Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
327. Lamberg an Trauttmansdorff Osnabrück 1646 September 3

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Lamberg an Trauttmansdorff


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Osnabrück 1646 September 3

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Ausfertigung: Klattau TA Ka. 10 Inv. nr. 203 fol. 37–38 – Regest: DB VII nr. 873, 282.

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Hessen-darmstädtischer Gesandter: Einlenken der protestantischen Reichsstände bei den Reli-
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gionsgravamina in fünf Punkten; militärische Unterstützung des Kaisers durch die Städte mög-
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lich .

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Schwedischer Paß für Trauttmansdorff. Kriegsnachrichten. Der Darmstettische
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gesander Wolffius ist vergangne wochen bei mir gewesen und gebetten, ob
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wir Kayserliche bei den reichsdirectoriis anmahnen laßen wolten, damit die
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in nammen ihres gnädigsten fürsten und herrn noch vor zwei monat ad dic-
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taturam gegebne schrifft

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Das Memoriale der hessen-darmstädtischen Gesandten an die ksl. Ges. , Osnabrück 1646 VI
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7/17 (nr. 198 Beilage [1]), hatte Trauttmansdorff am 21. Juni 1646 an Volmar mit der Bitte
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gesandt, es an das Reichsdirektorium weiterzuleiten (Ausf.: RK FrA Fasz. 92 IX nr. 1301
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fol. 281 – Konzept: TA Ka. 116 Z 10 nr. 84 unfol.). Das Memoriale war am 15./25. Juni
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1646 in die Diktatur gegeben worden ( Meiern III, 546 ).
möchte dermahleins in berhatschlagung gezogen
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werden. Habe ihm geantworttet, das ich mit Euer Exzellenz daraus commu-
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niciren und dero bevelchs erwartten wolle.

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Bin hernach der gravaminum mit ihme zue red worden und die unbilligkhait
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der protestirenden postulatorum ihme remonstrirt. Der hat mir in verthrauen
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gesagt, es wurden die protestirende in villen weichen, 1. was die amnisti an-
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belangt , wan die catholische auf anno 1624 beharren, werde man endlich mit
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disem termino in politicis et ecclesiasticis auch zufriden sein, wan nuhr et-
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lichen wenigen gravirten a parte geholffen werde. 2. Der mediatstiffter und
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-clöster halber wurde es bey dem religionfriden sein verpleiben haben. 3. Das
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dritte dicasterium et concurrentem iurisdictionem etc. betreffend sey vast nie-
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mand , der solches mehr dan der Lampadius treibe, man werde aber seinet-

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wegen die composition nit zerschlagen laßen und bei denen zwayen verplei-
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ben , wan nuhn der reichshofrhat, dem gethanen versprechen gmeß, gleichfals
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mit Lutherischen subiectis besezt werde. 4. Die autonomia in ihr Kayserlicher
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majestät erbländern werde nuhr intercessionsweis begehrt, und verhoffte
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man, ihr Kayserliche majestät werden sich hierin superiren und etwas übrigs
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thun. 5. An die von Magdeburg begehrte praecedenz vor Salzburg wegen des
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directorii dörffte man sich nit kheren. Sey anfangs darauf gestanden, das
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mans auch vor Össterreich praetendiren hab wollen, es sey aber durch ihne
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und etliche andere verhindert worden. Endlich sagte er, wan den stätten in
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ihren gravaminibus

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Zu den reichsstädtischen Gravamina vgl. nr. 162 Beilage 1. Wolff von Todtenwart vertrat
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auch die Reichsstadt Regensburg.
etwas abgeholffen und ihr majestät ihnen ein wenig an
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die hand gehen wurden, das sie zu dero dienst noch woll ein 15 000, auch
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20 000 mann auf die pain bringen und underhalten wurden.

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