Acta Pacis Westphalicae II C 3 : Die schwedischen Korrespondenzen, Band 3: 1646 - 1647 / Gottfried Lorenz
EDITIONSTECHNISCHE REGELN

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EDITIONSTECHNISCHE REGELN

Die APW folgen den von Johannes Schultze aufgestellten Grundsätzen (vgl. Blätter für deutsche Landesgeschichte C II (1966) S. 1–10). Abweichungen und Ergänzungen enthält die folgende Zusammenstellung. Nach ihnen sind die Texte des vorliegenden Bandes eingerichtet worden. I. Deutsche Texte
  • 1. Vokalismus und Konsonantismus bleiben gegenüber der Vorlage unverändert, also burgere, uber, rühig, sye, ieder, yeder, vertrawen, fewr, unndt, ortt, unß, auff, bereitz usw., jedoch wird y in ii aufgelöst in Wörtern wie alliirter, variiren, renunciiren.
  • 2. Groß- und Kleinschreibung
  • Groß geschrieben werden:
    • a) Gott, Herr (in der Bedeutung von Gott), Christus. Aber: gotteshaus, christenblutvergießen usw.
    • b) Kaiser, Papst (mit allen Ableitungen: die Kayserlichen gesandten, der
    • Päbstliche nuntius ), außer wenn der Personenname folgt: kayser Ferdinand, pabst Urban VIII.
    • c) Personennamen und geographische Bezeichnungen mit allen Ableitungen wie Luther, die Calvinisten, die Tilly’schen völcker, die Schwedische gesandten, der Rheinstromb, der Westphälische craiß, die Oberpfaltz, die Churcöllnische usw., aber die catholische kirchen, das heylige reich, das imperium.
    • Ebenfalls groß: die uniirten Provincien, die Generalstaden, die herrn Staden usw.
    • d) Titel wie Ihre Kayserliche Mayestät, Ihre Churfürstliche Durchlaucht, Päbstliche Heyligkeit, Hochfürstliche Gnaden, Hochgräfliche Exellentz usw. nur in der Anrede, sonst werden sie klein geschrieben.
    • e) Namen von Monaten und Festtagen.
    • Aber klein: Wochentage.
    • f) St. in Heiligennamen, z. B. St. Lamberti.
    • g) Abkürzungen akademischer Titel wie Dr., Lic., I. U. D.
    • Aber: Bernhard Rottendorff, medicinae doctor.
    • Alles andere wird klein geschrieben (herr graff, der könig).
  • 3. Jahreszahlen werden ausgeschrieben: anno 30 = anno 1630.
  • 4. Die Zeichensetzung wird dem modernen Gebrauch angeglichen, soweit dadurch das Satzverständnis erleichtert werden kann.
  • 5. Abkürzungen werden in der Regel aufgelöst.
  • 6. Getrennt- und Zusammenschreibung möglichst nach dem heutigen Gebrauch.

