Acta Pacis Westphalicae II A 2 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 2: 1644 - 1645 / Wilhelm Engels mit einem Nachtrag von Karsten Ruppert
Wir haben die Weisung vom 19. April
Ferdinand III. an Lamberg und Krane, Wien 1645 April 19. Ausfertigung: RK , FrA
Fasz. 48b fol. 82–82’ – Konzept: ebenda Fasz. 48b fol. 81–81’, 84 – Kopie: ebenda
Fasz. 92 IV ad nr. 660 fol. 737–737’; Den Haag A IV 1628 nr. 37; Giessen 205 nr. 188
S. 931–933 – Druck: Gärtner IV nr. 180 S. 782–783. Rezepisse auf nr. 118 und nr. 122.
Wegen der Geleitbriefe für die Mediatstände bleibe es bei der in nr. 128 gegebenen Weisung, daß
sie sich dem Gutachten der Kurfürsten gemäß verhalten sollen. Bei künftig anfallenden zweifel-
haften Sachen sollten sie auch das Gutachten der übrigen anwesenden ständischen Gesandten ein-
holen.
wir uns mit den kurfürstlichen Bevollmächtigten wegen der Geleitbriefe für die Mediat-
städte laut beigefügten Protokolls einer gewißen fürantwortt
Kopie dieser Vorantwort findet sich in MEA , FrA Fasz. 12 nr. 6 – Druck: Meiern I S. 400
( = I 4,54 N 1).
noch selbigen tags davon ahn die Schweedische durch den dechandt zu
St. Johan uberbringen laßen. Dem antwortt aber ist fast hart gefallen, daß
sich mit einiger proposition, solange ihnen in selbigem punct kheine satis-
faction gegeben, weder khönten noch wölten heraußlaßen; heten pactum
publicum für sich und zu beclagen ursach, quod non servetur data fides
publica; gebe ihnen wunder, daß man itzo so religios und gewißenhafft in
beobachtung der reichsständte ihrer privilegien sein wölle, dha man solchs
hiebevorn weenig geachtet hette, und waß dergleichen spottrede mehr
gewest. Und haben sich gleich zu selbiger zeitt, wie der dechandt sich bey
den Schweedischen angeben, der monsieur de Servient, der Rosenhan und
baron de Rortée bei denselben in conferentz befunden, in deren gegenwartt
der dechandt seine commission abgelegt, und darauf die antwortt communi-
cato consilio gegeben worden, under sich Frantzösisch geredet, so der
dechandt nit verstandten; und ist gemelter Servient alsopaldt andern tags
darnach wieder nacher Münster verreist.
Hinsichtlich des Mißverständnisses zwischen den kurmainzischen und kurbranden-
burgischen Bevollmächtigten wegen der von den Letzteren angenommenen schwedischen
Visite ist es auf Vorschlag der kurfürstlichen Bevollmächtigten in Münster zu einem
Vergleich gekommen, ebenso wegen der schwedisch-kurmainzischen Mißhelligkeiten
wegen der Visite. Die Schweden haben daraufhin gestern Nachmittag bei den kur-
mainzischen Bevollmächtigten die Visite abgelegt.
Die kurbrandenburgischen Bevollmächtigten haben sich am 4. Mai mit denen
Schweedischen außerhalb des thors underredet; sein alle drey hinaußge-
west, unß zwar nichts dhavon, den Churmentzischen aber gesagt, daß selbe
underredung nur wegen privatgeschefften , so der churfürstlichen durch-
lauchtt landt und leuthe betreffe, angestelt seie.