Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
Waß vorgestert |:conte d’Avaux:| mit mier fast 3 stundt discurrirt, vernemen
Euer Kaiserliche Majestät auß beylag allergnädigst. Darauf ist sich nicht me-
rehr zu fundirn alß auf alle vorige handlungen.
Mit Marpurg werden wier doch gar hart vorkhomen, es gescheche den ein
vergleich, alß wie mit Hildesheym zwischen Churcöln undt herzogen zu
Braunschweig beschechen
Vgl. [nr. 252 Anm. 36] .
cronen ein solche teilung aussprechen unndt statuirn. Diese tag erwarten wier
der protestirenden antwort. Die müssen sie aufhalten, biß Schweden mit
Churbrandeburg wegen Pomern sich vergleiche, damit es daß ansechen habe,
alß gescheche alleß rei publicae Augustanae et Lutheranae causa.
Jezo empfang ich allergehorsamst Euer Kaiserlicher Majestät handbriefl vom
20. ditß . Euer Kaiserliche Majestät thuen höchst vernünfftig, daß sie mehrer
den khrieg besorgen alß den friden hoffen. Gott wierdt hart der unbillikheit
der feindt lenger zusechen. Wie insolentissimi die Schweden sein (da ich doch
waiß, daß sie sich gegen Frankhreich anderst erkhlärt), bezeigt das Ossnabru-
gische protocoll , so heut fortgehet.
Ihre erzfürstliche durchlaucht müssen mit denen waffen sicher gehen. Der
Französische succurß ist gleichwol von 5000 man, sovil wierdt auch auß
Schweden ankhomen sein, aber mehr buben alß manen. Die Holländer mo-
virn noch nicht, stant in dubio, aber die königlich Spanischen haben gar zu
vil occasiones rei bene gerendae supine verseumbt. Hier ist schon offenbar
(per relatione dei ambassiadori Veneti nelle corti Austriace) die matrimonia
zwischen Euer Kaiserlicher Majestät unndt der königlich Spanischen linie.