Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
380. Auersperg an Ferdinand III Osnabrück 1644 September 1

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–/ 380/–

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Auersperg an Ferdinand III.


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Osnabrück 1644 September 1

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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46e, Konv. a fol. 129–129’, 134–134’, Auflösung der Chiffre
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fol. 130–130’, praes. 1644 September 14.

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Schwedische Verdächtigungen der kaiserlichen Politik, um einen Sonderfrieden mit Dänemark zu
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erreichen.

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Nachdem die Schwedischen gesandten ihren legationssecretarium

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Mylonius. Vgl. APW [II C 1 nr. 210] .
wegen
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des vom herrn bischoff von Oßnabrüg jüngsthin in verhafft genommenen,
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jedoch wieder losgelaßenen Schwedischen bediendten

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Vgl. [nr. 316] .
zu mir geschickt,
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|:unnd er under anderen vermeldt, wie das besagten abgesandten schwer
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falle, alhier zu sein unnd nichts zu handeln, ich auch die zeitung bekhommen,
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das der Torstensohn mit seiner armada ohn alle hindernus auß Holstein
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gezogen unnd nach beschehener coniunction mit Königsmarckh wiederumb
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ins reich gehen werde, umb den Ragozi in glauben zu erhalten, alß habe ich
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umb desto weniger bedenckhen getragen, ihme, secretario, zu antwortten,
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alle die meinigen, soofft sie zu den Schwedischen bedienten khommen,
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müessen anhören, ob hette Schweden ein groses verlangen zum frieden, die
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Kayserlichen aber nit; ist deme also, so were es an den Schwedischen, sich
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hierüber gegen mir vernehmen zu lassen, dann daß man disseiths ein auf-
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richtige intention zum friden iedesmahls getragen, khönne ihnen dessen
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khein sicherheit ermanglen. Hierauf sagte der secretarius, sie hetten doch

[p. 615] [scan. 645]


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iedesmahls sich zur extradition erbotten und gar zu verstehen geben, als
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verstunde ers auf dieses, was alhier vorgangen. So discurierte ich weiter
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und replicierte mit anderen worten das vorige, damit ich zu den worten
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khein sicherheit ermanglen, diese wort (auß dem, was hiebevor passiert)
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sagen unnd ihm dadurch ein mehrer gelegenheit zur reflexion machen
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möchte. Wann nun aber ich darvor halte auch aus allen außgesprengten
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zeittungen vermerckhe, das Schweden bis noch nichts anders sueche als
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allein auf ein oder andern weeg zu handlung zu khommen, umb Denne-
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marckh zu ingelosieren, damit sie den abseittigen frieden mit ihm umb desto
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eher schliessen und, wan der Ragozische krieg continuiert, sie ein merckh-
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lichen vortheil erlangen mögen, alß habe ich dem herrn von Plettenberg zu
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dem ende laut beylage [1] zuegeschrieben, damit sie ihnen diesen anwurff nit
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zu nuzen machen mögen:|.


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Beilage


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[1] Auersperg an Plettenberg, Osnabrück 1644 September 1. Kopie: RK , FrA Fasz. 46e,
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Konv. a fol. 132–133.

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