Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann
34. Lamberg und Krane an Trauttmansdorff Osnabrück 1646 Oktober 1

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Lamberg und Krane an Trauttmansdorff


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Osnabrück 1646 Oktober 1

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Ausfertigung: RK FrA Fasz. 92 X nr. 1461 fol. 418–419, [praes. 1646 Oktober 2] = Druck-
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vorlage
– Kopie: Giessen 207 nr. 311 p. 1183–1186; Giessen 212 p. 4–6.

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Beginn mündlicher Verhandlungen mit den schwedischen Gesandten über ihr Projekt des
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Friedensvertrags? Ihre Verärgerung über das lange Fernbleiben Trauttmansdorffs von Osna-
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brück .

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Ewer Excellentz werden auß beyverwahrten prothocollo gnädig vermercken,
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waßgestalt die Schweedische gesandten gleichsamb zu unsern wilkühr stel-
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len , ob wir dero aufgesetztes instrumentum pacis wöllen außgeantwortet
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haben oder aber unß mit denselben über die noch unvergliechene puncta in
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mündtliche conferentz begeben. Nun wißen wir unß zwar auß Kaiserlicher
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majestät befehl

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Vgl. die ksl. Weisung vom 15. August 1646 (Druck: APW II A 4 nr. 300).
gehorsamst zu erinnern, daß wir alle mündtliche conferentz,
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so viel möeglich, declinirn und unß nur in terminis der schrifftwechßlung
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halten und in specie der außantwortung des Schweedischen instrumenti
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erwarten sollen, gebühre unß auch, solchem allergnädigsten befehl ad literam
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gehorsamst nachzugehen. Iedoch weiln die sach nuhmehr so weith kommen,
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daß sich in andern standt, alß tempore emanati mandati Caesarei gwest,
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befindet, wir auch die vorsorg tragen, dhafern mans ad extraditionem selbigs
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instrumenti werde kommen laßen, daß die Schweedischen alßdan auch desto
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harter darauf bestehen und etwoh von denen protestirenden stendten beyfall
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haben dörfften, so stehen wir nit unbillig ahn, waß hirin zu thun. Durch
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außantwortung des Schweedischen instrumenti würde man zwar mehr liecht
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haben und gleichsamb zugleich auf einmahl consilia partis adversae erkhen-
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nen , sich so viel desto beßer darin ersehen und den sachen mehr nachdenk-
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ken , auch viel aufzüge, dern sich die Schweeden bey denen conferentzien, wie
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sie im gebrauch haben, zweiflsohn bedienen, steets waß newes, wie sie mit
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den salvis conductibus gethan

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Wahrscheinlich sind die zeitraubenden Bemühungen beider Kronen in den Jahren 1643 und
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1645, die Admission aller Reichsstände zum WFK zu erreichen, gemeint (vgl. Dickmann S.
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163–169; Becker S. 148–153).
, herfürbringen und solches so lang continui-
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ren werden, biß sie endtlich alles, waß in dern instrumento begrieffen,
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werden fürgeschüttet haben, abschneiden können. Dhagegen aber liggen
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obangezogene und mehr andere bedencken in weegen. Haben derohalben
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abermals zu Ewer Excellentz unsre zuflucht nhemmen und dieselbe gehor-
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samlich underthänig anlangen und bitten söllen, unß hirüber und waß
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dhabey zu thun, unbeschwehrt zu [!] instruirn zue laßen, in specie ob wir bey

[p. 66] [scan. 142]


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so weith gebrachten sachen die mündtliche conferentz eingehen oder aber auf
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extradition des instrumenti pacis tringen oder beedes thuen söllen, nhemblich
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erstlich die außantwortung des instrumenti erwarten und hernacher die
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mündtliche conferentz antretten.

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Bitten unß auch ein- und andernfals circa punctum militiae, wie man sich
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dhabey zu erclehren, sodan ratione amnistiae, der Pfaltzischen und anderer
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sachen halber, so zugleich auf den Münsterischen convent fallen, zu instrui-
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ren .

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Die Schwedischen wöllen es fast übl aufnhemmen, daß sich Ewer Excellentz
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so lang zu Münster aufhalten, und nit auch hiehero kommen. Sagen, daß
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dieselbe aldha beynahe ein halbes iahr continue zugebracht

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Von den ungefähr 270 Tagen, die seit seiner Ankunft in Westfalen vergangen waren, hatte sich
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Trauttmansdorff fast 190 Tage, d. h. mehr als ein halbes Jahr, in Münster aufgehalten,
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nämlich vom 29. November bis zum 14. Dezember 1645, vom 26. Februar bis zum 14. April
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1646, vom 7. Mai bis zum 7. Juni und seit dem 25. Juni 1646 ( APW III C 2 S. 485 Z. 29–33,
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503 Z. 7–10, 553 Z. 1–2, 599 Z. 14–15, 645 Z. 34; APW II A 4 nr. 84 und 223).
und sich alhie
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kaum etliche weenig wochen aufgehalten.


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Beilage


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[1] Nr. 36 Beilage [1].

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