Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
Auf ein kaiserliches handbriefl vom 11. Mai . Freilich urtheilen Euer Kaiser-
liche Majestät recht, daß die feindlichen cronen subterfugia et praetextus
suchen; derowegen den grundt zu erfaren, wierdt [ man] heut noch penulti-
mos gradus der gehaimen räth guetachten denen mediatoribus vorbringen
werden , ex rationibus, so in unserer gesambter relation begriffen, et cum ul-
tima declaratione werden wier, wan einige sichere hoffnung des fridts er-
scheint, unnß auch nicht lang aufhalten.
Der duca di Longeville säget wol mit grossen beteurungen gestert zu mier,
mit überlassung Breysach sol alleß mit Euer Kaiserlicher Majestät geschlossen
sein. Alßdan wolten sie mehr bey denen gravaminibus undt andern Euer Kai-
serlicher Majestät interesse thuen, alß sie iezo vor denn schluss sich dörfften
vernemen lassen. Gedachte des matrimonii mit ihrer durchlaucht, erzherzo-
gin Marianna, undt seines königs . Wan ich mit Frankhreich eher alß Spanien
mit Hollandt schliesse (so in gueten terminis stehet), wierdt conte de Penne-
randa wider auf mich fulminiren. Khanß sein, so sols zugleich geschechen,
aber Cöln khan man nicht lassen verloren gehen
Euer Kaiserliche Majestät merehr zu vernemen haben.
PS Alsobaldt ich der catholischen erkhlärung in puncto gravaminum be-
khome, so heut beschechen sol, unndt ich mit denen Franzosen entweder ein
beyleuffigen eventualschluss oder bruch auß ihrem mutwillen werde gemacht
haben (so auch in 2 oder 3 tagen, wanß müglich, beschechen sol), wil ich
nach Ossnabrugkh.