Acta Pacis Westphalicae : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 7: 1647 - 1648 / Andreas Hausmann

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Verweis auf die Weisung vom 5. Februar 1648 (Nr. 112). Rezepisse auf die
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Relation vom 27. Januar 1648 (Nr. 99). Nun hat unnß seither unser secre-
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tarius Schröder sein relation und beschaidt von Dreßden eingeschikht, so
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ihr auch hiebey zu empfangen, also das nunmehr der protestirenden reso-
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lution

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Declarationes ultimae der prot. Rst. , praes. [Osnabrück] 1648 Januar 21 ( [Nr. 96 Beilage B] ).
uf ewere ihnen zugestelte temperamenta

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*KEIPOS*.
und dan nit allein des
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churfürsten von Sachssen erklärung

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Vgl. die Beilagen [1] und [2]. Das ksl. Werben um militärische Konjunktion hatte der Kf.
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gesondert beantwortet (Geheime Resolution Kf. Johann Georgs von Sachsen für Schröder,
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Lichtenburg 1648 I 22[/II 1]. Text: APW [II A 8 Nr. 2 Beilage [1] zu Beilage [2]] ). – Am 30.
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November 1647 hatte Leuber den ksl. Ges. bereits ein Memorial mit kursächsischen und
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hessen-darmstädtischen Änderungswünschen am KEIPO4A übergeben (Osnabrück 1647
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November 19[/29]. Ausf.: GehStReg Rep. N Ka. 92 Fasz. 66 pars 2 Nr. 29).
, sonder zugleich auch des churfür-
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sten zu Mainz mit Churbayern starkhe einwendung vermittels ihrer abge-
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ordneten alhie

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Waldenburg gen. Schenkherr und Mändl.
concurriren, das man an schließung des fridens und con-
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tentierung der protestirenden kein augenblickh verlihren solle, allermas-
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sen ihr zum theil solches von mitkommenden Churmainzischen anbrin-
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gen, so mit den Churbayerischen

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Die Proposition Mändls konnte nicht ermittelt werden.
allerdings concurrirt und de concerto
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gehet, mit mehrerm zu ersehen.

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29 ersehen] Im Ga. ausführlicher (fol. 90’–91): […] und ob sie [die dep. Räte] schon daß
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werkh mehrers maturirt als hiebevor befinden, indeme die protestirenden sich der-
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mahleneins zu dem hinausgegebnen instrumento pacis, soweit solches utriusque par-
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tis consensu nit mutirt ist [d.i. *KEIPO4B* , soweit unstrittig], bekennet, auch nit zu
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zweiflen ist, daß sie sich in puncto satisfactionis Suecicae et Hasso Casselanae et exe-
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cutionis erklert haben wurden, wann die Kayserlichen gesandten etwas stärckher in sie
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getrungen hetten, zu disem auch nunmehr des herrn churfürsten zu Sachsen intention, so
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sich vast 〈…〉 mit Euer Kayserlicher Mayestät instruction [Nr. 29] conformirt, bekandt
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ist, so finden doch die gehorsambiste räth hingegen auch, daß dz werckh derentwegen
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noch was unlautter, 1. dieweil das conclusum der catholischen [ Nr. 109 Beilage [1]] sehr
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dunckhel, 2. daß die protestirende sich in puncto executionis nichts erclärt, 3. das die
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Kayserlichen widerumb von den protestirenden ein absprung zu den Schweedischen ge-
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nommen, bei welchem die gehorsambiste räth darfürhalten, das die Kaiserlichen gesand-
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ten besser gethan, wan sie solches underlassen und von den protestirenden nit gewichen,
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bis sie super toto instrumento pacis ein resolution gehabt hetten.

