Acta Pacis Westphalicae : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 7: 1647 - 1648 / Andreas Hausmann
1. Ferdinand III. an Lamberg und Krane Prag 1647 November 16

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Ferdinand III. an Lamberg und Krane


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Ks. Ferdinand III. (1608–1657), 1625 Kg. von Ungarn, 1627 Kg. von Böhmen, 1636 Röm.
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Kg., 1637 Ks. ( Repgen, Ferdinand III.; BBKL XVIII, 423–429; Paravicini I, 404–417).

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Reichsgf. Johann Maximilian von Lamberg (1608–1682, 1641 Reichsgf.), 1644–1649 ksl.
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Primarges, für die Verhandlungen mit Schweden; 1637 RHR ( Gschliesser, 239ff.;
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Schwarz, 274ff.; APW III C 4, XXVII–XXX; Sienell, 104–108). Lamberg führte wäh-
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rend des WFK ein Diarium (Text: APW III C 4).

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Lic. Johann Baptist Krane (um 1595–1673), 1643–1649 ksl. Sekundarges. für die Verhand-
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lungen
mit Schweden; 1633 RHR ( Rave; Nolte; Kaster/ Steinwascher, 200f.).

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Prag 1647 November 16

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Konzept: RK FrA Fasz. 53c (1647 XI–XII)fol. 13–14

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Die Ausf. fehlt. Daß dieses Schreiben tatsächlich nach Osnabrück gesandt wurde, geht aus
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dem Rezepisse in der Relation vom 2. Dezember 1647 ( [Nr. 22] ) hervor.
, [praes. 1647 November 28].

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Vorbereitung einer Instruktion zum ersten Gutachten der katholischen Reichsstände vom 7.
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Oktober 1647. Verweis auf frühere Weisung: Vermittlung zwischen den Konfessionsparteien,
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kein Vorgriff oder verbindliche Beschlußfassung

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Eine inhaltlich entsprechende, im einzelnen jedoch etwas kürzere Weisung erging am glei-
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chen Tag auch an die Ges. in Münster (Ferdinand III. an Nassau und Volmar, Prag 1647
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November 16, praes. 1647 November 27. Ausf.: RK FrA Fasz. 92 XIII nr. 1890fol. 162–
28
162’ – Kopie: KHA A 4 nr. 1628/44 unfol. – Konzept: RK FrA Fasz. 52b [1647]fol. 130).
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Zu Nassau und Volmar vgl. [Anm. 6.]
.

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Rezepisse auf die Relation vom 4. November 1647 (APW II A 6 Nr. 269):
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Drängen protestantischer Reichsstände auf Wiederaufnahme der Ver-
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handlungen
. Nun werdet ihr auß unser ahn euch und unsere Münsteri-
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sche gesandten

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Reichsgf. Johann Ludwig von Nassau-Hadamar (1590–1653, 1650 Reichsf.), 1643–1649 ksl.
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Primarges. für die Verhandlungen mit Frk.; 1636 RHR , 1643 GR ( Wolf, Nassau; Michel;
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Kloft). – Dr. iur. Isaak Volmar (1582/83–1662, 1662 Fh.), 1643–1649 ksl. Sekundarges.
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für die Verhandlungen mit Frk.; 1639 tirolischer Kammerpräsident, 1643 GR der tiroli-
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schen Vormundschaftsregierung und Präsident der Innsbrucker Hofkammer ( Schwarz,
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376f.; APW [ III C 2/1, XXIV–XXXI] ; DBE X, 249). Während des WFK führte Volmar
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ein Diarium (Text: APW III C 2).
insgesambt den 13. diß abgangener vorantwort

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Text: APW II A 6 Nr. 274.
numehr
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vernohmen haben, das dieienige resolution, welche wir under dato den
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14. Octobris

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Text: APW II A 6/2 Nr. 249.
an euch abgehen lassen, nicht die rechte haubterklerung
14
auff der catholischen bedenken

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Gemeint ist das erste kath. Ga. über *KEIPO4B* und KEIPM4 vom 7. Oktober 1647, das
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den ksl. Ges. in Münster am 11. Oktober 1647 übergeben worden war ( APW II A 6/2 Nr.
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248 Beilage [1]. Das Ga. wird ediert in APW III B 2/2). – Die Beratungen der kath. Rst.
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zu dem hier gen. Ga. hatten am 12. August 1647 begonnen ( APW II A 6 Nr. 201). Bera-
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tungsgrundlage war der *KEIPO4B* , der ihnen zu diesem Zweck von den ksl. Ges. aus-
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gehändigt worden war (zu *KEIPO4B* vgl. [Nr. 10 Anm. 25] ; zu KEIPM4 vgl. Nr. 29
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Anm. 237).
, sondern wir erst dieselbe zu bera[t]-

[p. 2] [scan. 96]


1
schlagen im werck begriffen gewesen und noch seint. Dannenhero ihr
2
dem klaren buchstaben vorbedeüter unserer resolution vom 14. Octobris
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eures orths nachgehen und bevorab die protestirende ständt inhalts der-
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selben dahin zu disponirn euch bemühen wollet, das sy von ihren bißheri-
5
gen extremiteten weichen und die catholische uber die billichkeit nicht
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gar zu verzweiveleten resolutionibus tringen, sondern solche friedtlie-
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bende schiedtsmittel und temperamenta an die handt nehmen wollen, da-
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mit man dermahleinst zu dem gewünschten zweck wenigist der inner-
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lichen beruhigung gelangen möge.

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Solte dan die conferentz bereits ihren anfang genommen haben, so werdet
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ihr dasienige, waß der catholischen religion noch zum besten erhalten
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werden kan, unsern nechstvorigen bevelchen gemeß in acht zu nehmen
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und eüch biß zu einlangung unser haubtresolution zwischen beederseits
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ständen nur der mediation, nicht aber einziges vorgriffs oder endtlichen
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außschlags und decision noch zur zeit zu gebrauchen wissen.

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