Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann
Eur Kayserlicher Mayestät wissen wir bei diser ordinari in gehorsamister
underthenigkeit anderst nichts zu berichten, als das der Schweedische pleni-
potentiarius Salvius, ob er wol nun in 12 tägen alhie, iedoch biß dahero gegen
uns zu keiner weitern handlung fürgeschritten noch sich eines anderen
vernemmen lassen, als wessen Eur Mayestät vom 9. diss durch mich, grafen
von Trautmanßdorf, berichtet worden , sondern alles biß zu seines mitge-
sandten, dess Oxenstern, ankonfft, den man noch erwartten thut, außgestelt.
Es haben auch die Franzosen ihren residenten, den Saint Romain, unserm
hievor beschechnen andeütten gemäss nach Cleve zu dem herrn churfürsten
von Brandenburg abgeordnet. Und könden wir leichtlich erachten, das sich
die Schweeden vor desselben widerkonfft in ihrem puncto satisfactionis zu
keiner satten erclärung werden heraußlassen wollen.
So haben auch die protestierende biß dato sich gegen uns einiger besondern
erclärung nit vermercken lassen, sondern erwartten der übrigen, so noch zu
Oßnabrugg verbliben und heüt dato mehrerntheils alherkommen sollen. Die
Saxen Aldtenburgische und Weinmarische aber haben undterdessen undter-
schidliche catholische deputatos alhie besuecht und sich bemühet, die sachen
dahin zu bringen, das ein weitere conferenz zwischen beeden parteyen
angestelt werden möchte, darzue iedoch die catholischen wenig anmuetung
haben. Und werden wir anheüt die Chursäxische gesandten eben der
ursachen vor uns erfordern und dennselben zuesprechen, ob durch ir
vermittlung von iren religionsgenossen ein resolution erhebt werden möch-
te
Vgl. [nr. 122 Anm. 3] .