[p. 373] [scan. 467]


1
Bey so beschaffenen sachen hetten wir zwar gern gesehen, daß sich die
2
protestirende auch über den punctum satisfactionis et executionis

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Gemeint ist Art. XVI *KEIPO5* ( [Nr. 29 Beilage [3]] ). Die prot. Rst. hatten sich in ihren
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Declarationes ultimae (wie Anm. 2) nur zu Präambel und Art. I–V *KEIPO4B* und
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*KEIPO5* geäußert.
erklä-
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ret und ihr unß solches überschikhen hett künnen, und ist nochmahlen
4
unser bevelch, das ihr eüch bemühet, super toto instrumento ein resolu-
5
tion von ihnen zu erheben, allermassen sie in puncto amnistiae et grava-
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minum gethan, und, da sie etwan in etlichen passibus sich remissive an die
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Schwedischen erklären, das ihr gleichwohl in sie sezet und von ihnen
8
wenigst soviel heraußbringet, wessen man sich nemblich in dergleichen
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passibus, die sie uf die Schweeden remittiren, gegen sie zu versichern,
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dan wan man ihr erklärung über alles haben kundte, so würdt villeicht
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eins das andere noch facilitieren und alle difficultates desto mehr sich su-
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periern lassen, gestaltsamb auch wir im werkh begriffen, eüch nun ehist
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ein ferrnere erklärung zuezuschikhen

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Vgl. die Weisung vom 15. Februar 1648 ( APW [II A 8 Nr. 7] ).
, deren ihr doch unerwarttet den
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friedenschlues zuendt zu bringen eüch bearbeiten sollet.

[p. 374] [scan. 468]


1
Entzwischen

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Die folgenden Ausführungen betr. Hessen-Kassel und die Amnestie in den ksl. Erblanden
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sind erst im GR in die Weisung eingeflossen. Derartige Überlegungen fehlen im Ga. der
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dep. Räte.
thuen wir unß über die zway puncten, so unter andern das
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werkh vor dißmahl ufhalten, nemblich den Hessen Casselischen und dan,
3
was die Schweedischen in den § „Tandem omnes“

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Bezug auf den ksl. Textvorschlag betr. die Amnestie in den ksl. Erblanden, praes.s.l. 1648
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Januar 26 ( [Nr. 99 Beilage 4] ).
wegen der wort „in
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ecclesiasticis“ moviren

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Vgl. das Protokoll vom 26. Januar 1648 ( [Nr. 99 bei Anm. 53] ).
, erklären, und zwar soviel das erste betrifft, so
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lassen wir es nochmahlen bey unserer haubtinstruction de dato sechsten
6
Decembris verbleiben, das nemblichen dahin solle getrachtet werden,
7
daß anstatt der wort „teneatque sibi obnoxium dimidium commitatum
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Arnsbergensem“

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Art. XIV Abschnitt beginnend mit 3) Pendantur KEIPO4A betr. die Höhe der Armee-
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satisfaktion für Hessen-Kassel (600 000 Rt.) und die Übertragung der halben Gft. Arns-
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berg als Sicherheitspfand (Text: Meiern IV, 587 dritter Absatz; später Art. XV,4–5IPO =
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§§ 51–52IPM).
substituirt werde „teneatque duo aut tria loca praesi-
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dio firmata donec etc.“, deren man sich nun zu vergleichen wirdt haben.
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Die sechsmahl hunderttausendt reichstaller betreffent, wan es nicht auf
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ein wenigers zu bringen, hats darbey sein bewenden, und ist sich wegen
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der summa noch der

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12 4] Ergänzt aus dem Reinkonzept; fehlt in der Druckvorlage.
4 ampter

