Acta Pacis Westphalicae II B 5,1 : Die französischen Korrespondenzen, Band 5, 1. Teil: 1646 - 1647 / Guido Braun unter Benutzung der Vorarbeiten von Kriemhild Goronzy und Achim Tröster, unter Mithilfe von Antje Oschmann am Register
Rückschritte bei den Verhandlungen im Reich; verschiedene Konferenzen d’Avaux’ und La
Courts mit den schwedischen Gesandten betreffend Hessen(-Kassel) und Pfalz; Oxenstiernas
Haß auf Kurbayern; seine Abkehr von den Zusagen gegenüber den Franzosen; weiterhin
antibayerische Haltung der Schweden in der Pfalzfrage trotz der Drohungen Trauttmans-
dorffs gegen Krebs; ihre konfessionelle Expansionspolitik und ihr bedrohlicher Macht-
zuwachs im Verbund mit den Protestanten; Schweden weder zu Friedensschluß noch Waf-
fenstillstand bereit; Eingeständnis der schwedischen Verzögerungstaktik selbst durch Salvius;
ohne Anweisungen aus Paris an Gesandte und Armee, den Abschluß mit dem Kaiser auch
ohne Befriedigung der äußersten alliierten und reichsständischen Ansprüche einzugehen,
Friede in Deutschland nicht möglich. Empfehlung, die Verhandlungen mit Kurbayern über
eine Waffenruhe fortzusetzen; dessen Ziel jedoch wahrscheinlich nicht Waffenstillstand, son-
dern allgemeiner Friede durch Druck auf die Kaiserlichen; falls Gegenteil zutreffend, Befür-
wortung einer sofortigen Waffenruhe mit Bayern. Konferenz mit Trauttmansdorff am 2.
März 1647: spanische Bedingungen für die Abtretung der toskanischen Plätze; Bestehen
d’Avaux’ auf ausdrücklicher Billigung der französischen Unterstützung für Portugal im Frie-
densvertrag und einer einjährigen Waffenruhe; stillschweigende Zustimmung Trauttmans-
dorffs. Beabsichtigte Drohung an die Spanier, die Forderungen zu Portugal und Katalonien
zu erhöhen, falls Spanien nicht bald dem französischen Gesamtentwurf für den Friedensver-
trag mit Frankreich vom 25. Januar 1647 zustimmt. Ergebnislose Konferenz mit den Schwe-
den am 3. März 1647; Notwendigkeit einer eindeutigen Erklärung des Hofes gegen die
schwedische Obstruktion und der Umsetzung der Kritik in praktische Konsequenzen, sonst
Lösung der Pfalzfrage und Beilegung der Gravamina nicht vor Jahresfrist. Oxenstiernas
Vorschlag zur Neuordnung der Rangfolge im Kurkolleg; Neid der Schweden auf die Stellung
des französischen Königs im Reich weiterer Grund für ihre antibayerische Politik; Doppel-
züngigkeit der schwedischen Gesandten in bezug auf Kurbayern: Betonung seiner Unzuver-
lässigkeit gegenüber den Franzosen, Insinuierung der drohenden Gefahr einer französisch-
bayerischen Union gegenüber den Kaiserlichen. Wiederholung des schwedischen Vorschlags
zur Neuordnung des Kurkollegs gegenüber Trauttmansdorff. Unterredung Bruns mit die-
sem: Bitte, weitere Anstrengungen für den Reichsfrieden bis zum Fortschreiten der franzö-
sisch-spanischen Verhandlungen auszusetzen.