Acta Pacis Westphalicae II A 2 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 2: 1644 - 1645 / Wilhelm Engels mit einem Nachtrag von Karsten Ruppert
Nr. 225 haben wir am 20. September erhalten. Die Responsion auf die Propositi-
onen der Kronen werden wir der Weisung entsprechend ohne vorhergehende Partikular-
mitteilung den Reichsständen am folgenden Montag bekanntgeben. Wir hatten dies
zunächst am 14., dann am 19. oder 20. September tun wollen, auch bei denn alhie-
sigen churfürstlichen catholischen deputatis sovil unterbauet gehabt, das
sie kein bedencken gemacht, wann schon die zu Minichen hinzuegesezte
clausula de armistitio, de satisfactionis apertura, de liberando Bragantino
genzlich weren außgelassen worden. So seint doch hinwiderumb an seithen
der ständen sovil hinderungen eingefallen, das entlich die bemelte der dreyen
catholischen churfürsten deputati durch die Mainzische uns ersuechen las-
sen, darmit bis uf vorbestimbten montag innzehalten.
Die Stände in Osnabrück haben schriftlich u. a. die Admission der magdeburgischen,
hessen-kasselschen, baden-durlachschen und straßburgischen Gesandten gefordert, und
zwar mit dem anhang, das sie es sonsten durch andere weeg de facto durch-
zutringen undterstehen wurden. Die hiesigen Stände haben dieses abermals
abgelehnt. Zwar, was die stadt Straßburg belangt, weil wir aus unserer instruc-
tion den bericht gethan, das Ewer Kayserliche Mayestät mainung nit seye,
dieselbe als feindt tractieren ze lassen, möchte es der zuelasßung halber
kein bedenckens haben; wir seint aber noch dero ordenlichen relation
gewärtig, nach dern wir uns in disem puncten ferrers zu richten wissen
werden.
Hinweis auf Beilage A und B. Obzwar solche von den Franzosen gemachte für-
rukhungen ohne grundt sein, so hat man doch die nachricht, das die Fran-
zößische regierung zu Pariß sich solcher aussprengender zeittungen bey
einfüehrung irer neüen geltauflagen im königreich bedienen und meniglich
bereden thuend, als wolten Euer Kayserliche Mayestät und die cron Hispa-
nien zu keinem friden verstehen.