Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann
281. Trauttmansdorff an Ferdinand III Osnabrück 1647 Februar 28

28
–/ 281 /–

29

Trauttmansdorff an Ferdinand III.


30
Osnabrück 1647 Februar 28

31
Eigh. Ausfertigung: RK FrA Fasz. 50a Konv. A fol. 37–38, praes. 1647 März 14.

32
Ehg. Leopold Wilhelm von Österreich. Ungarischer Reichstag; überhöhte Veranlagung geistlicher
33
Reichsstände in der Reichsmatrikel. Kurbayerische Drohungen mit einer Separation; gegenteilige
34
Versicherungen d’Avaux’. Finanzielle Abfindung für die pfälzische Familie? Schwierigkeiten und
35
Verzug bei den spanisch-französischen Verhandlungen.

[p. 559] [scan. 635]


1
Verweis auf sein Schreiben vom 31. Januar 1647

37
Eigh. Ausf.: RK FrA Fasz. 50a Konv. A fol. 19.
. Das, was dort über die Koad-
2
jutorie für Ehg. Leopold Wilhelm von Österreich im Est. Mainz

38
Der Plan, die Mainzer Koadjutorie für Ehg. Leopold Wilhelm (1614–1662) zu erwerben, soll
39
Trauttmansdorff schon im Frühjahr 1646 vom Ks. mitgeteilt worden sein. Wahrscheinlich
40
wegen der frz. Besetzung des Est.s ist dieses Vorhaben nicht ernsthaft verfolgt worden ( Loewe
41
S. 176–177; der dort angesprochene ksl. Brief ist allerdings in APW II A 3 und APW II A 4
42
nicht erwähnt).
gesagt worden
3
ist, war nur ein privater Vorschlag des kurmainzischen Ges. Brömser.

4
Daß endt dess Ungrischen landtags ist in allweg zu befürdern, aber mit
5
verlassung ruehe unndt fridens im landt. Im ganzen Reich seindt wol alle
6
geistliche länder vil höher in der matricul taxiert alß die weltlichen in
7
gleicher grösse. Daß hat Salzburg offt gekhlagt, der so hoch alß ganz Bayrn
8
taxirt ist

43
Der Römermonatsanschlag von 1598 betrug für Bayern und Salzburg je 1828 fl. ( Cortreius
44
I.5 S. 170, 171).
, aber nicht den triten theil des landts hat. Dahero dan die geistliche
9
vil mehr alß die weltliche contribuiren müssen, et hoc non sine consilio
10
factum. Der weltliche fürst hat weib undt khünder, muß sein stat halten, der
11
geistliche ist des ersten oneris uberhoben, daß ander stehet in seinem
12
belieben. Daß sol herr erzbischov zu Gran, wan man de 〈eius〉 articulo
13
handeln wierdt, ihme auch gefallen lassen, praecipue ubi agitur de defensione
14
ecclesiae, patriae, christianitatis etc.

15
Bishero haben die Churbayrischen (sovil ich penetriren khan) mit Frankh-
16
reich oder Schweden khein particularhandlung hir angetreten, aber täglich
17
droen sie mier darmit. Avox schwert, daß Frankhreich wil fridt haben – sagts
18
offentlich auch den Schweden inß gesicht – unndt die cron Frankhreich wöl
19
Churbayrn bey der dignitet unndt Oberen Pfalz mantenirn, aber man sol dem
20
pfalzgraven semel pro semper ein million reichstaller geben, die iüngere
21
brüder darvon zu unterhalten. Sed et haec possunt esse ficta. Die Churbayri-
22
sche wollen khein khreuzer geben, sagen, sie halten sich [ an ] Eur Kayserliche
23
Mayestät undt ihrer hypotheca. Ich hab mich anerboten, wan endlich etwaß
24
von gelt solte gegeben werden müssen, daß Euer Kaiserliche Majestät den
25
halben theil wollen uber sich nemen, aber sie sagen, dessen khein befelch zu
26
haben.

27
Von Münster ist heut der de Brun, Spanischer gesandter, bey unnß gewest. Er
28
hat unnß berichtet, in waß terminis ihre tractat mit Frankhreich bestehen,
29
wier ihm, wie die unserigen mit Schweden undt protestirenden sich finden.
30
Er befindt vil difficulteten, daß Frankhreich khein fridt haben wöl, also
31
khündten auch wier kheinen machen. Wegen Porto Longone undt Piombino
32
heten sie khein resolution empfangen, erwarteten derselben undt anderen
33
puncten inner 5 tagen.

34
Deren müssen wier nun auch ohnedaß erwarten, weillen die Schwedische den
35
punctum der Pfalz noch aufhalten undt unnß hart vor 5 tagen werden
36
erkhlärung geben wollen. Sonsten waist mich Euer Kaiserlicher Majestät

[p. 560] [scan. 636]


1
reiterirter befelch

28
Konnte nicht ermittelt werden (vgl. Einleitung S. LXXII).
wol dahin, khein zeit zu verlüren, so ich auch gewiß nicht
2
thun werde. Brun raist morgen wider nach Münster, dem conte de Penneran-
3
da unsern standt zu berichten, sich in ihren tractaten darnach wissen zu
4
reguliren. Euer Kaiserlicher Majestät gnädigstes handbriefl vom 12. dißes

29
Konnte nicht ermittelt werden (vgl. Einleitung S. LXXII).

5
hab ich den 26. allergehorsamst empfangen unndt hiemit schon untertenigist
6
beantwortet.

Dokumente