Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
94. Trauttmansdorff, Nassau und Volmar an Ferdinand III Münster 1646 Mai 11
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Münster 1646 Mai 11
Ausfertigung: RK FrA Fasz. 52a fol. 102–102’, 111, praes. 1646 Mai 21 = Druckvorlage –
Kopie: KHA A 4 nr. 1628/20 unfol.; Giessen 207 nr. 85 S. 315–318 – Konzept: RK FrA
Fasz. 92 VIII nr. 1208 fol. 529–529, – Druck: Gärtner IX nr. 115, 695ff.
Breisach: Mediatoren; französische Gesandte: Beharren auf Breisach; Kurbayern: Unterstützung
der französischen Forderungen; kaiserliche Stellungnahme gegenüber den Mediatoren. Schwedi-
sche Unterstützung in der Breisach-Frage? Beratung der katholischen Stände über die Religions-
gravamina; Einigung möglich? Abreise Trauttmansdorffs nach Osnabrück?
Hinweis auf nr. 84. Als seint gleich am erchtag und vorgestern erstens die
mediatores nacheinander, folgendts die Franzößische plenipotentiarii selbst
bey mir undterm schein dess empfachens erschinen, aber von ein und anderm
genuegsamb zu verstehen geben worden, das sie, Franzosen, von dieser prae-
tension sich abwendig machen ze lassen nit gedächten. Wie dann gestrigen
vormitag irer churfürstlichen durchlaucht in Bayren abgesandte eben diesen
puncten bey mir ganz instendig und mit abermals entlichen angetroeten ab-
sönderlicher vergleichung gegen der cron Franckhreich getriben, darauf wir
uns dann sambtlich entschlossen, denn herren mediatoren Eur Kayserlicher
Mayestät erclärung, warumb sie in die zurugglasßung diser vestung nit ein-
willigen köndten noch wolten, solenniter vorzuhalten. Wie nun solches ver-
richt worden, das geruehen Eur Mayestät aus beyligender continuatione pro-
thocolli gehorsamst anzuhören.
Und obwol die mediatores der mainung seint, das die Franzosen auf ihrem
intent unverenderlich beharren unnd auch bey denn Schweeden und prote-
stierenden newe verwirrungen anstifften werden, so haben doch erwendte
Schweedische plenipotentiarii sich nit allein gegen mir, grafen von Traut-
manßdorf, sondern auch hernach gegen unseren collegis anerbotten, das sie
denn Franzosen selbst und zumaln durch dero residenten zu Oßnabrugg zue-
sprechen wolten, sich diser praetension wegen Preysach und anderer pläzen
disseit Rheins zu begeben. Stehet also dess erfolgs zu erwartten.
Die catholische ständt haben nach angehörter relation ihrer deputierten in
puncto gravaminum (darvon Eur Kayserliche Mayestät dero Österreichische
gesandtschafft umbstendtlichen bericht thuen würdet und zugleich ir uns
zuegestelt extractus hiebeyligt) sich benommen, uf morndrigen tag ein ent-
liche resolution zu fassen, wie weit sie in ein und anderen puncten denn pro-
testierenden noch ferners nachzugeben gedenckhen, welche versechenlich
also beschaffen sein würdet, das dise composition darauf zum ende würdet
gebracht werden mögen. Gestalten eben derentwegen ich, graf von Traut-
manßdorf, mich negster tagen, wan ich werde sechen, daß dort Eur Kaiser-
licher Majestät ich merehr alß hir werde dinen khönen, widerumb nach Oß-
nabrugg zu verfüegen vorhabens bin.
Beilage [ 2] zu nr. 94
Protokoll der Plenarkonferenz der katholischen Stände, [ Münster] 1646 Mai 9. Kopie: RK FrA
Fasz. 52a fol. 103–106; ÖstA Tirol Fasz. 20e S. 1391–1398; KHA A 4 nr. 1628/20 unfol.;
Giessen 207 nr. 88 S. 328–338 – Druck: Gärtner IX nr. 109, 671–678; vgl. APW III A
4.1 nr. 46 .