Acta Pacis Westphalicae II B 5,1 : Die französischen Korrespondenzen, Band 5, 1. Teil: 1646 - 1647 / Guido Braun unter Benutzung der Vorarbeiten von Kriemhild Goronzy und Achim Tröster, unter Mithilfe von Antje Oschmann am Register

12
Postangelegenheiten; Ergebenheitsbezeigungen. Begründung der Vorschläge Serviens zu
13
Herzog Karl IV. von Lothringen; Maßnahmen zur Friedenssicherung im Hinblick auf seine
14
Person: Garantie der Vereinigten Niederlande und der Reichsstände, daß Spanien und der
15
Kaiser ihn nicht unterstützen werden; Registrierung des Friedensvertrages durch das Parle-
16
ment; Erläuterung des Vorschlages, in Frankreich Gesandte des Lothringers zu empfangen;
17
Beipflichtung zu den diesbezüglichen Einwänden Mazarins. Klare Verpflichtung der Gene-
18
ralstaaten zum Beistand gegen Herzog Karl IV. im Rahmen der Vertragsgarantie erforder-
19
lich. Abschluß eines Garantieabkommens mit ihnen wichtigster Verhandlungspunkt; ihre
20
Unzugänglichkeit in dieser Frage; hartes Auftreten in Münster und Den Haag einziger
21
Weg zum Erfolg; offene Kritik Serviens an die Adresse der niederländischen Gesandten:
22
Fortführung des Krieges gegen Spanien, auch ohne ihre Beteiligung, für Frankreich vorteil-
23
hafter als Friedensschluß ohne ausreichende Garantie; notwendige Betonung der französi-
24
schen Unabhängigkeit von der Allianz mit den Generalstaaten, die von niederländischer
25
Seite zum Teil offen in Frage gestellt wird; vermeintliches Abhängigkeitsverhältnis Grund
26
für das unverschämte Verhalten der Niederländer. Ihr nachdrücklicher Wunsch nach einer
27
französisch-niederländisch-spanischen Liga als Vorstufe einer engeren Bindung an Spanien.
28
Zutreffende Anmerkungen Mazarins zur Verschiedenartigkeit der italienischen und der

[p. 26] [scan. 208]


1
deutschen Fürstenliga. Kaiserliche Position in Sachen Souveränität über Metz, Toul und Ver-
2
dun sowie über das Elsaß. Vorteilhafter Vorschlag der Spanier zur befristeten Überlassung
3
der jeweils gehaltenen Plätze in Piemont und Montferrat. Contarinis Streben ganz auf einen
4
schnellen (wenn auch nicht dauerhaften) Frieden gerichtet, um den Türken rasch Einhalt
5
gebieten zu können. Abneigung Kurbayerns gegen Frieden und Waffenruhe; wünschens-
6
werte Drohung mit Entzug der französischen Unterstützung für seine Anliegen. Savoyische
7
Intention beim Geheimartikel des Bündnisvertrages mit Frankreich von 1635. Zeitpunkt der
8
Einstellung der Feindseligkeiten. Noch zu klärende Befristung des Casale-Artikels: dreißig
9
Jahre vermutlich angemessen. Scheitern einer einvernehmlichen Lösung in Sachen Exekution
10
des Vertrages von Cherasco an der Unnachgiebigkeit Savoyens; mögliches finanzielles
11
Druckmittel diesem gegenüber zur Durchsetzung verschiedener französischer Interessen. Er-
12
forderliche Geheimhaltung der savoyisch-mantuanischen Heiratspläne vor Venedig. Die
13
schriftliche spanische Zusicherung des französchen Rechts, Portugal nach Friedensschluß mi-
14
litärisch zu unterstützen, wird voraussichtlich nur schwer durchsetzbar sein. Gespräch mit
15
Pauw: dessen Verdienste um das Vorankommen der französisch-spanischen Verhandlungen;
16
Diskussion über die toskanischen Plätze; Pauws Reserviertheit; Serviens Begründung der
17
französischen Forderung nach deren Zession. Unbeständigkeit d’Avaux’; dauerhafte Beile-
18
gung des Streites zwischen ihm und Servien nur in Paris möglich.

Documents