Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann
22. Trauttmansdorff, Nassau und Volmar an Lamberg und Krane Münster 1646 September 25

[p. 41] [scan. 117]


1
–/ 22 /–

2

Trauttmansdorff, Nassau und Volmar an Lamberg und Krane


3
Münster 1646 September 25

4
Kopie: RK FrA Fasz. 52a fol. 185–185’ = Druckvorlage; Giessen 207 nr. 299 p. 1134–1137
5
– Konzept: RK FrA Fasz. 92 X nr. 1448 fol. 367–367’.

6
Religionsverhandlungen: Weiterhin Vermittlungsbereitschaft auf kaiserlicher Seite; Ermahnung
7
der Protestierenden zu Nachgiebigkeit. Kurbrandenburgische Entschädigung: Ablehnung jeder
8
Forderung auf kaiserliche Erblande; Vorschlag einer von den Reichsständen zu leistenden
9
Geldzahlung.

10
Verweis auf nr. 20. Sovil nun die protestierende anlangt, da ist recht und wol
11
beschechen, das inen bedeutet worden, daß wir Kayserlichen allerseits noch
12
bey unserm hievor gethanem vorschlag verbleiben theten, sie auch daraufhin
13
ire erclärung zu eröffnen heten, wie dann in mein, grafens zu Trautmanßdorf,
14
abgangnem schreiben dahin austruckhlich gezihlet worden

36
Das Schreiben vom 24. September 1646 (Druck: Nr. 18).
. Und werden
15
demnach Eur Liebden und Excellenz, auch der herr mit gelegenheit solches
16
angedeuten protestierenden mehrers zue gemüeth füehren und, das sie sich
17
hierüber anderst, als beschechen, vernemmen lassen wolten, ermahnen. Sie
18
heten auch denn catholischen dise ire letstere erclärung desto weniger übel
19
außzudeüten, weil eben sie, protestierende, wider alles besser versechen in
20
irer gegenschrifft uf lauter extremis verharret weren.

21
Waß nun die angemuetete recompens für Churbrandenburg aus denn Kayser-
22
lichen erblanden betrifft, da kombt uns nit wenig befrembdlich vor, das die
23
Franzößischen plenipotentiarii sich solcher ahnmuettung undterfangen thu-
24
end , da sie sich yederzeit dess gegenspihls durch die mediatores gegen uns
25
vernemmen lassen. Es haben demnach Eur Liebden und Excellenz, auch der
26
herr recht gethan, das sie inen rundt gesagt, das ire Kayserliche mayestät
27
darin keinesweegs verwilligen werden, wie ich, graf von Trautmanßdorf,
28
dessen auch von derselben in specie bevelcht bin

37
Vgl. die ksl. Weisung vom 21. August 1646 (Druck: APW II A 4 nr. 310).
, und darzue nimermehr
29
verstehen werden, es gehe auch im übrigen, wie da wolle. Damit aber auch
30
die Franzosen hierunter mehrer mitel haben möchten, denn Schweeden oder
31
Churbrandenburg zu begegnen, so köndte inen angedeütet werden, das,
32
gleichwie dem hauß Österreich ein theil seiner landen restituiert, für den
33
andern theil aber ein abtrag an gelt zu erstatten verglichen worden

38
Vgl. die Regelungen des ksl.-frz. Vorvertrags vom 13. September 1646 (vgl. APW II A 4 nr.
39
344 Beilage B) über die finanziellen Verpflichtungen Frankreichs gegenüber dem Ehg. von
40
Tirol.
, das es
34
gleichergestalt mit Brandenburg ze halten und zu seiner recompens uf ein
35
gewisse summa gelts, von gemeinen ständen dess Reichs zu bezahlen,

[p. 42] [scan. 118]


1
gehandlet werden möchte. Und stüende zu irem, der Französischen gesand-
2
ten , belieben, hievon gegen denn Schweedischen und, wo noth, auch gegen
3
denn Churbrandenburgischen anregung zu thuen,

28
3–5 aber dieser vorschlag … gelangen wäre.] Nach der Gießener Überlieferung ein eigenhän-
29
diger
Zusatz Trauttmansdorffs (Kopie: Giessen 207 nr. 299 p. 1137)
aber dieser vorschlag
4
müste erst geschehen, wann sonsten mit denen Schweden und Brandenburgi-
5
schen zu keinem schluß zu gelangen wäre.

Dokumente