Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
341. Lamberg und Krane an Trauttmansdorff Osnabrück 1646 September 13

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Lamberg und Krane an Trauttmansdorff


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Osnabrück 1646 September 13

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Ausfertigung: RK FrA Fasz. 92 X nr. 1429 fol. 316–317 = Druckvorlage – Kopie: Giessen
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207 nr. 278 S. 1065–1068.

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Marburg. Hessen-darmstädtische Klage über angebliche Äußerungen Trauttmansdorffs zu
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hessen-kasselischen Forderungen.

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Ewer Exzellentz sollen wir nit unangezeigt laßen, waßgestalt heüd der fürst-
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lich Heßen Darmbstattischer gesandter nomine Dr. Schütz bey unß abschiedt
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genhommen in meinung, eine reiß zu seinem gnädigen fürsten und herrn zu
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thuen, doch in weinig wochen wieder anhero zurückzukommen.

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Hatt bey solcher occasion die Marpurgische successionsach eifrich recom-
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mendirt und inständig darumb gebetten, daß man an Kaiserlicher seithen
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dhabey nichts wölte nachgeben oder ire fürstliche gnaden zu Darmbstatt zu
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einigem andern vergleich, alß welche in ordine der erbverbrüderung vorge-
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nhommen werden möegten, tringen oder darzu anlaaß oder einige apertur
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geben, darbey sich aber beschwehrt, ob solten bey Ewer Exzellentz schon
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andere gedancken angesetzt haben, indeme dieselbe ihnen, Darmbstättischen,
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hetten zu verstehen geben, daß man würde einen durchschlag machen und
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die strietige lande theilen müßen. Selbiger vorschlag seie auch ahn die Chur-
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sachßische und schon so weith kommen, daß der fürstlich Sachßen Weyma-
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rischer dhavon nachricht erlangt. Besorgt, wan es weiters und etwo denen
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Heßen Caßlischen fürkommen solte, daß dieselbe dardurch würden mehr
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halstarrich und die sach noch schwehrer gemacht werden, welchs nit allein
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seinen gnädigen fürsten und herrn (der gleichwol under allen protestirenden
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fürsten eintzig und allein in Ewer Majestätt trew und devotion bestendig seit-
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hero beharrt

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Hessen-Darmstadt war weder Mitglied der Union (1608–1621) noch des Heilbronner Bundes
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(1633–1634).
), sondern die churfürstliche durchlauchtt zu Sachßen selbst
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hoch schmertzen würde, mit pitt, solches praeiudicium soviel möeglich zu
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verhuiten und von diesem werck lieber gar still zu schweigen und alles zu irer
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fürstlichen gnaden zu verweisen.

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Imgleichen hat unß selbiger gesandter zu verstehen geben, ob sölte sich die
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gegenparthey selbst darauff bewerffen, daß sich niemaln würde der possession
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mit occupirung der eingenommenen örtter zugenähert haben, wan nit durch
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Ewer Exzellentz discurs darzu wehren veranlaaßet worden, indeme sich die-
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selbe sölten haben vernhemen laßen, daß die Heßen Caßlische mit irer prae-
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tension schwehrlich würden fortkommen können, solang sie nit in possessione
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der lande wehren. Wir haben dies letztere wiedersprochen und dhagegen be-
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haubtet , daß es ein unbegründetes fürgeben seie, so hinderrücks Ewer Exzel-
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lentz erdichtet und nachgeredet würde, dan unß gnugsamb bekandt, wie trew-
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eifrich dieselbe bey dieser sach mit irer fürstlichen gnaden meineten, bey
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dem ersten aber versichert, bey diesem werck also behoitsamb zu gehen, daß
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irer fürstlichen gnaden dardurch einig praeiuditz nit solle zugezogen werden.
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Darbey aber unsere schuldigkeit zu sein erachtet, Ewer Exzellentz ploß zu
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dero wißenschafft, weiln wirs dhafürgehalten, deroselben daran gelegen zu
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sein, von diesem verlauf nachrichtung zu haben, gehorsamlich anzuzeigen.

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