Acta Pacis Westphalicae II A 8 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 8: Februar - Mai 1648 / Sebastian Schmitt
33. Volmar an Trauttmansdorff Osnabrück 1648 März 9

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Volmar an Trauttmansdorff


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Osnabrück 1648 März 9

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Eigh. Ausfertigung: TA Ka. 116 Z 10 nr. 87 unfol.

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Forderungen der Gesandten Schwedens und der protestantischen Reichsstände in den Auto-
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nomieverhandlungen : Autonomie in den kaiserlichen Erblanden, Augsburg, Aachen und
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Reichspfandschaften; Taktik der Gesandten Schwedens und der protestantischen Reichsstän-
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de , um Kaiserliche und die Gesandten der katholischen Reichsstände zu entzweien; Zweifel
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an der Standfestigkeit der Bevollmächtigten der katholischen Reichsstände. Demnächst Kon-
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ferenz zwischen Gesandten protestantischer und katholischer Reichsstände.

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Wir seind heüt mit denn Schweden und protestierenden widerumb an der
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autonomia gewesen, da sie dann daßjenig, waß die erbland betrifft, auff
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nechstkommenden reichstag ze remittirn unß zugemuettet, so wir aber in
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erinnerung ihrer Kayserlicher majestät vom 30. Octobris nechsthin er-
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gangner resolution

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APW II A 6 Nr. 263.
nit thuen könden. Deßgleichen wöllen sie den titul „ li-
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bero et absoluto principi“

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Bezug auf § „Quod vero“ des 1648 III 2 zwischen den Ksl. und den Ges. der kath. Reichs-
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stände vereinbarten Textvorschlags zur Autonomie der Mediatstände und Untertanen im
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Reich und in den ksl. Erblanden (Text: Meiern V, 507 dritter Abs.; vgl. später Art. V,39
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IPO ← § 47 IPM) betr. Bleibegarantie für den Adel in den schlesischen Erbfürstentümern
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und in Niederösterreich.
nit leiden, so sie doch biß dato niemaln geandet.
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Sonst haben sie mit unß marchandirn wollen, wann man die paritet zu
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Augspurg, libertatem Calvinistici exercitii zu Aach, die oppignerationes
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nachgeb, daß hergegen ihr majestät der pretension in denn erblanden erlas-
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sen werden sollen. Aber es seind nur speckhlin uff d[ie] fallen, dardurch
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invidiam et odium ad status ze concitirn, damit hernach die gesuechte se-
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paration desto leichter durchgetrukht werde. Wann die catholischen con-
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stantes weren, so ist kein zweifel, daß man in beeden punctis durchkom-
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men wurde. Aber die eingebildte opinion, dz man die campagna verhin-
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dern werde, würdt besorglich abermalen, wie ferndrigen jars

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Bezug auf das Verhalten der Kf.en von Bayern und Köln, die vor Jahresfrist mit dem
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Ulmer Waffenstillstand von 1647 III 4/14 (Text des schwed. Instruments [dt.]: Londorp
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VI, 186–191; DuMont VI/1, 380–384; ST VI.1, 58–76; Text einer Kurzfassung [dt.]:
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Meiern V, 12 –13 – Text des frz. Instruments: DuMont VI/1, 377–380 [frz. ÜS]; Meiern
V, 6–12 [lat.]; ST VI.1, 82–90 [lat.]; Text einer Kurzfassung [frz.]: DuMont VI/1, 376–
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377) aus dem Krieg aussgeschieden waren.
, alles turbirn.

[p. 112] [scan. 200]


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Disen abend kommen die protestierenden zu denn catholischen, sonder
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zweifel, weitere remonstrationes ze thuen, sie zum beyfall zu vermögen.
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Es erscheint auß disem actu clärlich, wann schon alles, waß im getrukhten
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instrumento

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Gemeint ist KEIPO4A (vgl. Nr. 3 Anm. 6).
stehet, bewilligt werden solte, daß darumb kein ver〈n〉 üe-
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gen

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Vernügen entspricht Vergnügen (vgl. Grimm XXV, 927).
sein, sondern wie lenger, ie mehrers gesucht werden würdt, es sei
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dann sach, daß sie einen stoß bekommen.

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