Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann
130. Trauttmansdorff an Ferdinand III Münster 1646 November 23
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Trauttmansdorff an Ferdinand III.


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Münster 1646 November 23

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Eigh. Ausfertigung: RK FrA Fasz. 50a Konv. A fol. 224–224’, praes. 1646 Dezember 4.

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Einigung wegen der Autonomie in den kaiserlichen Erblanden in Sicht? Kurbrandenburgische
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Entschädigungsforderungen. Drohender Ausschluß Spaniens aus dem deutschen Frieden durch
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den bevorstehenden spanisch-niederländischen Vertrag.

[p. 232] [scan. 308]


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Die tractaten khomen allerseits, wie Euer Kaiserliche Majestät auß unsern
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gesambten relationibus allergnädigst vernemen, alle strette. Gar auf alle
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incidentia bin ich oder meine collegae nicht instruirt. Wir werden zuzeiten
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Euer Kaiserlicher Majestät gnädigsten willen errathen müssen; ex proposito
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non peccabimus, ein fridenschluss excusirt wol khleine errores.
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Wan Euer Kaiserliche Majestät in ihren landen die noch anwesendte Luteri-
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sche 15 jhar ex nullo pacto gedulten, nacher, wan sie ihre gütter nicht heten
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verkhauffen khünen, immer ainem erlauben, zu den seinigen zu sechen, so ist
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der punctus autonomiae verglichen.
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In der Schwedischen satisfaction stosst es sich an Stetin. Brandeburg wolt
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anstat Vorpommern Halberstatt, Magdeburg post mortem moderni postulati
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undt ein million fl ab Imperio haben

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In der Resolution vom 7./17. November 1646 (Regest: UA IV S. 467–468) hatte der bg. Kf.
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seine Entschädigungsforderungen vom 8./18. August 1646 (Regest: Ebenda S. 454) erneuert
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und darüber hinaus das Hst. Kammin sowie eine von den Reichsständen zu zahlende Summe
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hinzugefügt. Allerdings verzichtete er darauf, schlesische Ft.er direkt vom Ks. fordern zu lassen
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( Breucker S. 64).
. Das ist zu vile. Aber von Euer
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Kaiserlicher Majestät landen haben wier sie dimovirt bißhero.
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Der schluss zwischen Spanien undt Hollandt ist nunmehr gewiß

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Erst am 16./26. November 1646 faßten die Generalstaaten der Ndl. den Beschluß, mit
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Spanien statt eines Waffenstillstands einen Friedensvertrag anzustreben ( Poelhekke S. 318;
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Dickmann S. 302–303).
. Wir
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hoffen, doch cum timore, mit Schweden undt protestirenden auch zu
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schliessen. Wan nun Frankhreich dannoch mit Spanien nicht schliessen wolt,
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sondern allein mit Euer Kaiserlicher Majestät unndt dem Reich, dort aber den
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khrieg continuirn, wierdt fast unmuglichen sein, die reichsstendte zu prose-
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cution des khriegs wider Frankhreich zu persuadirn, sondern sie werden
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darvor halten, Spanien seye Frankhreich gewaxen, wan die vires, so gegen
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Hollandt haben müssen stehen, gegen Frankhreich gewendet werden. Et
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cupiditas pacis wierdt bey denen reichsstendten gewiß khein rationem in
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contrarium admittiren, man thue, waß man wölle.

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