Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
Euer Kayserlicher Majestät habe ich vor 8 tagen allerunderthenigist berichtet, auß waß ur-
sachen die protestirende stätt dißer Aydtgenoschafft, auf sonderliches begehren Baßel und
Schaffhaußen, nach Münster zu schickhen, starck urgiert werden. Euer Kayserlicher Maje-
stät dienst hat mich stimuliert nachzuschlagen, waß doch aigenlich die intention dißer
schickung und waß darunder möchte bedecht ligen. Kan dato zwar gründliches nichts er-
fahren, es wollen mir aber allerhand umbstendt dictirn, wie etliche stätt und particularper-
sohnen im Elßaß gar ein große außprach, alß scheint, die Franzoßen hierumb ein außrich-
tung mit land zu thuen im vorschlag, dabey die 4 waldstätt ehender alß andere landt ge-
meint sein möchten. Sodan habe ich hievor allerunderthenigist berichtet, daß die Franzoßen
die bintnuß der landen zu renoviern resolviert, daß aber der Franzoßischer ambassadeur
binden den anfang zu machen befelch und im werck, und deßwegen nach der gebührenden
tagßazung Baden
zu der persohn sich zu binden zu begeben willens, bin ich für gwiß avisiert. Den 3. Junii
angehenden monats hat Lucern
cher 1. wegen der gar offt vermelten religionsstrittens, 2. umb ein antwortt der Babstlichen
haylichkeit, auch gebührenden berichten und begerten hilfen und dan 3., demnach die von
Franzoßen zum offtern verspro[c]hene restitution, dem bischoff von Baßel seiner landen
halber zu thuen, kein außrichtung geben, ob nit ein solche sach auch nach Münster gelangen
zu lasßen sein, beratschlagen.