Acta Pacis Westphalicae II A 3 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 3: 1645 - 1646 / Karsten Ruppert
125. Trauttmansdorff, Lamberg und Krane an Ferdinand III Osnabrück 1646 Januar 29

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Trauttmansdorff, Lamberg und Krane an Ferdinand III.


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Osnabrück 1646 Januar 29

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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 51a fol. 37–37’, praes. 1646 Februar 10 = Druckvorlage
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– Kopie: Ebenda Fasz. 92 VII fol. 326; KHA , A IV Bd. 1628/39 unfol.; Giessen 206
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nr. 251 S. 1406 – Druck: Gärtner VII nr. 113 S. 699–700.

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Katholische Gegengravamina. Protestantische Gravamina. Schwedische Satisfaktion.
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Schweden zur französischen Satisfaktion.

[p. 205] [scan. 253]


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Wir haben das Rezepisse vom 13. Januar

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Ferdinand III. an Trauttmansdorff, Lamberg und Krane, Linz 1646 Januar 13. Aus-
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fertigung
: RK , FrA Fasz. 51b fol. 20–20’ – Konzept: Ebenda fol. 19 – Kopie:
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Giessen 206 nr. 246 S. 1393 – Druck: Gärtner VII nr. 80. S. 524–525. Rezepisse
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auf nr. 56.
erhalten. Die catholische stendte
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haben ihre antwort und gravamina noch nit außgeben, soll iedoch ahn
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deme sein, daß erstentags dhamit werden aufkommen.

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Hinweis auf Beilage [ 1 ].


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Beilage


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[1] Extractus protocolli, s. l. 1646 Januar 26. Kopie: RK , FrA Fasz. 51a fol. 38–40’ =
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Druckvorlage; Giessen 206 nr. 250 S. 1399–1405; RK , FrA Fasz. 92 VII fol. 321–
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323’; KHA , A IV Bd. 1628/39 unfol. Druck: Gärtner VII nr. 107 S. 667–671.

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Gegenvisite des Salvius bei Krane. Trauttmansdorff hat mir, Krane, befohlen, besonders
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folgende Fragen zu behandeln: 1. Gehen die Friedensverhandlungen erst nach der Bei-
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legung
der Gravamina weiter? 2. Worauf wollen die Schweden bei ihrer Satisfaktion
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beharren? 3. Wollen die Schweden die unbilligen französischen Forderungen unter-
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stützen
? Zu dem ersten Punkt meinte Salvius, daß die Gravaminaverhandlungen nicht
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so schwer werden würden, man müsse hier nur die wichtigsten Punkte erledigen, die
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anderen könnten verschoben werden. Der Geistliche Vorbehalt und der Prager Frieden
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würden vermutlich kassiert werden.

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Ich hielt daran fest, daß die Gravamina auf der Grundlage des Prager Friedens, der
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als Reichsschluß sanktioniert sei, beigelegt werden müßten. Salvius wies darauf hin,
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daß man sich mit den Schweden werde einigen können, wenn die Reichsstände befrie-
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digt
seien; er versicherte mich des Friedenswillens der Protestanten und Schweden.
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Sollte nicht bis Ostern Frieden geschlossen sein, dann werde wieder jede Seite den
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Feldzug abwarten wollen.

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Bey dem andern punct hat der Salvius zu wißen verlangt, waß man dan der cron
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Schweeden pro satisfactione dießseits offerirn wölte.

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Respondi: man müste zuvor mit den stendten daraus communicirn, dan auf dieselbige
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wölte die zahlung fallen. Es seie denselben der Schweedischen eröffnete replic ad deli-
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berandum zugestelt worden, würde dern gutachten müßen erwartet werden, die
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praetension seie zu gar hoch angeschlagen, man stehe ahn, ob auch darauf waß gebotten
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werden könne.

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Ille: in Franckreich biethe man offtmals den vierten theil deßen, waß gefordert würde,
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und wer aldha die halbscheidt biethe, der seie schon betrogen. Er wiße es wol, daß mit
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den stendten hirüber müße communicirt werden, könte gleichwol immitls auch wol
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waß eröffnung beschehen, warauf man an Kayserlicher seithen die gedanckhen bey
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diesem puncto gerichtet.

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Auf meine Frage, ob die Schweden die über das Angebotene hinausgehenden französi-
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schen Satisfaktionsforderungen unterstützen würden, verwies Salvius darauf, daß man
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die kaiserliche Duplik abwarten müsse.

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