Acta Pacis Westphalicae II A 3 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 3: 1645 - 1646 / Karsten Ruppert
249. Ferdinand III. an Trauttmansdorff Linz 1646 April 6

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Ferdinand III. an Trauttmansdorff


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Linz 1646 April 6

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Ausfertigung: TA, Ka. 109 unfol. = Druckvorlage – Konzept: RK , FrA Fasz. 50c fol.
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8–9’.

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Pfalz.

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Rezepisse auf nr. 226 und auf ein Rezepisse Trauttmansdorffs vom 23.
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März

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In der Weisung versehentlich 26. März. Vgl. Trauttmansdorff an Ferdinand III., Mün-
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ster 1646 März 23. Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 50b fol. 30. Habe die Instruktion
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nr. 188 erhalten und sie mit der jüngst in Ziffer zugeschickten medulla übereinstimmend
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gefunden. Rezepisse auf nr. 197.
.

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Waß nun ietz angeregtes Pfältzisches negotium belangt, da sehen wir auß
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obbemelten seiner liebden schreiben so vil, daß dieselbe aniezo selbst für
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rathsamb halten, in puncto satisfactionis sich eines entlichen nit zue ver-
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gleichen , eß seye dan auch die Pfältzische sach in eine richtigkeit gebracht.

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Nun ist auch unsere gnedigste intention und meinung einmahl anderst [nicht]
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gewesen, alß daß unter dem puncto satisfactionis die vergleichung deß
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Pfältzischen weesens zuegleich alß eine conditio sine qua non begriffen sein
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solle, und weilen die cronen daß ihrige auch hiebey zue thun, alß halten wir
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gnedigst für guet, daß dises werck bevorab mit der cron Franckreich abge-
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handlet werde, auff weiß und maß, wie die dir zuegeschickhten instructio-
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nes mit mehrerm in sich halten

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Vgl. nrr. 184 und 188.
. Und gleichwie von dir recht und wohl
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darahn geschehen, daß du laut deiner iüngsten relation

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Vgl. nr. 226.
diß negotium auf
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die vorhin beliebte königlich Dennemarckische und eines churfürstlichen
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collegii interposition nochmahlß remittieret. Also stellen wir gnedigst da-
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hin , ob in die lenge darauff zue beharren sein werde, in ansehung, nit allein
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Dennemarckh abwesendt, sondern auch die deputierte churfürstliche fast
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alle mercklich dabey interessieret, sodan die Pfältzische biß annoch auf
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ihren extremis bestehen und keines andern instruiert zu sein vorgeben. Da
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dan bey so beschaffnen sachen kein anders mittel auß den sachen zue kom-
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men sich ereignen will, alß daß dem Pfaltzgraffen die conditiones praesen-
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tiert und weilen solches anderst nicht, alß mit einwilligung der cronen zue
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behaubten, also mit denselben tractiert werde.

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Gesetzt auch, eß möcht die cron Franckreich umb allerhandt respect und
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bedenckens willen gegen Engellandt, Schweden, Hollandt und denen
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reichsständen selbsten diß Pfältzische weesen lieber auf absonderliche trac-
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taten verschieben wollen, so wurde gleichwohl in crafft deß verfassten frie-
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denschlußes deß churfürsten zu Bayrn liebden bey der churdignitet und

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landen nit allein umb sovil mehr manuteniert, sondern auch wir unß dest-
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wegen keines kriegs von der cron Franckreich und von allen denen, so
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disem frieden sich bequemen wurden, zue besorgen haben. Dahero dan nit
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rathsamb sein, diser Pfältzischen sach halber die haubtfridenstractat im
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geringsten uffzuehalten. Bey welcher der sachen beschaffenheit wir dan zue
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deiner discretion stellen und würdt die weitere handlung dir selbst ahn die
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handt geben, ob und waßgestalt der Pfältzischen sachen abhandlung dem
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puncto satisfactionis zugleich- oder nach- oder wohl gar außzuesezen seye.

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