Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1648 X 25
1648 X 25
Sonntag Bericht Steins: Gestriger Verlauf
. – Bericht des
zu Nassau/Lamberg geschickten Deputierten: Als er für die Notifikation
dankte, fragte Nassau, ob W zu dem auf Wunsch von Servien und Krebs
für heute kurzfristig angesagten Te Deum erscheinen werde. Und haben
davon weder I. H. G. noch der thumbprobst Reck einige adviß gehabt,
außer daß eben damaln der canzler Stein von seinem diener vernommen zu
haben referirt, daß dieser vorhabender sollennitet der prediger zu St. Aegi-
dii auf der canzl meldung gethan hette. – I. H. G. laßen dem herrn grafen
von Naßaw hinwieder andeuten, daß weder ihr noch den andern Chur-
colnischen hiervon das geringste nicht vorkommen, sey ihr leid, daß sich
also in der geschwinde zu solchem actu nicht fertig machen konden.
Welche underlaßene ansag der her graf damit endschuldigt, daß alles in
der eyl und confusion zuegangen, auch viel auß den catholischen nichts
davon gewust hetten; comes Servient hab zwarn hinzukommen veranlast,
auch seinetwegen die divina eine gute weyln aufgehalten, und er graf von
Naßaw dißhalber zu ihm geschickt, ist aber nicht erschienen, sondern bey
den patribus conventualibus meß gehort.
Under wehrendem hohen ambt haben 3 compagnien burger auffm dhomb-
hoff und 3 compagnien soldaten auffm marckt in der gewähr gestanden.
Nach gesungenem ‘Te Deum laudamus’ ist der magistratus civicus außm
hohen dhomb nach dem rhathauß und zwischen beyden burgermeistern der
statt obrister cum sollennitate in der ordnung nach dem rhathauß gangen,
welches von außen mit tapeten etwas geziehrt, oben mit etlichen fahnen,
dißgleichen St. Lamperti kirchthurn rings umbher besteckt gewesen. Bald
hiernach kombt der statt secretarius zu pferd, deme 6 trompeter mit dem
herbaucker vor- und 3 stattsdiener in der liverei nachgeritten, welcher
erstlich auffm thumbhoff vor der fürstlichen canzley, hernacher ahm rhat-
hauß und also fort in gemeltem comitat hin und wieder in den weitten
straßen und auf den crutzwegen die publication des underschriebenen frie-
dens hiezugefügten inhalts gethan, yedesmal mit vollem trompetenschall.
Underdeßen sein von 12 biß 1 die glocken in allen kirchen geleutthet, die
stueck 3mal umb die statt gelöst und underschiedlich von den burgern und
soldaten, wavon der ganze marckt voll gestanden, salve geben.
zu Nassau/Lamberg geschickten Deputierten: Als er für die Notifikation
dankte, fragte Nassau, ob W zu dem auf Wunsch von Servien und Krebs
für heute kurzfristig angesagten Te Deum erscheinen werde. Und haben
davon weder I. H. G. noch der thumbprobst Reck einige adviß gehabt,
außer daß eben damaln der canzler Stein von seinem diener vernommen zu
haben referirt, daß dieser vorhabender sollennitet der prediger zu St. Aegi-
dii auf der canzl meldung gethan hette. – I. H. G. laßen dem herrn grafen
von Naßaw hinwieder andeuten, daß weder ihr noch den andern Chur-
colnischen hiervon das geringste nicht vorkommen, sey ihr leid, daß sich
also in der geschwinde zu solchem actu nicht fertig machen konden.
Welche underlaßene ansag der her graf damit endschuldigt, daß alles in
der eyl und confusion zuegangen, auch viel auß den catholischen nichts
davon gewust hetten; comes Servient hab zwarn hinzukommen veranlast,
auch seinetwegen die divina eine gute weyln aufgehalten, und er graf von
Naßaw dißhalber zu ihm geschickt, ist aber nicht erschienen, sondern bey
den patribus conventualibus meß gehort.
Under wehrendem hohen ambt haben 3 compagnien burger auffm dhomb-
hoff und 3 compagnien soldaten auffm marckt in der gewähr gestanden.
Nach gesungenem ‘Te Deum laudamus’ ist der magistratus civicus außm
hohen dhomb nach dem rhathauß und zwischen beyden burgermeistern der
statt obrister cum sollennitate in der ordnung nach dem rhathauß gangen,
welches von außen mit tapeten etwas geziehrt, oben mit etlichen fahnen,
dißgleichen St. Lamperti kirchthurn rings umbher besteckt gewesen. Bald
hiernach kombt der statt secretarius zu pferd, deme 6 trompeter mit dem
herbaucker vor- und 3 stattsdiener in der liverei nachgeritten, welcher
erstlich auffm thumbhoff vor der fürstlichen canzley, hernacher ahm rhat-
hauß und also fort in gemeltem comitat hin und wieder in den weitten
straßen und auf den crutzwegen die publication des underschriebenen frie-
dens hiezugefügten inhalts gethan, yedesmal mit vollem trompetenschall.
Underdeßen sein von 12 biß 1 die glocken in allen kirchen geleutthet, die
stueck 3mal umb die statt gelöst und underschiedlich von den burgern und
soldaten, wavon der ganze marckt voll gestanden, salve geben.