Acta Pacis Westphalicae II B 5,1 : Die französischen Korrespondenzen, Band 5, 1. Teil: 1646 - 1647 / Guido Braun unter Benutzung der Vorarbeiten von Kriemhild Goronzy und Achim Tröster, unter Mithilfe von Antje Oschmann am Register
Glaubwürdige Beteuerungen des schwedischen Friedenswillens, jedoch Schwierigkeiten
durch das barsche Verhalten Oxenstiernas; sein Drängen auf Salvius’ Rückkehr nach Osna-
brück und Untersagung jeglicher inhaltlicher Zugeständnisse durch diesen in Münster. Kon-
ferenz mit Salvius: schwedisches Nachgeben trotz entsprechender Instruktionen praktisch
nur im Einvernehmen mit Oxenstierna möglich; Salvius’ Bitte um einen französischen Brief
an diesen. Bedeutung schwedischen Einlenkens angesichts des beabsichtigten Ultimatums des
Kurfürstenrates und der Kaiserlichen an Kurbrandenburg zur Teilabtretung Pommerns; vor-
gesehene Unterstützung dieser Mission durch die Franzosen und Contarini. Französisches
Bemühen um Beilegung der Gravamina; Aussicht auf baldigen Erfolg. Zweifel an der Be-
reitschaft Mantuas zu Verhandlungen über Cavour, Perosa und die Kriegsverpflichtung
gegen Genua in Münster. Mehrere Anhaltspunkte für die spanische Absicht, ein Separat-
abkommen mit den Generalstaaten zu schließen. Erneutes Drängen auf niederländische Er-
klärung in der Garantiefrage; wiederum ausweichende Antwort hierauf. Beabsichtigte Vor-
haltungen an die Adresse der kurbayerischen Gesandten wegen des Ersuchens ihres Herrn
bei Kaiser und Spanien um Absprache über die weitere Kriegführung. – Antwort auf das
zweite Memorandum vom 16. November 1646 ( APW II B 4 nr. 258): Benachrichtigung
der Königin wenn möglich acht Tage vor Vertragsunterzeichnung; Inkrafttreten des Waffen-
stillstandes in Katalonien möglichst zwei Wochen nach Einnahme Léridas wegen Absicht auf
Eroberung der Umgebung; Unverständnis der italienischen Gesandten angesichts der spa-
nischen Proposition zur vorläufigen Beibehaltung des Besitzstandes in Italien; eventuelles
Nachgeben Frankreichs bei der Höhe des Beitrages zum Unterhalt der Garnison von Casale;
Beobachtung der vorgegebenen Reihenfolge der italienischen Fürsten in der Intitulatio, mög-
lichst nur Erwähnung des Papstes und Venedigs; Ablehnung einer Garantie des Vertrages
von Cherasco durch italienische Fürsten und Spanier; Übergabe der Beilagen 2 und 3 (zu
Cherasco und Graubünden) an die Niederländer; Schwierigkeit der Vermittlung einer sa-
voyisch-mantuanischen Heirat; Zustimmung zum Vorschlag des Hofes in Sachen Lothrin-
gen; Einsatz für die Freilassung Eduards von Braganza; Portugal im Friedensvertrag nicht
zu erwähnen, faßt Spanien bereits als bedeutendes Zugeständnis auf; daher vermutlich
schwierig, seine Zustimmung zum französischen Recht auf Unterstützung Portugals zu er-
reichen; Kompromißvorschlag der Gesandten mit Bitte um dessen Prüfung am Hof: beider-
seitiges Zugeständnis der Unterstützungsmöglichkeit angegriffener Verbündeter, ohne hier-
aus Vertragsbruch abzuleiten.