Acta Pacis Westphalicae : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 7: 1647 - 1648 / Andreas Hausmann
30. Ferdinand III. an Nassau, Lamberg, Krane und Volmar Prag 1647 Dezember 6

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Ferdinand III. an Nassau, Lamberg, Krane und Volmar


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Prag 1647 Dezember 6

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Ausfertigung: RK FrA Fasz. 92 XIII ad nr. 1904fol. 289–290.

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Gutachten Trauttmansdorffs im Geheimen Rat (Trauttmansdorff, Schlick, Martinitz d. J.,
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Kurz, Kollowrat, Martinitz d. Ä., Colloredo, Waldstein, Prücklmaier Gebhardt. Walderode,
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Schröder) zu Art. V § „Pacta autem“ KEIPO4A ,s.l. 1647 Dezember 6. Konzept: RK FrA
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Fasz. 53c (1647 XI–XII)fol. 98–98’.

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Gutachten Trauttmansdorffs im Geheimen Rat (Trauttmansdorff, Schlick, Martinitz d. J.,

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Kurz, Kollowrat, Martinitz d. Ä., Waldstein, Colloredo, Prücklmaier, Gebhardt. Walderode,
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Schröder) zu Art. XIV § „Praeterea confirmabit“ KEIPO4A ,s.l. 1647 Dezember 2. Kopie:
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RK FrA Fasz. 92 XIII ad nr. 1901fol. 243–243’; ebenda Fasz. 53c (1647 XI–XII)fol. 113’;
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ebenda fol. 40’ – Druck: Bergsträsser IV Nr. XIII, 321.

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Korrekturen an den Autonomiebestimmungen des KEIPO4A betreffend die religionsrecht-
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lichen Verträge der Reichsstände und die religionsrechtlichen Verhältnisse in Niederöster-

[p. 149] [scan. 243]


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reich . Keine Änderung der Regelung über die Erbverbrüderung zwischen Sachsen, Branden-
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burg und Hessen

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Kanzleivermerk auffol. 289’: P.S. zu der Kaiserlichen gesandten instruction vom 6. De-
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cembris [ Nr. 29 ] den § „Placet [!] autem“ betreffend.
.

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Weillen nicht zue zweifflen, die protestirende werden nit weniger alß die
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Schweedische gesandten auf dem in puncto gravaminum numero XII ge-
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seztem § „Pacta autem“

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Art. V § 12 Abschnitt beginnend mit Pacta autem KEIPO4A betr. die Annullierung der
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den religionsrechtlichen Bestimmungen entgegenstehenden Verträge der Rst. mit ihren
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Landständen und Untertanen (Text: Meiern IV, 571 im ersten Absatz; später Art. V,33
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IPO ← § 47IPM).
gar starkh bestehen, so haben wir eüch, wan
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über allen angewendten fleiß die außlassung dises paragraphi nicht be-
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haubtet werden könte, hiemit genedigst anbevehlen wollen, daß ihr
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alßdan bey dem hernachfolgendem numero XIII § „Quo[d vero] ad
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comites, barones etc.“

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Art. V § 13 Abschnitt beginnend mit Quod vero ad Comites KEIPO4A betr. die Bleibe-
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garantie für den Adel in den schlesischen Erbfürstentümern und in Niederöst.; Beschrän-
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kung dieser Garantie auf die AC-Verwandten (Text: Meiern IV, 572 zweiter Absatz; spä-
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ter Art. V,39IPO ← § 47IPM).
wohl in acht nehmet, damit auch selbiger paragra-
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phus in dem instrumento, iedoch mit außlassung [!]

