem erbieten zuletz, wie wol vermuhtlich, nocht nicht ein-
stimmen , dieselbe sich aber zu anderen nachtheiligen consilien hierüber be-
sorglich praecipitiren möchten) nicht ungeneiget sein, zu hochwollerwehnteß
herren feldtmarschalckenß Excellenz und der soldatesca meine wenigkeit in
eil abzufertigen, ob durch dienliche remonstration ihre fürderung zu millte-
ren und näherzureichende wege zu richten were. Bey welcher gelegenheit ich
dan zu Cassel anzusprechen, Ihrer Fürstlichen Gnaden, der fraw landgräffin-
nen , im nahmen Euer Königlichen Mayestätt mich zu legitimiren und waß
von dero mir allergnädigst anvertrawet, in allem gebührlich vorzutragen und
allergetrewest zu beobachten, bey mehrhochwollermelteß herren feldtmar-
schalcken selbsten auch alle wollerspriesliche information gehorsahmst ein-
zunehmen und künfftig mich deren desto besser zu gebrauchen hette. Wie ich
nun nicht höherß wünsche alß solcher- oder anderergestalt, je eher je erfrew-
licher , Euer Königlichen Mayestätt meine alleruntterthänigste trewe und ge-
horsahm kundbahr und erwehnlicher zu machen, so wollen dieselbe auch
offterß auszogene ursachen meineß hiesigen verzugß nochmahlen in allen
gnaden ansehen und behertzigen.