Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann
229. Ferdinand III. an Lamberg, Krane und Volmar Preßburg 1647 Januar 26

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Ferdinand III. an Lamberg, Krane und Volmar


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Preßburg 1647 Januar 26

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Ausfertigung: RK FrA Fasz. 53c fol. 19–20, 25–26 = Druckvorlage – Kopie: Giessen 208 nr.
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158 p. 825–829.

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Gutachten deputierter Räte (Kurz. Söldner, Walderode) und Conclusum im Geheimen Rat
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(Lobkowiz, Slawata, Schlick, Martiniz, Kollowrat, Kurz, Puchheim, Prücklmaier. Söldner)

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Das Ga. stimmt inhaltlich mit der Weisung überein.
,
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[Preßburg] 1647 Januar 25. Kopie: RK FrA Fasz. 53c fol. 21–24.

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Keine Erwähnung einer speziellen Garantieverpflichtung für die schwedische Satisfaktion im
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Friedensvertrag. Kritik allgemeiner Äußerungen der Gesandten. Billigung der von den protestie-
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renden Ständen den Schweden übertragenen Verhandlungsvollmacht wegen der Zustimmung der
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katholischen Stände.

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Verweis auf seine Vorantworten vom 18.

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Ausf.: RK FrA Fasz. 53c fol. 9–9’ – Konzept: Ebenda fol. 10–10’.
, 22.

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Ausf.: RK FrA Fasz. 53c fol. 13 – Kopie: Giessen 208 nr. 143 p. 648–649.
und 25.

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Ausf.: RK FrA Fasz. 53 c fol. 16–16’ – Kopie: Giessen 208 nr. 146 p. 658–659 – Konzept:
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RK FrA Fasz. 53c fol. 15–15’.
Januar 1647. Die
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Verhandlungen beruhen auf drei Punkten. Der erste bestehet in deme, waß der
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Brandenburgische abgesandte von Löben den dritten mehrgemeltes monaths
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Januarii bey dir, dem graven von Lamberg, wegen underhaltung zwainzig-
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taussendt man von dem Römischen Reich zu versicherung der cron Schwee-
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den wegen deß herzogthumb Pommern angedeüt und waß du damahls darauf
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geantworttet

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Vgl. nr. 194.
. Der andere punct, so vorigem zwar in etwaß anhengig, betrifft
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die guarantigiam und handthabung, so besagte cron Schweeden von unß und
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dem Heyligen Reich wegen bemeltes herzogthumb Pommern begehren
22
möchte und euere darbey angeführte motiven, darvon in bemelten eueren
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prothocollis vom sechsten und achten Januarii anregung geschehen

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Vgl. nr. 199 Beilage [1] und nr. 206 Beilage 1.
. Der
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dritte haubtpunct berührt daßiehnige, waß die protestierende stendt, wegen
25
immediatabhandlung der reichsgravaminum durch eüch und die Schweedi-
26
sche gesandten, und bey eüch die Schweedische angebracht, so auch die
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Franzößische gesandten darzue genommen, vermög euerer beeden prothocol-
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len vom achten erstbemelten monaths Januarii

41
Vgl. nr. 206 Beilagen 1 und 3.
.

29
Sovil nun den ersten punct wegen underhaltung der zwainzigtaussendt man
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von dem Römischen Reich für die cron Schweeden zu versicherung deß
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herzogthumbs Pommern anlangt, halten wir deß von Löben geführte andeü-
32
tung für ein discurs. Dann da deßwegen etwaß im werckh sein solte, wurde
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clar abzunemmen sein, daß man den frieden ganz unmüglich zu machen im

[p. 442] [scan. 518]


1
werckh begriffen wehre. Du, der graf von Lamberg, aber hast gar wol gethan,
2
daß du dich solches in der eng zu halten anerbotten hast.

3
Sovil aber die von den Schweeden noch weiter suechende guarantigiam
4
anlangt, vermeinen wir, daß sie khönnen kheine mehrere suechen, alß waß
5
dem instrumento pacis albereit einverleibt ist, nemblichen der concursus
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omnium in pace conclusorum contra contravenientes conclusioni pacis.
7
Dahero habt ihr auch eüch in einigen weitern tractät nit einzulassen, bey
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welchem punct wir eüch gleichwohl gnedigist erinnern wöllen, daß nachdem
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ihr eüch in discursu auf deß Oxenstern frag wegen entlasßung der
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aidtspflicht der Pommerischen stendten dahin vernemmen lassen, daß impo-
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tentia recuperandi seye pro tacita relaxatione iuramenti seu homagii zu
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halten, sonst wurdt khein landt, so mit krieg erobert, den überwinder mit
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aydtspflichten khönnen verbunden werden

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Druck: APW III C 2 S. 786 Z. 2–6.
, daß wir lieber gesehen hetten,
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daß dise weitaußsehende generalwörtter, dardurch unsere und unsers hauß
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erbkönigreich und länder in höchste gefahr gesezt werden, bey denen
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leüthen, so alles ad notam nehmen und zu seiner zeit sich derselben
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maisterlich zu gebrauchen wissen, werden vermitten blieben. Wir khönnen
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leicht erachten, daß ihr es auß einem sonderbahren eyfer gegen unß und
19
unßerm hauß gethan, wie wir dann selbst bekhennen, daß unß von deß hauß
20
Brandenburg negotiationen, sovil alß ihr in euerem vom sechsten Januarii
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eingeschickhten prothocoll und sibenden Januarii gethanen postscriptum
22
erinnert, nichts wissendt gewesen

36
Vgl. nr. 199 und die Beilage [1].
.

23
Den dritten punct, daß die protestierende die erledigung der gravaminum
24
eüch und den Schweedischen, die Schweedisch[ en] aber die Franzößischen
25
vermög obgehörter prothocollen darzueziehen, ob wir zwar darwider hiebe-
26
vor bedenckhen

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Vgl. die ksl. Weisungen an Lamberg und Krane vom 22. Oktober und 12. November 1646
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(Drucke: Nr.n 81 und 115).
gehabt, weil aber die catholische stendt darin den anfang
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gemacht, so lassen wir es auch geschehen. Und werdet ihr unsern habenden
28
instructionen

39
Vgl. zuletzt das den ksl. Ges. zugeschickte Ga. dep. Räte vom 8. Oktober 1646 (Druck: Nr. 54
40
Beilage [1]) und die Weisung vom 22. Dezember 1646 (Druck: Nr. 176).
dißorths nachkhommen.

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