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An dieser Stelle muß gemeint sein, daß unter den gen. Bedingungen die Klausel tum etiam
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in Austria Inferiori eben nicht ausgelassen werden, sondern in dem Abschnitt „Quod vero“
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verbleiben soll. Ferdinand III. wollte ja gerade verhindern, daß die Regelungen für die
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Autonomie der Untertanen in Niederöst. zur Geltung kamen (vgl. in diesem Sinne auch
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[ Nr. 29 bei Anm. 123 ] , das Ga. Trauttmansdorffs sowie [ Nr. 55 bei Anm. 47 ] ).
der wort „tum etiam
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in Austria Inferiori“,

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11 verbleiben] Im Ga. Trauttmansdorffs (fol. 98–98’): Wenn der § „Pacta autem etc.“ […],
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wie er in instrumento gesezt ist, pleiben müeste, daß man alßdan auch den § [5] numero
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13 „Quod ad comites, barones etc.“, wie von ihrer Kayserlichen majestät geschlossen
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worden, nicht auß dem instrumento lassen, sondern derselb tanquam exceptio a regula
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stehen pleiben müste […].
verbleiben, auf das die Schweden und protestirende
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die außlassung dises paragraphi nit dahin deüten können, samb under ob-
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gemeltem § „Pacta autem, transactiones etc.“ auch unsere erbkönigreich
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und lande mit begriffen oder zu verstehen weren, wie ihr dan zu desto
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deütlicher exception ab hac regula die wort „tamen in gratiam interceden-
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tium etc.“ mit außlassung der voculae „tamen“, also zu sezen habt: „non
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ex pacto, sed in gratiam intercedentium etc.“.

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Solte aber der § „Pacta“ außgelassen werden, so hat es diß orths bey unser
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instruction sein

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19 verbleiben] Im Ga. Trauttmansdorffs (fol. 98’): Wan aber die Schweden und protesti-
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rende diesen paragraph nachgeben und es bey der regula iuris territorialis pleiben lassen,
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so könne alßdan der passus quoad comites, barones, nobiles etc. in terris haereditariis et
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in Austria Inferiori degentes ebenergestalt außgelassen werden.
verbleiben

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D.h., es sollen auch die Worte tum etiam in Austria Inferiori ausgelassen werden (vgl. Nr.
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[ 29 bei Anm. 123 ] ).
, dero ihr in diesem wie auch in allen anderen
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puncten alles ihres inhalts strictissime nachkommen und dabey wohl in
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acht nehmen wollet, daß ihr bey dem § „Praeterea confirmabit Imperator

[p. 150] [scan. 244]


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confraternitatem“, die

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1 erbverbrüederung] Im Ga. Trauttmansdorffs (fol. 243’) etwas ausführlicher: es wurde von
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diesem erinnert, dz man bey außfertigung diser confirmation wohl in acht nemmen solle,
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damit wegen Pommern (als welches in die erbverbrüederung nicht gehöret) nichts hinein-
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gesezt , sondern die confirmation nur in commun[i] forma wie von alters ertheilt werde.
erbverbrüederung

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Art. XIV Absatz beginnend mit Præterea confirmabit KEIPO4A betr. die Gültigkeit hes-
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sen-kasselischer Verträge (bes. die Bestätigung der Erbverbrüderung zwischen Hessen,
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Kursachsen und Kurbg.) sowie die Gültigkeit der Amnestiebestimmungen für das Haus
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Hessen-Kassel (Text: Meiern IV, 587 sechster Absatz). – Gemeint ist der Erbsukzessions-
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vergleich von 1373 zwischen den Lgf.en von Hessen und den Wettinern, dem die Kf.en von
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Bg. 1457 beigetreten waren. Diesen Vertrag hatten alle Parteien mehrfach bestätigt, zu-
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letzt im Naumburger Vertrag vom 30. März/9. April 1614 (Text: Londorp I, 157–160;
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Regest: Moerner nr. 27b, 62–64. Vgl. auch Bettenhäuser , Hessen-Kassel, 98).
zwischen den dreyen heusern
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Sachssen, Brandenburg und Hessen etc. betreffent, eüch weiter nicht
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heraußlasset, alß wie selbiger paragraph gesezt ist.

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