Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla

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Nr. 16 haben wir erhalten. Wir hören aber von der Frantzösischen gesandten
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auffbruch noch zur zeitt anders nichts, alß daß abermahls der ruiff gehet,
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gestaldt dieselbe den 10. dießes zu Pariß auffbrechen würden. Sein auch
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selbiger cron ministri von Hamburg alhie noch nitt anglangt, wirdt jedoch
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von Bremen geschrieben, daß dhaselbst der Frantzösischer resident, mon-
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sieur de St. Romain, von Hamburg unnd neben demselben ein baron,
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Rodrigo

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Wohl Claude de Salles, baron de Rorté, der als französischer Resident für Osnabrück bestimmt
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war, gemeint.
genendt, so wegen der cron Franckreich drey jahren in Schweden
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residirt haben söll, den 14. dießs ankommen, mit vorgeben, daß ihren weg
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hiehin zu dießem convent nehmen, maßen dan auch noch immerforth für
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der Frantzosen herzukunfft große provision alhie gemacht wirdt. Immittels
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söllen die übrige königlich Dennemarckische zu denen tractaten nach Oßna-
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brück deputirte gesandten (lauth sub nr. 1. beykommenden deß Denne-
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marckischen gesandten Christopff von der Lipp an mich, Crane, abgebenen

[p. 42] [scan. 72]


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originals) im anzug hiehin begriffen sein, von welchen einglangten avisi wir
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den herrn cardinal Rossetti

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Gärtner I nr. 280 S. 603–605.
, wie auch den Spanischen gesandten graffen von
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Zappada

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Gärtner I nr. 279 S. 602–603. Zu Zapata vgl. [S. 57 Anm. 4] .
bey heutiger ordinari überschrieben unnd von selbigen schreiben
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abschrifft eingeschickt, mit erinnerung, daß ihre reiß hiehin ebenergestaldt
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beforderen wöllen; unnd weiln wir benebens von gutten ortt die nachrich-
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tung haben, daß sich hochgedachter herr cardinal Rossetti söll haben ver-
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lauten laßen, nit ehender zu Cölln auffzubrechen, er seie dan versichert, daß
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die Spanische oder Frantzösische auch unterwegs sein, haben wir gleicher-
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gestaldt wollgedachten Spanischen gesandten von sölcher kundtschafft zu
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wißen gethaen; unnd mögte ethwo nit undienlich sein, wan die Spanische
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bottschafft bey dero Kayserlichen hoff auch dhavon mögte berichtet
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werden.

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Hinweis auf Beilagen 2 und 3. Weiln nun der fraw landtgraffin erclehrung waß
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milter (obzwar in terminis generalibus) alß deß graffen von Eberstein gehet,
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so verhoffen wir in den ubrigen noch unerledigten puncten (alß relaxation
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der entführten geist- unnd weldtlichen auß St. Mauritz stifft, unnd daß
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sowoll alle geistliche unnd einwöhnere dießer stadt auch dero guarnisoun
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alß die bürgerschafft mit under der neutralitet begriffen zu sein, Heßischer
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seidten möge erkendt und also endtlich allen beschwernüßen abgeholffen
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werden) vortzukommen, warüber wir nochmahls an beede örtter (maßen
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wir von deß graffen von Avoux, Frantzößischen abgesandten, alhie anwe-
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senden secretario, ümb sölchs zu beforderen, selbst angelangt worden)
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unnßere erinnerungsschreiben abgeben unnd sonderlich gegen der fraw
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landtgraffin gedencken wöllen, daß zuviell daran beschehen, daß in dero
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schreiben an die königliche würden in Dennemarck wieder beßer wißen,
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zweiffelsohne, ümb die contraventiones soviell desto mehr zu bemäntelen,
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gesetzt worden, daß sich alhie noch Kayserliche rheuterey befinden sölte,
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dan landtskündig, daß selbige reuterey sopaldt abgeführt worden, alß die
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Schwedische guarnisoun auß Oßnabrück abgeführt, unnd ligt itzo zu
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Wolfenbütell weith gnug von hier.

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[ Am Rande eigenhändig von Nassau:] Waß an underschiedenen ohrten fur
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zeythungen inkommen, seyndt sub. lit. A, B, C, D, E, F hiebey aller-
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gehorsambst gelegt worden.

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PS Es ist nützlich, einen Korrespondenten in Köln zu haben. Wir schlagen den
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Licentiaten Johan Falckenberg vor. Es wäre nötig, demselben für seine mühe
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ein schlechtes jahrgehalt ethwo von hundert gülden, weiln er sonderlich
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kein interesse darunter suchet, neben der postbefreyung zuzulegen.

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