Acta Pacis Westphalicae II B 2 : Die französischen Korrespondenzen, Band 2: 1645 / Franz Bosbach unter Benutzung der Vorarbeiten von Kriemhild Goronzy und unter Mithilfe von Rita Bohlen
Anbringen der bayerischen Gesandten bei d’Avaux: Bereitschaft des Kurfürsten zur Regelung
der französischen und schwedischen Satisfaktionsforderungen und der pfälzischen Angelegenhei-
ten, Erwartung französischer Unterstützung bei der Behauptung der Kurwürde; keine konkre-
ten Vorstellungen zum Inhalt der französischen Satisfaktion; Erwägung einer achten Kur;
Vorbehaltung aller Rechte Frankreichs auf Lothringen durch d’Avaux; bayerischer Vorschlag
zur Einstellung der Feindseligkeiten und Angebot zum Zusammenwirken gegen Friedensunwil-
lige. Antwort der französischen Gesandten: vertrauliche Mitteilung der Satisfaktionsforderun-
gen (Ober- und Unterelsaß, Breisach, Philippsburg und Umgebung, Waldstädte), Beschränkung
des Satisfaktionsanspruches auf die kaiserlichen Besitzrechte nach dem Hinweis der bayerischen
Gesandten auf die nicht-kaiserlichen Herrschaften und Reichsstädte im Elsaß, Zusage des
Fortbestandes der reichsunmittelbaren Stände, Betonung des Anspruches auf Philippsburg,
Herausgabe von Mainz, Speyer und Worms bei Räumung von Ehrenbreitstein und Trier durch
die Kaiserlichen; französische Rechte auf Lothringen; Begründung der Souveränitätsrechte der
französischen Könige auf das Elsaß; Passage nach Philippsburg; Forderung nach gleichzeitiger
Regelung der schwedischen Satisfaktionsforderung; Zusage der Hilfe Frankreichs für die
bayerischen Anliegen; Erfordernis der schwedischen Zustimmung zu einer eventuellen Waffen-
ruhe, Wiederaufgreifen der Angebote Vervaux’, Diskussion der Bedingungen für eine Waffenru-
he (1. keine bayerische Hilfe für den Kaiser; 2. Quartieraufteilung; 3. Sicherheitsplätze). –
Befürwortung einer hinhaltenden Behandlung der Angelegenheit um Frankenthal, dessen
Bedeutung als Verhandlungsobjekt. Türkenkrieg.