Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann
64. Lamberg und Krane an Ferdinand III Osnabrück 1646 Oktober 11

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Lamberg und Krane an Ferdinand III.


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Osnabrück 1646 Oktober 11

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Ausfertigung: RK FrA Fasz. 51a fol. 36–37’ = Druckvorlage – Kopie: RK FrA Fasz. 92 X nr.
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1477 fol. 483–484; KHA A 4 nr. 1628/41 unfol.; Giessen 207 nr. 334 p. 1254–1257.

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Abreisepläne Oxenstiernas nicht mehr aktuell. Intensive Verhandlungen zwischen den schwedi-
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schen und protestierenden Gesandten; ihre Pläne für eine kurbayerische Neutralität. Hessen-
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darmstädtische Truppenwerbungen.

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Auf die drei ksl. Weisungen vom 20. September 1646

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Zum einen Ausf.: RK FrA Fasz. 51b fol. 65–65’ – Kopie: Giessen 207 nr. 331 p.
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1250–1251; ebenda nr. 332 p. 1252 – Konzept: RK FrA Fasz. 51b fol. 64; zum andern
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Ausf.: RK FrA Fasz. 51b fol. 69–69’ – Kopie: Giessen 207 nr. 330 p. 1249–1250 –
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Konzept: RK FrA Fasz. 51b fol. 61–61’; zum dritten Kopie: Giessen 207 nr. 333 p.
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1253–1254 – Konzept: RK FrA Fasz. 51b fol. 60–60’.
. Mit des Oxensterns
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hiebevorn verlauteten abreiß soll es sich wieder verändert und derselb alhie
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zu pleiben befehl entfangen haben, maaßen derselb deswegen seiner abgestor-
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benen ehewirthin

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Gf.in Anna Margareta Sture zu Horningsholm (1615–1646), 1636 Heirat mit Johann Axelson
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Oxenstierna. Sie war am 26. Juli/5. August 1646 gestorben ( Stammtafeln VIII Tafel 157).
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Ihr Leichnam wurde in Osnabrück aufgebahrt und im September 1647 nach Schweden
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überführt ( Philippi S. 168).
leichnamb, so er selbst nacher Schweeden zu vergleiten
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willens gewest, selben auch darumb bißhero in seinem losament aufgehalten
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gehabt, für weenig tagen alhie in der Lutherischen kirchen beysetzen laßen.
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Vorgestern, den 9. dieses, ist der fürstlicher Braunschweigisch Lüneburgi-
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scher gesandter Dr. Lampadius vormittag etliche stundte bey denen Schwee-
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dischen gewesen. Sollen under sich waß aufgesetzt haben. Waß es aber
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eigentlich gewest, wißen etliche der protestirenden ständten selbst nit.
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Selbigen nachmittag sein darauf die selbstgemachte deputati protestantium
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zue denen Schweeden erfordert worden, auch bey denselben erschienen und
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sich gleichergestalt etliche stundte aldha aufgehalten

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Wahrscheinlich ist damit eine Verhandlung gemeint, die erst einen Tag später, am 10.
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Oktober 1646, stattfand ( APW II C 2 S. 500 Z. 20–24); ein Bericht darüber ist veröffentlicht
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(Druck: Meiern, APW III S. 386–387; APW II C 2 S. 500 Z. 25–501 Z. 13).
. Von vertraweten orth
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werden wir gewahrnet, daß man sich wol habe vorzusehen. Es giengen
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consilia bey denen Schweedischen und protestirenden für, umb Churbayern
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auf eine neutralitet zu verleithen. Denen Churbayrischen würde hofnung
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gemacht wegen der Obern Pfaltz und churdignitet, hingegen solle Churbay-
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ern denen Schweedischen und protestirenden in erlangung ihrer praetension
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in puncto satisfactionis et gravaminum befordersamb erscheinen, dha es doch
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denen Schweeden und protestirenden hiebey kein rechter ernst seie, dan die

[p. 115] [scan. 191]


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protestirende so weinig alß die Schweeden von einführung des octavi
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electoratus waß hören wölten, es seie dan, daß mans umbkehre und Churbay-
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ern octavum electoratum ad dies vitae annhemme. Und würde es die
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erfahrung geben, waß für uberauß große difficulteten es der chur halber bey
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diesen tractaten geben werde.

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Der hessen-darmstädtische Ges. Wolff von Todtenwart berichtet uns, daß er den
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schwed. Ges. notifizieren soll, daß Lgf. Georg

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Lgf. Georg II. von Hessen-Darmstadt (1605–1661); 1626 Lgf. ( NDB VI S. 217 ).
seine neugeworbenen Truppen
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trotz der frz. und schwed. Drohungen nicht abdanken wolle.

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In materia, diese friedenshandlung betreffendt, wißen wir für diesmahl nichts
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zu berichten.

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