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II. Lateinische Texte
  • 1. Vokalismus und Konsonantismus wie in der Vorlage, jedoch durchgängiger Verzicht auf j, also huius, subiectus, maiestas, ius, nuntii, iis usw.
  • 2. Groß- und Kleinschreibung
  • Groß geschrieben werden:
    • a) Deus, Christus, Dominus (in der Bedeutung von Deus).
    • b) Imperator, Caesar, Papa, Pontifex (auch Caesareani, Papistae usw.).
    • c) St. in Heiligennamen wie in deutschen Texten.
    • d) Abkürzungen akademischer Titel wie in deutschen Texten und Abkürzungen der Bezeichnungen von Ordensleuten wie P. Adamus.
    • e) Abkürzungen von Ordensbezeichnungen wie OSB, SJ, Franciscani, aber fratres minores, patres societatis, weil hier kein Eigenname zugrunde liegt.
    • f) Personennamen und geographische Bezeichnungen mit allen Ableitungen: Augusta, Vindelicorum, Augustanae confessioni addicti, Lutherani, instrumentum Trauttmandsdorfianum, Rhenus, Palatinatus usw.
    • g) Namen von Monaten und Festtagen.
    • Alles andere wird klein geschrieben, also auch Titel wie sua sanctitas, sua celsitudo usw.
  • 3. Jahreszahlen werden ausgeschrieben: anno 30 = anno 1630.
  • 4. Zeichensetzung wie in deutschen Texten.
  • 5. Abkürzungen werden in der Regel aufgelöst.
III. Französische Texte
  • 1. Vokalismus und Konsonantismus wie in der Vorlage, also ennemy neben ennemi, traittés neben traittez, jedoch durchgängige Unterscheidung zwischen u und v, i und j nach heutigem Gebrauch.
  • 2. Groß- und Kleinschreibung
  • Groß geschrieben werden:
    • a) Christlich-religiöse Begriffe wie Ange, Ciel, Dieu, d’Eglise, Evangile, la Religion, Trinité.
    • b) Titel der Herrschaft und Kirche, des Staatsdienstes und Militärs wie Ambassadeur, Archevesque, Cardinal, Chevalier, Commandeur, Comte, Conseiller, Duc, Electeur, Empereur, Evesque, Général, Intendant, Légat, Reyne, Roy, Pape, Père, Plénipotentiaire, Prince, Prélat usw.
    • c) Personennamen, geographische Namen und Herrschaftsgebiete wie Comté, Duché, Empire, Evesché, Marquisat, République, Royaume, Seigneurie.
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      d) Allgemeine Titel wie Dame, Madame, Monsieur, Sieur.
    • Alles andere wird klein geschrieben.
  • 3. Jahreszahlen werden ausgeschrieben, also 1’an 635 = l’an 1635.
  • 4. Interpunktion, Akzente, Apostrophe, Cedille.
    • a) Zeichensetzung wird an den modernen Gebrauch angeglichen wie in deutschen Texten.
    • b) Akzente werden nach den heutigen Rechtschreiberegeln gesetzt, jedoch unter Berücksichtigung des tatsächlichen Buchstabenbefundes: dépendre, aber deppendre, desreiglement neben dérèglement, estat neben état, tascher neben tâcher, traittez neben traitès.
    • c) Apostrophierung nach heutigem Gebrauch, also d’Avaux statt Davaux, l’avis statt lavis, qu’il statt quil.
    • d) Die Cedille wird unter Berücksichtigung des tatsächlichen Buchstabenbefundes gesetzt: receu neben reçu.
  • 5. Abkürzungen werden in der Regel aufgelöst.
IV. Schwedische Texte
  • 1. Vokalismus und Konsonantismus wie in der Vorlage, jedoch mit folgenden Einschränkungen:
    • a) Durchgängige Unterscheidung der Buchstaben u, v und w nach heutigem Gebrauch in u und v, jedoch bleibt in Eigennamen w statt v erhalten.
    • b) Durchgängige Unterscheidung der Buchstaben i und j nach heutigem Gebrauch; der nun geschwundene i-Laut vor Vokal wird als i wiedergegeben: giöre, läggia, aber gjorde, ljuga.
    • c) Die Transskription der Zeichen ij und y ist dem heutigen Gebrauch angepaßt, daher (heutige Schreibweise: ej) immer eij, nie ey.
    • d) Statt ß wird ss gesetzt.
  • 2. Groß- und Kleinschreibung
  • Groß geschrieben werden:
    • a) Gud, Christus.
    • b) Keijsare, Påve, aber nicht die Ableitungen davon.
    • c) Personennamen und geographische Bezeichnungen mit ihren Ableitungen wie the Brehmische abgessandter, dee Frantzöske gesandter, aber evangeliske ständer.
    • d) Anrede- und Titelformen wie Eder Kgl. Maj., Hennes Furstliga Nåde, jedoch klein: herr.
    • Alles andere wird klein geschrieben.
  • 3. Jahreszahlen werden ausgeschrieben: anno 31 = anno 1631.
  • 4. Die Zeichensetzung ist weitgehend modernisiert.
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    5. Abkürzungen sind in der Regel nicht aufgelöst.
  • 6. In der Vorlage getrennt geschriebene Wörter, insbesondere Konjunktionen und Pronominaladverbien, werden der heutigen Rechtschreibung angeglichen. Hierbei sind die Vorschläge von Nämden för svensk språkvård , (Stockholm 1967); Heft 4, S. 40ff. berücksichtigt worden.

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