Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann
96. Trauttmansdorff an Ferdinand III Münster 1646 Oktober 30

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Trauttmansdorff an Ferdinand III.


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Münster 1646 Oktober 30

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Ausfertigung: RK FrA Fasz. 50b fol. 11–11’, [eigh. PS] fol. 11’, praes. 1646 November 15
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Druckvorlage – Konzept: Klattau TA Ka. 15 Inv.nr. 391 fol. 176–176’ – Regest: DB VII
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nr. 914 S. 292–293.

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Drei Ansuchen der niederländischen Gesandten: Rückgabe von Hamm an Kurbrandenburg bis
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zum Friedensschluß; Rekommendation des Interesses der protestierenden Religionspartei; Versi-
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cherung ihrer Bemühungen um den Frieden.

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Gleich diesen vormittag seindt bei mir die Hollendische gesandten gewesen
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unnd haben folgende puncta angebracht

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Vgl. das Protokoll dieser Konferenz (Druck: APW III C 2 S. 723 Z. 34–724 Z. 24).
: Erstlich daß ihrer churfürstlichen
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durchlauchtt zu Brandenburg die statt Hamm

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Hamm (Gft. Mark), Stadt und Festung an der Lippe; seit 1636 in ksl. Hand ( Foerster S. 15,
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140).
, wo nit völlig, wenigst biß zu
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außgang der tractaten eingeraumbt und abgetreten werden möchte. Ich hab
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ihnen geantwortet, daß dieß eine sach were, die weder meiner commission
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anhengig unnd darüber ich gar nit instruirt were, noch auch mit diesen
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tractatibus einige gemeinschafft hette, dahero vergebens were, dißorths etwaß
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zu moviren. Zum anderen haben sie wegen der religion und damit dieselbe
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wie vor diesem in Teutschlandt verpleiben möchte, anregung gethan und daß

[p. 164] [scan. 240]


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die Schweden ihnen, den Hollendischen gesandten, in Hollandt schlechte
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dienst leisten theten, indeme sie dorthin schrieben unnd durch die praedican-
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ten gar dem volckh vortragen ließen, waßmassen ermelte Hollendische
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gesandten sich ihrer religionsverwandten gar schlecht annemben theten.
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Wolten dahero auch diese sach bestermassen recommendirt haben. Ich
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replicirte, daß man sich an seith Ewer Kayserlicher Majestätt und der
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catholischen den 12. Julii negsthin dergestalt erklert, daß die protestirende
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damit wohl zufriden sein könten. Sy fragten mich darauff, obs dan darbey
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sein endtliches verpleiben haben würde. Ich gab ihnen zur antwort, daß ich
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Ewer Kayserlicher Majestätt clementz zwar kein ziel noch maß zu geben
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11 oder dieselbe zu extendirn] Eigh. Zusatz Trauttmansdorffs.
oder dieselbe zu extendirn hette, wan aber die protestirende darmit zufriden
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sein würden, das ich nit zweiffelte, man würde auch catholischentheilß darbei
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acquiesciren unnd man allerseits rühig und bruderlich mit- und nebeneinan-
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der leben können. Drittens widerholten und offerirten sie ihre vorige
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erbiethen zu befürderung des fridens unnd daß sie ihrestheilß den würckhli-
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chen effect in der that scheinen lassen würden. Ich hab sie in der intention
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besterckht und sie unserseits eines gleichmessigen eyffers versichert.

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[ Eigh. PS ] Diese tag ist anderst schrifftwürdiges nichts vorgeloffen.

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