Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett

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Auf ein handbriefl vom 13. April

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Konnte nicht ermittelt werden. Vgl. Einleitung, LXXVIII.
. Die gravamina zwischen denen stendten zu
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componirn arbeitet man fleisigist, aber Euer Kaiserliche Majestät werden auß
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hirigem protocollo der conversation des Oxenstirn mit graf vom Lamberg

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Nr. 39 Beilage [ 2].

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ersechen, das sie genzlichen in extremis haerirn. Ob auch schon die vornemb-

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sten fürsten, ia die zwei churfürsten Saxen undt Brandeburg selbsten, sich mit
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einer prolongatione annorum contentiren liessen, so wollen die Altenburgi-
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schen

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Wolfgang Konrad von Thumbshirn, Erb- und Gewaltherr auf Ponitz, Nobitz, Lohma und
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Frauenfels (1604–1667), auf dem WFK 1645 Juli-1649 Ges. der Hgt.er Sachsen-Altenburg,
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Sachsen-Coburg und der Gft. Henneberg, ab 1647 Direktor des Osnabrücker FR. Seit 1639 in
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sachsen-altenburgischen Diensten, 1649–1650 Ges. auf dem Nürnberger Exekutionstag
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( Walther, 54–57, 423; Braun, 392, 396–399; Wolff, 213f.). – Dr. August Carpzow
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(1612–1683), auf dem WFK 1645–1649 Ges. Sachsen-Altenburgs und Sachsen-Coburgs. 1645
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sachsen-altenburgischer Rat, 1649–1650 Ges. auf dem Nürnberger Exekutionstag ( Walther,
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57ff.; ADB IV, 10 ; Repertorium, 466).
unndt Weimmarischen

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Ges. des Hgt.s Sachsen-Weimar auf dem WFK 1645 Juni-1649 war Dr. Georg Achaz He-
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her (1601–1667), zugleich Ges. Sachsen-Eisenachs und Sachsen-Gothas, seit 1630 in nürn-
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bergischem, schwed., sachsen-weimarischem und sachsen-gothaischem Verwaltungsdienst,
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1649–1650 Ges. Sachsen-Weimars auf dem Nürnberger Exekutionstag ( Walther, 72ff.; ADB
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XI, 291f. ; Repertorium, 463, 469; Wolff, 213; Reuschling, 378f., 392).
sich nicht darzu verstehen; man wierdt aber
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forthandeln. Unterdess wierdt Euer Kaiserlicher Majestät weiterer befelch 1.
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in puncto contradictionis catholicorum

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Die ksl. Weisung vom 20. April 1646 (nr. 14) erhielt Trauttmansdorff am 1. Mai 1646. Die
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nächste ksl. Weisung zu den Religionsgravamina datiert vom 27. April (nr. 41).
2. et Hispanorum einkhomen, zwar
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hab ich an dem genug, waß Euer Kaiserliche Majestät mir iezo von aigner
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handt selbst geschriben

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Möglicherweise APW II A 3 nr. 267.
. De armistitio khan Euer Kaiserlicher Majestät ich
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meher nicht berichten, alß vorige ordinari beschehen. Dieser zehn tag nun ist
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zu erwarten, aber daß Churbayern vermaint, man khüne gleich den gegen-
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theil ad suspensionem armorum bringen, wan es unnß gelegen ist, das ist ein
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vergebne sachen. Auß dem, waß Hessen Cassel iezo praetendirt unndt die
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Schweden destwegen übergeben, ist wol zu sechen, das alleß ein anglegtes
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werkh ist, das, wan man gar denen cronen alle satisfaction gäbe, sie wegen
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Hessen den schluss aufzuziehen ursach behalten wolten. Hinweis auf Beilagen
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A-C. Das seindt ia wol schwäre tractaten, Gott verleihe gnadt, sie alle zum
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schluss zu bringen.

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Servient, so iezo nach Münster reist, hat mich bitten lassen, denen Portuge-
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sen

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Abgeordnete Portugals auf dem WFK in Münster waren neben dem 1645 verstorbenen Dr.
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Rodrigo Botelho de Moraes: Dr. Francisco de Andrade Leitäo (vor 1600–1655) und Luis Pe-
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reira de Castro (1592–1649) ( Prestage, 10ff., 15–29, 99–104, 183–189; GEPB II, 547f.,
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XXI, 211).
ein salvum conductum

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Den portugiesischen Ges. waren ksl. Pässe verweigert worden. Pereira de Castro war daher
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mit der frz. Gesandtschaft, Andrade Leitão mit einer Eskorte der Generalstaaten nach Münster
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gereist ( Prestage, 16f.; vgl. auch APW II B 1, 9 Anm. 2 und APW III C 3.1, 24).
zu geben, so Spanien ohne praeiudicio wäre. Ich
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hab ihm geantwortet, die Portugesen seyen jahr undt tag zu Münster ohne
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affronto gewessen, sie sollen sich mit diser sicherheit, so sie in effectu genos-
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sen, contentiren, mier nichts Euer Kaiserlicher Majestät oder dem könig in
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Hispanien praeiudicirliches zumueten, ich musste sonsten darauß abnemen,
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daß, weil ihnen der praetext, ex proprio interesse den khrig zu continuiren
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(wegen der grossen erbietungen, so das hauss Osstereich gethan), mangelt, sie

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wegen anderer unbillicher praetensionen den khrieg (die christenheit zu rui-
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niren) fortzusezen ursach suchen, darzu müsse Hessen undt Portugall dienen.
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Darauf hat er mir strax wider entbieten lassen, ich solte kheine solche ge-
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dankhen haben, er wolle wegen Portugall nichts mehr sollicitiren, Hessens
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praetensionen habe er in vilen puncten nie approbirt, sie verlengerten den
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friden.

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