Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1648 I 3

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1648 I 3
Freitag Peñaranda bei W. Der Vertrag mit den Staatischen
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bis auf die Unterzeichnung fertig. Der Vermittlung mit Frankreich nehmen
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die Staatischen sich eifrig an; sie wollen vorschlagen: Restitution des
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eigentlichen Herzogtums Lothringen gegen Abtretung von Bar und der
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Rechte in Metz, Toul und Verdun; Restitution Casales an Mantua 1653/
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1654; Ablehnung der französischen Bedingungen für den Sukkurs nach
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Portugal und für den Stillstand in Katalonien; keine französische Ein-
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mischung in Neapel. Angesichts der französischen Anstalten in Italien
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hält Peñaranda die Friedensbeteuerungen nicht für echt. Spanien ist mit
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den Bedingungen im wesentlichen einverstanden, wünscht wegen Lothrin-
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gen aber eine schriftliche Restitutionserklärung der Franzosen selbst.

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W: Wiederholt die vor einem Jahr wegen Rheinberg und Bevergern
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gemachten Erinnerungen

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Vgl. oben S. 667.
. Peñaranda: Diese sachen in ihre tractatus per se
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nit gehorig, rät zur Auswirkung entsprechender Befehle durch Kurköln
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beim Erzherzog. W: Lütticher Rechte in Maastricht und Kölner Rechte
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in Rheinberg. Peñaranda: Spanien verfügt in den Verhandlungen nur
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über die eigenen Rechte, im übrigen gehören diese Fragen zur Friedensexe-
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kution
und sind im Vertrag absichtlich übergangen worden. Volmar
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schreibt, die Schweden verzögerten in Osnabrück absichtlich die Verhand-
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lungen
bis zum Beginn der Kampagne; auch die Franzosen denken nur an
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Fortsetzung des Krieges, während die Ksl. Vollmacht zum Abschluß haben,
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also daß, wan die Schweden und protestirende sich nur erklerten, ihre hoff-

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nung seye, spatio 8 tagen den frieden zu schließen. I. H. G. fragten,
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falß die sachen im reich und Teutschlandt zum schluß sich lenckten, ob er
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dan vermeint, daß Spanien allein im krieg pleiben werde. Warauf er
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Pinneranda: Eß wolte der konig in Spanien so gern zu ruhe sein alß
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yemandt; wan aber der gegentheil nicht wolte, seye nicht moglich, den frie-
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den ex una parte allein zu erheben. I. H. G.: Eß seye vor diesem under
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anderen ein punct under den ständen vorgeweßen de assistentia Caesaris
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regi Hispaniarum ferenda. Conte Pinneranda: Die unbilligkeit dieses
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postulati sey der gantzen weit offenbahr und werde nimmermehr gesche-
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hen ,

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10–16 mit – permoviren] am Rande: non communicatur.
mit dem anhang in vertrawen, daß Ihre Kayserliche Mayestet nach
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Mitteilung Nassaus hierin nimmermehr, so wenig auch, daß dergestalt der
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hertzog von Lottringen seiner landen destituirt werden solle, bewilligen
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wurden, wiewoll man sonst die nachricht hette, daß derentwegen von
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Churbayern Ihrer Kayserlichen Mayestet starcke instantz gemacht, umb
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beide Osterreichische hauser voneinander zu separiren und den Kayser zu
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nichtleistung einiger assistentz zu permoviren. – Schreiben Landsbergs,
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Buschmanns und Bischopings

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Bischoping an W 1648 I 2 ( Osn. 137).
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