Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann
182. Trauttmansdorff an Ferdinand III Münster 1646 Dezember 28

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–/ 182 /–

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Trauttmansdorff an Ferdinand III.


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Münster 1646 Dezember 28

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Eigh. Ausfertigung: RK FrA Fasz. 50a Konv. A fol. 244, PS fol. 244–244’, praes. 1647 Januar 9.

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Spanisch-französische Verhandlungen: Druck auf Spanien; von französischer Seite Junktim mit
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dem deutschen Frieden. – PS Hofangelegenheit. Rückkehr Plettenbergs. Kein Einlenken des
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Kurfürsten von Brandenburg. Erneute schwedische Forderung nach ganz Pommern?

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Waß dise tag vorgeloffen, vernemen Euer Kaiserliche Majestät auß unserer
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gesambter relation vom heutigen dato

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Druck: Nr. 184.
allergnädigst. Wan der conte de
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Penneranda auch nur ad inducias mit Porto Longone undt Piombino, wie mit
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Catalogna

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Ende 1646 waren die span. Ges. bereit, mit Frankreich wegen Katalonien einen dreißigjähri-
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gen Waffenstillstand abzuschließen ( Bougeant III S. 65).
, sich wilffarig erkhlären derffte, so wäre noch hoffnung des
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fridenschluss. Ich erwarte sein erkhlärung alle minuten. Die cron Hispanien
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wierdt villeicht mit mitlen, sich zu defendiren, auch etwaß verlornes zu
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recuperiren, aufkhomen, aber hieraussen seindt die sachen in anderm standt.
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Deus disponet. Hollandt hat sich gegen Hispanien endlichen rotunde
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erkhlärt, daß sie ohne Frankhreich nicht schliessen wollen

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In dieser Frage waren die ndl. Ges. trotz der grundsätzlichen Übereinkunft mit den span. Ges.
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vom 27. Dezember 1646 untereinander uneins, da die frz. Ges. sie nachdrücklich auf ihre
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Bündnisverpflichtungen aus dem frz.-ndl. Vertrag vom 1. März 1644 (Druck: DuMont VI.1
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S. 294–295) hingewiesen hatten ( Poelhekke S. 366).
, et sic aut undique
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arma contra domum Austriacam aut repentina pax. Daß ist das beste, daß die
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Franzosen sagen, wan sie mit Spanien nicht schliessen khünen, so khüne auch

[p. 342] [scan. 418]


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mit dem Reich khein fridt sein. Diesses liberirt mich von vilen schwären
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nachsinnungen. Alleß, waß vorleufft, communicire ich den Churbayrischen
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gesandten fideliter, damit sie zu khein particulartractat ursach haben
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mögen.

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PS Obristhofmeisteramt

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Trauttmansdorff war seit 1637 ksl. Obristhofmeister. Für die Zeit seiner Abwesenheit vom
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Ks.hof hatte der Kaiser dieses Amt mit Dekret vom 21. September 1646 dem GR Khevenhiller
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anvertraut. Trauttmansdorff beklagte sich hier und in seinem dritten Schreiben vom 28.
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Dezember 1646 (Konzept: TA Ka. 112 Z 6 nr. 73 fol. 223–224) über den Wortlaut dieses
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Dekrets, da nicht deutlich werde, daß diese Übertragung nur übergangsweise gelte, und bat um
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die Kassation. Der Ks. gab ihm in seinem Schreiben vom 11. Januar 1647 (Ausf. (H.): TA Ka.
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123 fol. 116 – Kopie: Klattau TA Ka. 6 Inv.nr. 68 fol. 114) recht und ließ ein neues
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Dekret ausstellen (Kopie: TA Ka. 123 fol. 317–317’; Klattau TA Ka. 6 Inv. nr. 68 fol.
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89–89’).
.

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Jezo ist der Pletenberg widerkhomen

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Plettenberg war am selben Tag zurückgekehrt ( APW III C 2 S. 762 Z. 5–9).
. Churbrandeburg wil auf Stetin, Gartz
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unndt Wolin nicht renunciren. Die Schwedischen zu Ossnabrugkh haben
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dessen schon gestert nachrichtung gehabt, dahero der Salvius zum Dr. Ernst,
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fürstlich Bayrischen abgeordtneten, gesagt, man solle mit ihnen, Schwedi-
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schen , nuer fort tractiren über daß ander membrum ihrer proposition undt
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unserer erkhlärung

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Vgl. das schwed.-frz. Schreiben vom 25. November/5. Dezember 1646 (vgl. nr. 158 Beilage
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[1]) und den ksl.-frz. Rezeß vom 10. Dezember 1646 (vgl. nr. 161 Beilage [B]).
, daß heist ganz Pomern wollen [ sie ] behalten cum
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manutentione Caesareae Vestrae Maiestatis et Imperii undt Brandeburg
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nichts geben.

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