Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
51. Auersperg und Krane an Ferdinand III Osnabrück 1643 September 23

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Auersperg und Krane an Ferdinand III.


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Osnabrück 1643 September 23

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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46c, Konv. c fol. 50–50’, 61–61’, PS fol. 55–55’, Auflösung der
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Chiffre fol. 56–56’, praes. 1643 Oktober 6 = Druckvorlage – Kopie: ebenda Fasz. 92 I ad nr.
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23 fol. 201–202’; Giessen 203 fol. 470–471’ [ ohne PS] – Druck: Gärtner I nr. 334
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S. 711–713 [ ohne PS].

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Weigerung der dänischen Gesandten, an die schwedischen Gesandten zu schreiben. Frage Höges
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nach engerem Bündnis der Katholiken. PS: Gründe für Ausbleiben des Salvius.

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Wir können eß nit dhahin bringen, daß die Dennische gesandten an die
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Schwedische, ümb dern herzukombst zu beforderen, schreiben wöllen. Die
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haben unns verlittenen montag, den 22. dießs, heimbgesucht unnd ein
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schreiben, so vom Schwedischen gesandten Salvio ahn ihren collegen, den
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Dr. Langerman

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Minden 1643 September 6/16. Druck: APW [II C 1 nr. 24] .
, einglangt, in clausula concernente, so ungefehr dießes
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einhalts gewest, quae cum ita sint, nec etiam de Gallicorum et electorum
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legatis quicquam audiamus, constituimus tam diu hic subsistere, donec de
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omnium interessatorum legatorum propinquiore accessu edocti fuerimus,
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vorgelesen unnd eß fast zum glück außdeuten wöllen, gleichsamb woll
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darahn beschehen seie, daß ahn die Schwedische seithero nit geschrieben
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worden, weiln auß selbigen schreiben von der anthwortt, so gewißlich
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darauff würde erfolgt sein, unschwer abzunehmen sein sölle, dha wieder
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unnßere erinnerung, daß gleichwoll selbigs nur ein privatschreiben unnd
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ethwo dhahin angesehen sein dörffte, ümb der Dennischen gesandten
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schreiben dardürch zu verhindern, nichts verfangen wöllen, sondern sein
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bey deme bestanden, daß an die Schwedische zu schreiben vergeblich; ja
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haben fast zu verstehen geben, wan gleich anitzo der königlichen würden
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anthwortt nach unnßerm verlangen einkommen sölte, daß sie eß dannoch
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ein überfluß zu sein erachten, wegen dern Schwedischen albereith vernohme-
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nen intention an dieselbe zu schreiben. Warauff wir aber gleichfalß ümb-
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sönst replicirt, daß die königliche abgesandte anitzo zu schreiben ümb desto
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mehrers ursach hetten, weiln sie selbst erkennen könten, daß die in deß
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Salvii schreiben außgedingte condition sine qua non wegen nittanziehen
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der Schwedischen, biß endtlich der andern interessenten unnd churfürstliche
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gesandten erscheinen, im wenigsten dem praeliminarvergleich oder den

[p. 69] [scan. 99]


1
letzten zwischen unns, gesandten, allerseidts auffgerichteten instrumenten
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gemeeß seie, indeme dhavon in demselben gar nichts vermeldet wirdt,
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sondern die principalcronen sich gegeneinander pure et simpliciter deß
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termini halben ad congressum verbunden haben, welche billich auch alstan
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zu halten were, wan gleich auch die andere interessirten ihren iuribus nit
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invigiliren oder erscheinen wölten, zu geschweigen, daß Ewer Mayestätt
7
denselben an beyden mahlstätten erfüllet, die cron Spanien aber unns ihres
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anzugs halben zum offtern versichert, alsopaldt sie nur den auffbruch der
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Frantzosen vernehmen würden.

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Der reichßcantzler Höge hatt ferners zu verstehen geben, daß ihnen, Denni-
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schen, die nachrichtung einglangt, gestalt sich Ewer Mayestätt mit Spanien
12
und denen catholischen reichßstenden noch newlich waß enger dhahin
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sölten verbunden haben, dhaferne der fridt dürch tractaten nit zu erlangen,
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alstan die sach mit macht der wapffen außzuführen, begehrte von unns zu
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vernehmen, ob unnd waß unns davon fürkommen. Wir haben geanthworttet,
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daß unns von dergleichen sachen nichts bewust seie, die constitutiones
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imperii verbinden haubt unnd glieder ohne underschiedt der religion
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dergestalt miteinander, daß keiner engern verbündtnuß vonnötten. Darauff
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gedachter reichscantzler mit dießen formalien heraußgangen, daß noch
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vielle reichßconstitutiones würden müßen geändert werden, wan dieß
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unwesen sölte gestillet unnd wieder zum rührigen standt gebracht werden;
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ob welcher red wir unns billich verwundert, haben aber wegen angedeuteten
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unns also vorgelesenen schreiben anlaß genohmen, ahn beyden herren
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churfürsten Maintz und Cölln unnßere gehorsambste erinnerungsschreiben
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einhalts beykommender abschrifft [ Beilage 1] abgeben zu laßen.

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PS |:Nachdem, wie Ewer Kayserlichen Mayestät dero reichsvicecanzler des
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mehreren allergehorsambst referieren würdt, Dr. Langerman mir, dem
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grafen von Auersperg, beim urlaub nehmen angedeüt, das der Salvius ein
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praesuppositum habe

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Vgl. [nr. 52] .
, warumb er sein raiß bis annoch verschieben thue,
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unnd ich darauf, zumahlen solches unnß von den anderen Dennemärckhi-
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schen gesanten in der conferenz mit fleis und zu merckhlicher verlengerung
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der sachen verhalten worden, anlaß genommen, es mit mehreren umbstän-
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den von besagtem Langerman durch ein briefel zu wissen zu begeren, alß
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hat Langerman gleich bey schließung der brief mir dise formalia, iedoch in
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höchstem vertrawen zugeschrieben, praesuppositum Salvii Caesaream
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maiestatem nondum ablegasse neque instruisse legatos suos, qui ad tractatio-
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nem mittendi, imo prohibuisse, ut prius abirent, quam Gallus hette einen
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glückhlichen streich erhalten:|.


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Beilagen


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[1] Auersperg und Krane an die Kurfürsten von Mainz und Köln, Osnabrück 1643 September 23.
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Kopie: RK , FrA Fasz. 46c, Konv. c fol. 58 – Druck: Gärtner I nr. 332 S. 709–710. [ Kopie:
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Giessen 203 fol. 469–469’].

[p. 70] [scan. 100]


1
Die Schweden weigern sich, am Kongreßort zu erscheinen, bis sie Gewißheit von der Anreise aller
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übrigen Gesandten haben. Wir bitten daher, Eure Gesandten anreisen zu lassen

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Kf. Anselm Casimir antwortete 1643 September 30, daß er seine Gesandten erst schicken werde,
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wenn er Nachricht vom Aufbruch der französischen Gesandten erhalten habe. Druck: Gärtner
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I nr. 351 S. 741–742. Ein Schreiben gleichen Inhalts und Datums an Nassau und Volmar auf
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deren Mahnung vom 25. September. Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46c, Konv. c fol. 59–59’ –
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Kopie: ebenda Fasz. 92 I nr. 33 fol. 299.
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