Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
220. Lamberg und Krane an Ferdinand III Osnabrück 1646 Juni 25

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Lamberg und Krane an Ferdinand III.


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Osnabrück 1646 Juni 25

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Ausfertigung: RK FrA Fasz. 51a fol. 47–47’, 52, praes. 1646 Juli 6 = Druckvorlage – Kopie:
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ebenda Fasz. 92 IX nr. 1310 fol. 308–308’; KHA A 4 nr. 1628/20 unfol.; Giessen 207
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nr. 158 S. 624–628.

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Austausch von Vermittlungsvorschlägen zu den Religionsgravamina zwischen kaiserlichen und
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kursächsischen Gesandten.

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Nachdeme ihre exzellentz, herr graff von Trautmansdorff, iüngstangedeute-
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termaßen durch den Churcöllnischen gesandten nomine Puschman bey de-
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nen Chursachßischen penetrirn laßen, weßen man sich dan endtlich bey dem
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negotio compositionis gravaminum gegen die protestirende zu versehen ha-
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ben möegte, und darauf allerhandt apertur erlangt, alß haben ire exzellentz
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darauf sambstags, den 23. dieses, die Chursachßische zu sich erfordert, mit
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denselben in unser gegenwarth mündtlich uber dies werck communicirt und
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endtlich ultimum gradum, wie ires dhafürhaltens die catholische stendte zu
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behandtlen sein möegten, inhalts memorials sub numero 1 eröfnet, dhagegen
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die Chursachßische andere vorschläge gethaen, lauth memorials numero 2.
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Es haben aber ire exzellentz noch bey der conferentz dhafür gewarnet, auch
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nachgehendts durch mich, Crane, denen Chursachßischen deütlich anzeigen
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laßen, daß sie iro nit getraweten, von selbigen der Chursachßischen vorschlä-
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gen ahn die catholische stendte zu überbringen, zu geschweigen bey densel-
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ben waß darauf zu erhalten, mit ersuchen, daß sich die Chursachßische wöl-
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ten belieben laßen, mit denen protestirenden in ordine auf dieienige media zu
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tractirn, so von irer exzellentz vorgeschlagen worden. Die Chursachßische
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haben geanwortet, daß gemelte von ihnen anheüd gegebene vorschläge nur
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ihre privatgedanckhen wehren, ohne daß sie von irer churfürstlichen durch-
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lauchtt darauf instruirt. Wölten selbe auch weiters nit verstanden haben, ob-
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zwar irestheils wünschten, daß denselben möege nachgangen werden, dan
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solchergestaldt sähen sie der sachen geholffen, wiedrigenfals aber einen
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schwehren zustandt.

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Und weiln sich ire exzellentz heüd von hie nacher Münster wieder erhoben,
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in hofnung, daß die Schweedische dhahin folgen und endtlich in der haubt-

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handlung ein schluß gemacht werden solle, alß haben sie unß diese umb-
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stendte ahn Ewer Mayestätt allerunderthänigst zu überschreiben aufgeben.


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Beilagen 1–2 zu nr. 220


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Beilage 1 zu nr. 220

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Media compositionis gravaminum der kaiserlichen Gesandten an die kursächsischen Gesandten,
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Osnabrück 1646 Juni 23. Kopie: RK FrA Fasz. 51a fol. 48–49; ebenda Fasz. 92 IX nr. 1310
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fol. 310–311; ebenda Fasz. 96 VI fol. 339–340’; TA Ka. 112 Z 6 nr. 72 unfol.; KHA A 4
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nr. 1628/20 unfol.; StK FrA Ka. 2 WF XXXIV fol. 217–218; ÖstA Tirol Fasz. 20e
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S. 1930–1931 – Druck: Meiern III, 187f. (im Wortlaut abweichend).

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Beilage 2 zu nr. 220

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Privatvorschläge der kursächsischen Gesandten betr. die Religionsgravamina, Osnabrück 1646
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Juni 23. Kopie: RK FrA Fasz. 50b fol. 58–59; ebenda Fasz. 51a fol. 50–51; ebenda Fasz. 92
13
IX nr. 1310 fol. 312–313’; ebenda Fasz. 96 VI fol. 341–342’; ebenda Fasz. 52c I fol.
14
489–490; TA Ka. 110 Z 4 nr. 45 fol. 3–4; KHA A 4 nr. 1628/20 unfol.; ÖstA Tirol Fasz. 20e
15
S. 1926–1928 – Druck: Meiern III, 188f.

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