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Schaumburg, Bückeburg, Sachsenhagen und Stadthagen.
halber nicht aufzuhalten, dan wir unß nit
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versehen können, das sich die landtgräffin auf ein allgemaine contribution
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14 sollet] Im Ga. ausführlicher (fol. 91’–92’): So könte fürs ander die churfürstlich Sachßi-
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sche resolution ihnen communicirt werden, mit dem befelch, daß sie in ansehung dersel-
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ben den protestirenden nit allein vor sich selbsten, sondern auch durch den Dr. Leüber
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zusprechen sollen, auf daß man endtlichen eine cathegorische resolution von den pro-
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testirenden erhalten möge.
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Anlangendt die subscription von puncten zu puncten wolten die gehorsambiste räth der
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mainung sein, das man uber solche nicht eher etwas einrathen könte, bis man der pro-
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testirenden vorgemelte cathegorische resolution und consequenter uber alle puncta super
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toto instrumento haben thete. Wann solches erhoben, wie die gehorsambiste räth hoffen
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wollen, das es mit negster ordinari einlangen möchte, so könte alßdan ein haubtresolu-
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tion gefast werden.
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Wegen des vorgriffs, demnach Chursachsen darzu nit inclinirt, als ist leichtlichen zu
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erachten, das er bey den protestirenden kein grossen effect, bey den Schweedischen
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aber gar keinen haben wurde. Ist man also nachfolglich der gehorsambisten mainung,
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das man zum vorgriff sich nit zu praecipitiren, sondern noch zur zeit in terminis einer
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handlung und tractat verbleiben und sehen solle, wie weit die sachen zu bringen.
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Waß im ubrigen auf die Chursachßische resolutiones zu thuen, weiln die beschaidt vor
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dißmahls nuhr in ordine ad instruendos legatos Caesareos in deliberation gewesen
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〈worden〉 [!], so solle mit negstem, was hieruff zu thun, Euer Kayserlicher Maje-
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stätt mit außführlichen guettachten vorgebracht werden, und weilen man für rathsamb
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erachtet, dz die Chursachssische resolution 〈uber〉 dz instrumento pacis Churmainz
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und Churbayrn geschehen solle, solche aber deroselben anwesenden gesandten [Walden-
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burg
und Mändl] alberait zugestelt worden, hat es darbey sein bewenden.
wirdt weisen, noch weniger, das sie die vier ampter solle lassen

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Bezug auf den kurkölnischen Tauschplan.
, wie dan
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übriges alles und in specie, was die Marpurgische sach anlanget, es bey
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dem getrukhten instrumento

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KEIPO4A .
verbleibet, dessen ihr eüch dan ie eher, ie
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besser gegen die Schweeden zu erklären het.

18
Sodan und vor das andere, soviel die wort „tam in ecclesiasticis quam
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politicis“ anlangt in den § „Tandem omnes“

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Gemeint ist hier Art. IV § „Qui vero“ KEIPO4A betr. das Rückkehrrecht und die persön-
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liche
Amnestie für die ksl. Untertanen und Vasallen (Text: Meiern IV, 564 vorletzter
46
Absatz beginnend Et hæc quidem; später Art. IV,52IPO = § 41IPM). Zum Verständnis
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des Oberbegriffs § „Tandem omnes“ vgl. [Nr. 17 Anm. 53] .
köndten wir wohl gesche-
20
hen lassen, das die wort „in ecclesiasticis et politicis“ außgelassen und
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allein die wort „teneantur se accommodare legibus patriae“ verbleiben.

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Im übrigen allen so bleibt es bey obbemelter unserer instruction de dato
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sechsten Decembris 1647, nach inhalt derselben ihr das instrumentum ie

[p. 375] [scan. 469]


1
eher, ie besser hienaußgeben sollet (ausser dessen, was die Schweeden und
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protestirende schon nachgeben haben), und da ihr in was anstehet, nach-
3
dem Churmainz und Bayerns liebden abgesandte zur stelle, also wollet
4
eüch forderist ihres raths, wan ihr mit den andern ständen nit fortkom-
5
men köndt, wie dan nit weniger des Chursächßischen

32
Leuber.
gebrauchen, nit
6
zweifflendt, werden eüch also fleissig, wie sie alhier inständig den schlues
7
des fridens, der doch an unß allein nit hafftet, urgiren, getrewlich an die
8
handt stehen.

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