Acta Pacis Westphalicae II C 4,2 : Die Schwedischen Korrespondenzen, Band 4, 2. Teil: 1648-1649 / Wilhelm Kohl unter Mitarbeit von Paul Nachtsheim
436. Erskein an Johan Oxenstierna Prager Kleinseite 1648 November 15/25

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Erskein an Johan Oxenstierna


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Prager Kleinseite 1648 November 15/25

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Ausf.: J. Ox. Slg. B: II, E 943; Eingangsvermerk Münster 1648 Dezember 10/20 (Beilage K zu
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Nr. 469).

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Benennung der beiderseitigen Kommissare für die Konferenz auf der Prager Brücke. Schwierige
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Lage bei der Versorgung der Armee aus dem erschöpften Lande. Abbruch der Belagerung der
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Altstadt Prag und Abmarsch in die Zahlkreise wegen unerwarteten Friedensschlusses unter-
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brochen . Hohe Satisfaktionsforderungen der Offiziere der Hauptarmee.

[p. 801] [scan. 347]


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Auß Ewer Gräffliger Excellence gnädigen schreiben sowoll alß deß herren
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residenten Kleyhen schrifft- undt mündtlichen relation habe ich den schluß
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der Oßnabrüg- undt Münsterischen tractaten mit recht erfreweten gemüthe
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verstanden, undt weil der gegentheil auff die von den kayserlichen herren
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plenipotentiarien erhaltene notification alsobaldt zu einer conferentz zwi-
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schen beyden kriegenden theilen veranlaßung gegeben, auch zu dem ende bey
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deß herren pfaltzgraffen undt generalissimi Fürstliche Durchlaucht der herr
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graff Schlick

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Heinrich Graf Schlick zu Bassano und Weißkirchen (um 1580–1650), 1632–1649 Präsident
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des Hofkriegsrats ( Schwarz , S. 331–334).
wegen abschickung einiger deputirten angehalten undt sich auß
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habender kayserlicher vollmacht anfangs ebenmäßig dazu erbothen, Ihr
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Fürstliche Durchlaucht auch darauff den herren general undt feldtmarschall-
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lieutenant Königßmarck undt mich mit gewißer instruction undt vollmacht
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versehen laßen, so hat doch nachgehendts der herr generallieutenant Piccolo-
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mini sich dieser conferentz halber bey hochermelt Ihr Durchlaucht schrifft-
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lich angegeben undt die beyde generalcommissarios, den freyherrn von Col-
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lowradt

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Albrecht Wilhelm Freiherr von Kollowrat-Krakowsky (1600–1689) ( Wurzbach XIII
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S. 376).
undt den freyherrn von Blumenthal

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Johann Friedrich Freiherr von Blumenthal (1607–1657) ( Gschliesser S. 260–261; NDB II
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S. 330–331).
, dazu nach der Altenstadt
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Prage abzuordnen sich erbothen, deßwegen Seine Fürstliche Durchlaucht be-
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wogen worden, anstat des herrn feldtmarschall-lieutenant Königsmarcks mir
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den herrn generalmajor Hammerstein (welcher neben des herrn generalfeld-
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tmarschall Wrangelß Excellence innerhalb acht tagen anherokommen wirdt)
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zuzuordnen und mit einer andern instruction zu versehen. Undt weil an ge-
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gentheilß seiten der herr von Blumenthal allererst vorgestern erschienen, so
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hat in der handtlung noch kein anfang gemachet undt daher von selbiger
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anjetzo noch nichtes berichtet werden können. Eß dürffte aber dieselbe neg-
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ster tagen undt zwar auff der brücken zwischen der Kleinenseite undt der
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Altenstadt Prage ihren fortgang gewinnen, von deren verlauff Ewer Gräfflige
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Excellence ich jederzeit gehorsahmen bericht geben werde.

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Sonsten scheinet, daß die bewilligung unserer jetzigen subsistence nicht allein
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von dem gegentheil zu behaupten, sondern auch unserstheilß dahero sehr
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schwer fallen wirdt, weil diese örther von lebenßmitteln fast gar erschöpffet
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undt wir also genöthiget werden müßen, die zahlungsquartier zu suchen.
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Umb welches vermeidung dan nicht ohndienlich gewesen wehre, wan die
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armee vorher dem friedensschluß sich in andere undt beßere postur hette set-
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zen können, maßen Seine Fürstliche Durchlaucht zu dem ende die beläge-
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rung der Altenstadt Prag auffgehoben undt bereits in march begriffen gewe-
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sen , aber wegen deß so unverhofft kommenden eylfertigen schlußes, den sie
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bey jetziger zeit undt zwar vor winterszeit nicht vermuthet, ihr intent endern
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müßen.

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Die zahlung der soldatesque belangendt, wirdt dieselbe mit den drey millio-
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nen sehr schwer hergehen, weil von denen officierern bey der haubtarmee
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größere postulata, alß man verhoffet, bereits per discursum herfürgegeben
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werden sollen, daß also Ihr Fürstliche Durchlaucht überauß große mühe mit
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dieser friedensexecution wegen ein- undt anderer inconvenientien haben wer-
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den . Meines ortheß desiderire ich den glücklichen undt schleunigen außgang
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dieses wercks so sehr, alß ich jederzeit zu dem edlen frieden so ein hertzliches
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verlangen getragen, werde auch daß, waß meinen wenigen vermögen ist,
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gerne dazutragen helffen.

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